Der
Economist denkt über
Edward Snowdens Versicherung nach, dass minutiös korrekt implementierte und gehandhabte Verschlüsselung der Internetkommunikation vor
NSA-
Schnüffeleien schützt: "Die Annahme, Geheimdienste, deren Job sich dadurch auszeichnet, Nachrichten abzufangen und zu entschlüsseln, würden irgend etwas unversucht lassen, um sicherzustellen, dass sie soviel verschlüsselten Traffic wie möglich lesen können, ist naiv. ... Doch die letzten Aufdeckungen sind aus drei Gründen Besorgnis erregend. Erstens könnten die Aktionen der NSA die
Internetsicherheit, auf die sich Milliarden Menschen für Online-Banking verlassen, mit ihren Hintertüren, die nicht nur von Geheimdiensten, sondern auch von Kriminellen genutzt werden könnten,
insgesamt geschwächt haben. Zweitens untergräbt dies das Vertrauen in amerikanische Technologiefirmen. Man kann ihnen nicht mehr trauen, wenn sie behaupten, ihre Produkte seien sicher, was es Amerika schwer macht, die Netzpolitik autoritärer Regime zu kritisieren (...). Drittens scheint es so, als hätte die NSA
still und heimlich durchgesetzt, was ihr öffentlich nicht gelang. In den 90ern scheiterte ihre Lobbyarbeit, in alle Kommunikationssysteme Hintertüren einbauen zu lassen." [Vor knapp zwanzig Jahren war Präsident
Bill Clinton, der die
Hintertüren unterstützte, an einer breiten Gegenkoalition gescheitert, zu der u.a. der Republikaner John Ashcroft, der Demokrat und jetzige Außenminister John Kerry, der Fernsehevangelist Pat Robertson, Silicon-Valley-Manager und die American Civil Liberties Union gehörten,
so die NYT.]
Mehr dazu auch an
dieser Stelle: Wenn es stimmt, dass der NSA weite Teile der verschlüsselten Kommunikation offen liegen, dann handelt es sich wahrlich um "Big News. ... Obwohl Cyberverbrechen eine wachsende Bedrohung darstellen, ist verlässliche Verschlüsselung immer noch die Basis des Billionen schweren elektronischen Handels: Ohne könnte niemand sicher eine
Online-Überweisung tätigen. Kritiker sind der Ansicht, dass die
Sabotage dieser Codes in etwa dem entspricht, als würde die Regierung im Geheimen die Hersteller von Schlössern damit beauftragen, ihr Produkt
leichter knackbar zu machen - und dies inmitten einer
Welle von Einbrüchen."
Und aller Kritik der letzten Jahre zum Trotz, ist sich der
Economist kurz vor der
deutschen Bundestagswahl sicher:
Angela Merkel wird's schon richten!