Magazinrundschau
Ignoranz verleiht Flügel
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
11.12.2018. Die Gesichtserkennung eröffnet dem New Yorker neue Dimensionen der Fernüberwachung. Der Guardian verfolgt, wie China die Botschaft seiner Macht und Großzügigkeit in der Welt verbreitet, aber nicht die der Menschenrechte, wie die Blaetter hinzufügen. En attendant Nadeau lernt vom polnischen Historiker Karol Modzelewski, die Geschichte zu reiten. Wired versucht, den Thwaites-Gletscher in der Antarktis zu stützen. Und Atlantic glaubt: Die Spur zu Elena Ferrante führt über Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode.
The Atlantic (USA), 10.12.2018

New Yorker (USA), 17.12.2018

Außerdem: Anthony Lane sah im Kino Alfonso Cuaróns "Roma". Alex Ross begleitet den Cellisten Yo-Yo Ma auf einer Konzertour.
Guardian (UK), 10.12.2018

Blätter f. dt. u. int. Politik (Deutschland), 10.12.2018

Weiteres: Die grüne EU-Abgeordnete Julia Reda fürchtet mit dem Europäischen Leistungsschutzrecht eine Privatisierung von Sprache, das selbst einzelne Wörter und kleinste Textausschnitte lizenzpflichtig machen will - also etwa Überschriften ohne jede Schöpfungshöhe wie "Mehrere Tote bei Erdbeben".
En attendant Nadeau (Frankreich), 04.12.2018

HVG (Ungarn), 10.12.2018

Elet es Irodalom (Ungarn), 07.12.2018

Wired (USA), 10.12.2018

Die Meldung, dass der bis dahin gegenüber Porno-Inhalten liberale Mikroblogging-Service Tumblr pornografisch explizite Inhalte, entblößte Genitalien und weibliche Brustwarzen künftig auf seiner Plattform nicht mehr zulassen werde, nachdem Apple die App des Anbieters aus seinem App-Store verbannt hat, hat für einige Aufregung in den sozialen Medien gesorgt. Insbesondere Sexarbeiter und queere Aktivisten laufen Sturm, berichtet Paris Martineau. "In Gesprächen mit Wired erklärten mehr als ein Dutzend Sexarbeiter, dass sie gerade die frühere Offenheit von Tumblr gegenüber Inhalten für Erwachsene die Plattform schätzten. Sie beschrieben die Seite als deutlich bestärkender und freundlicher als traditionellere Orte für explizite Inhalte wie beispielsweise PornHub und nahmen Tumblrs Freiheiten und Möglichkeiten, ihre Inhalte viral gehen zu lassen, gerne in Anspruch. Viele nutzten die Seite, um Bezahlinhalte auf ihren eigenen Seiten zu bewerben oder sich mit Kollegen und Kunden auszutauschen. Laut einer E-Mail von Liara Roux, einer Sexarbeiterin und Online-Aktivistin, schwinden die Möglichkeiten, erwachsene Inhalte im Netz zu finden." Außerdem erklärt Louise Matsakis, wie störanfällig und fehlerbehaftet die von Tumblr eingesetzten Bilderkennungsverfahren sind, die garantieren sollen, dass anrüchige Inhalte von der Seite genommen werden.
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