Magazinrundschau
Ideen waren immer im Fluss
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
22.03.2016. Jerome Charyn untersucht in longreads das Rätsel Emily Dickinson. Der Baffler testet die Firewall zwischen Marketing und Redaktion. Im Guardian fordert Amit Chaudhuri eine Entkolonialisierung des britischen Bildungssystems. Im New Yorker denkt der Schriftsteller und Arzt Siddhartha Mukherjee über Vererbung und Identität nach. Telerama studiert das Genie. Outlook India sucht die Spuren der ersten Menschen in Indien. Die New York Review of Books beugt sich über das deutsche Originalmanuskript von Arthur Koestlers "Sonnenfinsternis".
Longreads (USA), 15.03.2016

The Baffler (USA), 31.03.2016

HVG (Ungarn), 09.03.2016

Guardian (UK), 16.03.2016

Frankreichs Gefängnisse sind eine Brutstätte des Dschihadismus, nun sollen Salafisten in gesonderten Abteilungen mit Hilfe von Psychologen, Soziologen und Historikern dekontaminiert werden. Ein extrem skeptischer Christopher de Bellaigue trifft im Gefängnis von Fresnes Geraldine Blin, "eine Frau, deren sanftes Wesen ihre Position als Antiradikalisierungskommissarin Lügen zu strafen scheint": "Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der genauen Beobachtung und Auswertung. In den ersten Wochen sind Häftlinge besonders gefährdet - entweder durch Selbstmord oder durch Missionierung. Der interne Aufklärungsdienst der Gefängnisse muss herausfinden, ob ein Häftling einen schädlichen Einfluss auf andere hat (wenn ja, wird er aus der Abteilung entfernt). Doch Blin denkt ambitionierter, sie hat die Risse der Gesellschaft insgesamt im Blick: 'Wenn wir diesen Leuten zeigen können, dass sich die Gesellschaft für sie interessiert' sagt sie, 'dann können diese Risse gekittet werden'. Blins Enthusiasmus und Verständnis zum Trotz gelten in diesen neuen Einheiten nicht die Regeln der Philanthropie, sondern des Pragmatismus."
New York Review of Books (USA), 07.04.2016

In einem bitteren Artikel beschreibt David Shulman, wie israelische Menschenrechtsaktivisten von der Regierung unter Druck gesetzt und von rechten Siedler-Organisationen regelrecht verfolgt werden. Shulman berichtet von verdeckten Operationen, Polizeiwillkür, Unterwanderung und Schmutzkampagnen. Ein wichtiges Instrument dabei ist ein neues Gesetz, das NGOs zwingt, bei jeder Stellungnahme ihre ausländische Finanzierung offen zulegen, was besonders Peace Now, Breaking the Silence und B'Tselem treffen würde, die von der EU unterstützt werden: "Friedensaktivisten wurden von Protestlern, die zumindest theoretisch durch das Recht geschützt sind, zu Dissidenten befördert, das heißt zu legitimen Angriffszielen der Regierung."
Besprochen werden außerdem zwei Bücher über Hillary Clinton und ihre weiblichen Wähler bzw. Nichtwähler sowie eine Biografie Jakob Fuggers.
Telerama (Frankreich), 18.03.2016

Chronicle (USA), 13.03.2016

New Yorker (USA), 28.03.2016

Außerdem: George Packer berichtet, wie der Arabische Frühling und seine Folgen junge Tunesier dazu ermuntert, in den Dschihad zu ziehen. David Sedaris geht Shoppen in Tokio. Andrew O'Hagan trifft den Bühnenbildner Es Devlin. Und Ian McEwan liest seine Short Story "My Purple Scented Novel".
Novinky.cz (Tschechien), 17.03.2016

The Atlantic (USA), 01.04.2016

Außerdem: Ta-Nehisi Coates freut sich über Neuausgaben von Comics mit schwarzen Superhelden.
Elet es Irodalom (Ungarn), 17.03.2016

Vanity Fair (USA), 31.03.2016

Outlook India (Indien), 19.03.2016

New York Times (USA), 20.03.2016

Außerdem: Guy Lawson rekapituliert die fast zufällige Nordpolexpedition eines Versicherungskaufmanns und Arztes. Leanne Shapton berichtet von Überbleibseln der Nordwestpassage durch Sir John Franklin, die Stück für Stück in der kanadischen Tundra wieder auftauchen. Samanth Subramanian erzählt die Geschichte eines britischen Spions, der in Tibet hängenblieb. Und Robert Kolker folgt dem norwegischen Nationalhelden Jan Baalsrud auf seiner unglaublichen Flucht vor den Deutschen 1943 durch die wilde Fjordlandschaft Nordnorwegens.
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