Magazinrundschau
Abstrakte Modelle der Differenz
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
13.08.2019. In Lidove noviny erklärt der rumänische Schriftsteller Vlad Zografi, warum ein Physikstudium alle rationalistischen Illusionen beseitigt. Eurozine stellt eine dreiteilige Doku über rumänische Immigranten in Britannien vor. Der New Yorker versucht zu verstehen, was ein Rassist ist. La Regle du Jeu beschreibt den Bevölkerungsaustausch in Texas. Die New York Times lernt von dem Rohingya Futhu, dass es auch einen Genozid des Verstandes gibt. Und Le Monde diplomatique begreift, warum es in Tunesien so schwierig ist, das Erbrecht zu ändern.
Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 08.08.2019

Weiteres: Loïc Ramirez beschreibt das Geflecht bewaffneter Gruppen aus Militärs, Paramilitärs, Guerillas und Narcos, die in Kolumbien auch nach dem Friedensschluss von Regierung und Farc noch immer aktiv sind. Adam Shatz erinnert an Edward Saids vor vierzig Jahren erschienene, einflussreiche Studie über den "Orientalismus", die eben diesen als "Diskurs der Mächtigen über die Machtlosen" beschrieb.
HVG (Ungarn), 28.07.2019

Times Literary Supplement (UK), 09.08.2019

Lidove noviny (Tschechien), 11.08.2019

Eurozine (Österreich), 05.08.2019

Dazu passt ein anderer Artikel des Magazins, in dem der rumänische Historiker Lucian Boia über rumänische Identität im Wandel nachdenkt: "Nach der sogenannten Latinisten-Theorie sind die Rumänen direkte Nachfahren der Römer, die Anfang des zweiten Jahrhunderts vor Christus Dakien eroberten. Die dakische Komponente wurde in dieser Sichtweise komplett aus der Geschichte entfernt. Die Vorstellung von der 'latinischen Reinheit' des rumänischen Volkes, die die Trennung zwischen Nationalgesellschaft und slawischer Welt unterstreicht und Hand in Hand geht mit der Neigung, den Westen als politisches und kulturelles Vorbild anzuerkennen, wurde Mitte des 19. Jahrhundert infrage gestellt."
New Yorker (USA), 19.08.2019

Außerdem: Alex Ross würdigt den Komponisten Erich Wolfgang Korngold. Carrie Battan hört Schlafzimmerpop von Clairo. Und Anthony Lane sah im Kino "After the wedding" von Bart Freundlich.
La regle du jeu (Frankreich), 11.08.2019

London Review of Books (UK), 12.08.2019

Die Philosophin Lorna Finlayson sieht Britannien in einer noch übleren Sackgasse: "Die meisten Menschen wollen nur noch, dass die Brexit-Frage so oder so geklärt wird, damit sie nichts mehr davon hören müssen. Das aber ist das einzige, was mit Sicherheit nicht passieren wird. Wenn Britannien die EU verlässt, werden die Rufe nach einer Rückkehr anhaltend und betäubend sein. Wenn wir drin bleiben, werden die Gespenster des Brexits niemals ausgetrieben werden, und die Dolchstoß-Legende, die Brexiteers schon jetzt lancieren, wird unaufhörlich dazu verwendet werden, um zu spalten und unterhalten."
Cosmopolitan (USA), 07.08.2019

Magyar Narancs (Ungarn), 09.08.2019

New York Times (USA), 13.08.2019

Außerdem: Matt Flegenheimer beschreibt die gegenseitige Abneigung zwischen den New Yorkern und ihrem Bürgermeister Bill di Blasio. Und im Interview entlockt David Marchese Nicolas Cages philosophische Gedanken zur Aura des Schauspielers. Auf der Meinungsseite kommentiert ein hoffnungsloser Mohammed Hanif den Kaschmir-Konflikt.
Kommentieren