Barbie Latza Nadeau
schildert die elenden Bedingungen, unter denen
Flüchtlinge in Italien in Prostitution und Drogenhandel gezwungen werden. Vor allem Frauen und Männer aus Nigeria werden bereits in ihrer Heimat von
ihren eigenen Familien an Menschenhändler-Ringe verkauft. So wie Joy, die unter Androhung übelster Vergeltung
von einer Scharlatanin in die Sklaverei gegeben wurde und jetzt im Auffanglager Cara di Mineo auf Sizilien lebt: "Das Lager ist zu einem
gesetzlosen Ort geworden, an dem die Menschen leichte Beute für kriminellen Banden werden. Der Staat finanziert diese Zentren, indem er ihnen für jeden Asylbewerber eine bestimmte Summe gibt, doch vielen von ihnen sparen an Essen und anderer Versorgung, und streichen den Profit ein. Die Laufburschen von Italiens verschiedenen
Mafia-Organisationen und
nigerianische Gangs rekrutieren Drogenkuriere und Kleinkriminelle unter den gelangweilten jungen Männern, die längst das Leben aufgegeben haben, von dem sie noch bei ihrer Überfahrt träumten. Cara die Mineo ist wie auch das Asylbewerberzentrum Sant Anna auf der Isola Capo Rizzuto in Kalabrien und andere auf dem italienischen Festland zu einem
Jagdgrund für Menschenhändler geworden. Sie geben sich selbst als Asylbewerber aus, locken Frauen unter einem Vorwand aus der Unterkunft und liefern sie dann den nigerianischen Frauen aus, welche die Zwangsprostitution kontrollieren. Sie werden unter Androhung von Gewalt zu Sex-Arbeit gezwungen, die meisten von ihnen - wie Joy - in Schrecken versetzt
durch einen Fluch, der sie an die Sklaverei kettet."
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