Magazinrundschau

Ein zivilisierendes Gen

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
29.09.2015. Das TLS vertieft sich in Assads Propaganda. Himal feiert einen surrealistischen Roman auf Urdu. ProPublica beschreibt den schwangeren Körper in den Klauen des Staates Alabama. La vie des idees blickt zurück auf eine andere Möglichkeit von Algerien. In El Pais Semanal analysiert die Philosophin Beatriz Sarlo die Kirchner-Ära. Wie wir bald alle mit virtueller Realität leben werden, prophezeit Mark Zuckerberg in Vanity Fair.

Times Literary Supplement (UK), 28.09.2015

Lydia Wilson liest eine ganze Reihe hervorragender Bücher zu Syrien, die in ihrer Unterschiedlichkeit und auch Widersprüchlichkeit das ganze Dilemma abbilden: Samar Yazbeks "The Crossing", Jonathan Littells "Syrian Notebook", Jean-Pierre Filius "From deep State to Islamic State", Charles Glass" Syria Burning" und Christian C. Sahners "Among the Ruins". Trotz verschiedener Ansätze lässt doch keiner einen Zweifel an Assads Untaten: "Von Anfang an wurden Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, Frauen als Schutzschilde benutzt, es wurde geplündert und Kultur zerstört; die Verbrechen, von denen berichtet wird, sind ebenso schlimm wie die des IS: Littell beschreibt so detailliert, dass sich einem der Magen umdreht, wie ein früherer Arzt im Dienst des Regimes Menschen am Leben halten musste, wenn sie immer wieder auf schrecklichste Weise gefoltert wurden. Warum also reagiert der Westen militärisch auf den IS und nicht auf Assads Truppen? Die Wahrheit ist, dass Assads Propaganda noch besser ist als die des IS, und so erkennen viele in ihm nicht das, was er ist: ein Opportunist, der rücksichtslos jede Gruppe zu seinem Vorteil nutzt, um sich wenn nötig auch wieder gegen sie zu wenden: in diesem Fall nutzt er die Dschihadisten, um seinen Kampf gegen die Rebellen zu führen, und zugleich dient ihm ihre Präsenz im Land dazu, seinen eigenen Tagen vor der internationalen Gemeinschaft zu verteidigen."

Himal (Nepal), 15.09.2015

Die pakistanische Literatur zeichnet sich durch einen althergebrachten, politisch lancierten Realismus im Erzählen aus, erfahren wir von Haider Shahbaz, der umso dankbarer dafür ist, dass Mirza Athar Baigs neuer, bisher nur auf Urdu erschienener Roman "Hasan Ki Surat-e-Haal: Khali Jaghain Pur Karo" alle literarischen Registern zieht und dabei eine sehr westliche Form literarischen Erzählens in die pakistanische Literatur transponiert - den Surrealismus. Und geboten wird einem da allerhand: "Anstatt von erzählerischer Kontinuität, wird der Roman von einer Einheit von Objekten, Themen und Räumen zusammengehalten. Beispielsweise führt die weltliche Erscheinung eines Schlafsacks den Leser zu der Geschichte eines Spezialeffekte-Machers in Hollywood, was zu einer Diskussion über einen fiktiven Roman über Wissenschaftler führt, die auf ein "zivilisierendes Gen" gestoßen sind, was dann zu einem Kommentar über den Science-Fiction-Film "Die phantastische Reise" von 1966 überleitet, wodurch man dann, so irgendwie, zu einer Analyse der technologischen Entwicklung Japans und dessen Akzeptanz der modernen Aufklärung seit dem Zweiten Weltkrieg gelangt." Pynchon-Fans, darf man aus der Ferne mutmaßen, hätten wohl ihre Freude an dem Werk. (Christina Oesterheld von der Universität Heidelberg hat 2011 eine Einführung in das Werk Baigs verfasst)
Archiv: Himal

Propublica (USA), 29.09.2015

Nina Martin erzählt in einer schockierenden Reportage, wie die Behörden in Alabama immer rabiater ihren Machtanspruch auf die Körper schwangerer Frauen durchsetzen. Ihre schärfste Waffe ist ein Gesetz über die "Gefährdung eines Kindes durch chemische Substanzen", das sich ursprünglich gegen Eltern richtete, die in ihrer Garage ein Meth-Labor betreiben. Doch dann wurden auch Eltern belangt, wenn sie eine Crack-Pfeife auf dem Tisch liegen ließen oder im Auto Marihuana rauchten. Inzwischen reicht es, wenn eine schwangere Frau eine Tablette Valium schluckt: "Im dehnbaren Sprachgebrauch des Gesetzes konnte "ein Kind" auch ein Fötus sein, und eine "Umgebung, in der Betäubungsmittelmittel hergestellt und in Umlauf gebracht werden" ein Mutterleib... Eine Frau kann wegen chemischer Gefährdung belangt werden, selbst wenn das Baby vollkommen gesund geboren wird, wenn es ihr Ziel war, ihr Kind vor größerem Schaden zu bewahren. Die Strafen sind außergewöhnlich streng: ein bis zehn Jahre Gefängnis, wenn das Baby keinen Schaden erlitten hat, zehn bis zwanzig Jahre wenn das Baby Schädigungen aufzeigt, zehn bis 99 Jahre, wenn das Baby stirbt."
Archiv: Propublica

La vie des idees (Frankreich), 24.09.2015

130.000 algerische Juden, die anders als die Algerienfranzosen schon immer dort gelebt hatten, haben nach 1962 Algerien verlassen. In einer Besprechung von Pierre-Jean Le Foll-Lucianis Studie "Les Juifs algériens dans la lutte anticoloniale" zeigt Ewa Tartakowsky, dass viele Juden wie übrigens auch nicht-jüdische Algerienfranzosen in der Unabhängigkeitsbewegung engagiert waren und dass die von der neuen Führung kodifzierte Staatlichkeit Algeriens im Grunde einer ethnischen Säuberung gleichkam. Denn der Code de la nationalité von März 1963 "sieht eine ausschließlich auf Herkunft basierende Definition der Nationalität vor, die bis dahin nicht existierte und die die Nationalität auf Personen beschränkte, "die mindestens zwei Vorfahren in väterlicher Linie muslimischer Religionszugehörigkeit vorweisen" konnten. Die anderen können die Nationalität allenfalls erwerben. Dies Gesetz vertritt einen ausschließenden Begriff der Nation. Europäische und jüdische Antikolonialisten sehen sich ... zum Rückzug gezwungen, der ihnen im übrigen von der Kommunistischen Partei des Landes empfohlen wird."

Guardian (UK), 28.09.2015

Allein in diesem Jahr wurden in Bangladesch vier religionskritische Blogger ermordet, auch vom Staat wird angebliche Blaphemie immer rigider verfolgt. Der Guardian übernimmt einen (gekürzten) Text aus dem New Humanist, in dem Samira Shackle die Ursprünge des Säkularismus in Bangladesch unter anderem auf die Unabhängigkeit von Pakistan 1971 zurückführt: "Der Krieg brachte die Spannungen innerhalb Bangladeschs zum Vorschein. Auf der einen Seiten gab es die Islamisten, die Westpakistan unterstützten und die Unabhängigkeit als einen Angriff auf den Islam ansahen. Auf der anderen Seite standen die Säkularisten, die einen Staat jenseits religiöser Restriktionen und ökonomischer Marginalisierung wollten. Letztere gewannen den Kampf der Ideen, und die Verfassung garantierte den Säkularismus als Grundprinzipip. Das sollte nicht lange anhalten. Das Militär putschte sich 1975 an die Macht, und wie in Pakistan begann ein Prozess der Islamisierung. 1977 strichen die Militärs den Säkularismus aus der Verfassung und erklärten den Islam zur Staatsreligion."

MH Miller schreibt über Niall Fergusons Kissinger-Biografie, deren erster Teil bis 1968 reicht und den provokanten Untertitel "The Idealist" trägt: "Fergusons wichtigste historische Neudeutung betrifft den Vorwurf, den zuerst Seymour Hersh 1983 in "The Price of Power" erhob, dass nämlich Kissinger von den Pariser Friedensverhandlungen der Regierung Johnson mit Nordvietnam vertrauliche Informationen an Nixons Wahlkampfteam weitergab. So konnten, wie andere Historiker schrieben, Nixon und seine Berater Südvietnam zum Abbruch der Verhandlungen überreden, da sie mit einem republikanischen Präsidenten mehr herausschlagen würden. Es führte jedoch zu einer unnützen Verlängerung des Krieges um weitere fünf Jahre... Ferguson bestreitet nicht, dass Kissinger mitmischte, er misst ihm nur keine Bedeutung bei."
Archiv: Guardian

Elet es Irodalom (Ungarn), 23.09.2015

Nach vier Jahren als Direktorin des Goethe Instituts Budapest wandert Jutta Gehring weiter, erzählt aber vorher noch im Interview mit László J. Győri, wie sich ihre Arbeit in Ungarn in den letzten Jahren verändert hat: "In Ungarn werden Kunstschaffende oft durch parteipolitischen Kriterien in eins der Lager eingeordnet. Natürlich betrifft dies indirekt auch unsere Arbeit, denn die Kooperationen mit bestimmten Künstlern führt nicht selten dazu, dass diese nach politischen Gesichtspunkten bewertet werden, statt auf die Inhalte zu schauen. (...) Unsere Tätigkeit wurde auch dadurch beeinflusst, dass in Ungarn zunehmend auf die gängigen, traditionellen Werte der Kultur Bezug genommen wird, insbesondere auf das Ungarische dieser Werte. Potentielle Partner erhalten für solche Projekte Fördergelder, was dazu führt, dass unsere Gemeinsamkeiten immer geringer werden. Im Zentrum unseres Auftrags stehen ja zeitgenössische Kunst und der kulturelle Austausch. Dennoch konnten wir auch so viele interessante Projekte verwirklichen."
Stichwörter: Goethe-Institut, Ungarn

New Yorker (USA), 05.10.2015

In der neuen Ausgabe des New Yorker stellt Adam Gopnik Bücher vor, die die Krise der Städte thematisieren. Die Krise? Was denn sonst: "Gab es das jemals, dass eine große Stadt als perfekt gezeigt wurde? Vielleicht in Büchern über das Paris und das London vor dem Zweiten Weltkrieg oder in Büchern über New York kurz nach dem Krieg, vor den großen Unmwälzungen. Für alle anderen, ob über das Viktorianische London oder New York nach den 60ern, gilt: Ihr Ton ist eher lamentierend oder warnend … Nichts Unvorstellbareres als ein freundliches Buch über Bloombergs New York, auch wenn die Stadt damals tatsächlich relativ friedlich und wohlhabend war … Der Grund ist, dass Städte die Widersprüche des Kapitalismus darstellen in Form ihre Massen. Sind sind Motoren des Wachstums und der Ungleichheit gleichermaßen, ungerecht und unrettbar. Sie glänzen, indem sie Gleichgesinnte anziehen (Homosexuelle, Freaks, Juden, Künstler, Bohemians), und florieren, indem sie ganz verschiedene Menschen zum Zusammenleben bewegen. Während das Treffen Gleichgesinnter lustig ist, liegt das größere Wunder in der Koexistenz."

Außerdem: Anwen Crawford staunt über den andauernden Einfluss der Synth-Pop-Band New Order. Rania Abouzeid berichtet über die lebensgefährliche Arbeit von Prostituierten im Irak. Und Tim Parks schreibt eine Kurzgeschichte über die Vespa.
Archiv: New Yorker

El Pais Semanal (Spanien), 26.09.2015

Raquel Garzón unterhält sich mit der argentinischen Philosophin Beatriz Sarlo: "Im Oktober sind in Argentinien Präsidentschaftswahlen und ein 12-jähriger Zyklus geht zu Ende, die Kirchner-Ära. Wie wird man sich an Cristina Kirchner, die nicht noch einmal kandidieren kann, erinnern?" -"Nach dem Tod ihres Mannes Néstor Kirchner ist ihr etwas Schwieriges gelungen: Sie hat ihr eigenes Charisma geschaffen, und zwar gleich bei der Totenwache für ihren Mann. Damit hat sie sich die Macht gesichert, denn der Peronismus stellt sich sofort an die Seite der Macht. Als typisch für ihre Amtsausübung würde ich die ungleiche Verteilung von Wohltaten bezeichnen wie auch die ungleichmäßige Entwicklung des argentinischen Kapitalismus, mit stark korrupten Zügen."-"Und was fehlt in Argentinien weiterhin?"-"Etwas, was es in Uruguay und Chile bereits gibt, ein stärkeres Gefühl für Rechtsstaatlichkeit. Das fehlt hierzulande Politikern wie Bürgern gleichermaßen, ob es um das Respektieren roter Ampeln oder das Bezahlen von Steuern geht."-"Und was heißt heute progressiv?"-"Wer progressiv ist, dem geht es um Gleichheit. Aber nicht bloß Chancengleichheit - die kann ein Hilfsmittel sein, aber wenn nicht noch etwas dazukommt, bringt sie den Ärmsten und Jüngsten nichts, weil ihnen die Mittel fehlen, um sich ihrer zu bedienen. Dieser Unterschied muss von Anfang an klar sein."
Archiv: El Pais Semanal

Vanity Fair (USA), 29.09.2015

Die zwei Milliarden Dollar, die Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr für das Virtual-Reality-System Oculus Rift hingelegt hat, haben für enormes Aufsehen gesorgt. Max Chafkin beleuchtet nun in aller Ausführlichkeit die Hintergründe dieses Deals, der im kommenden Jahr ein markttaugliches Produkt vorweisen will. Um Spiele und Gaming, wie man vielleicht glauben könnte und wovon auch OR-Investor Brendan Iribe ausgegangen war, geht es Zuckerberg dabei nur am Rande: Er wolle nicht bloß die über eine Millarde zählenden Facebook-Nutzer vernetzen, sondern am liebsten gleich die ganze Welt, sagt er. "Facebook hatte die Gelegenheit verpasst, bei den Smartphones den Ton anzugeben, die sich just in dem Moment durchsetzten, als Zuckerberg in seinem Zimmer auf Harvard am Hacken war. Virtual Reality, hat er beschlossen, wird einen ähnlichen Siegesmoment erleben. "Diese großen Computerplattformen kommen etwa alle zehn Jahre", sagt er, "es ist Zeit, mit der Arbeit an der nächsten zu beginnen. ... Zuckerberg glaubt, dass Oculus - und dessen Konkurrenten - in immer kleineren Headsets kommen werden, bis wir alle VR-Brillen tragen, die auch dazu in der Lage sind, virtuelle Objekte nach außen zu projizieren. "Das wird in der Zukunft ziemlich aufregend sein, wenn man etwa sagt, "Hey, lass uns Schach spielen", sagt er, schnippt mit den Fingern und deutet auf einen Kaffeetisch aus der Mitte des letzten Jahrhunderts in seinem Büro, "Hier ist das Schachbrett.""

Weiteres: Sarah Ellison arbeitet die Ereignisse rund um die in einer Rolling-Stone-Reportage publik gemachte, aber nur vorgetäuschte Gruppenvergewaltigung einer Studentin an der Universität Virginia auf. Und halb Hollywood erinnert sich an den vergangenes Jahr gestorbenen Regisseur Mike Nichols. Dave Eggers porträtiert den Verleger Sonny Mehta.
Archiv: Vanity Fair

iDNES (Tschechien), 27.09.2015

Im Interview dazu befragt, wie er sich seinen großen Erfolg in Deutschland erkläre, antwortet der tschechische Sänger Karel Gott: "In Deutschland heißt es manchmal, mir hätte "das Pseudonym Gott" geholfen. Dann erkläre ich immer, dass so schon mein Urgroßvater hieß, und viele glauben mir das nicht. Aber ich habe auch einmal die Meinung eines deutschen Journalisten gelesen, ich sei in einer Zeit elegant angezogen dahergekommen und hätte dem Publikum positive Gefühle vermittelt, als in den Straßen diese Yippies gewütet haben." (Die iDNES-Redaktion erklärt an dieser Stelle den Begriff als "radikale Kriegsgegnerbewegung".) "Mir war es immer wichtig, gegen diesen Strom zu schwimmen. Ich mochte diese Revoluzzer nicht. Sobald die erstmal das Studium hinter sich hatten, wurden sie sowieso alle ausgemachte Biedermänner. Und wenn sie Kinder haben, gehen sie nicht mehr auf die Barrikaden. Aber das war damals nur der erste Impuls. Meine Fans habe ich mit meiner Ehrlichkeit und Unverfälschtheit gewonnen. Und dann war es nur noch eine Kleinigkeit, sie weitere achtundvierzig Jahre lang zu halten."
Archiv: iDNES
Stichwörter: Gott, Karel, Schwimmen

Magyar Narancs (Ungarn), 03.09.2015

Ist das System Viktor Orbán ein Fremdkörper in Europa? Nicht wirklich, meint der Philosoph Sándor Radnóti im Gespräch mit Péter Urfi: "Orban sammelt und verkörpert die negative Utopie des Kontinents. Was anderswo durch Werte-Prinzipien bedeutender Minderheiten, durch Heuchelei oder Scham für die Eliten unaussprechbar und in klarer Abgrenzung den Rechtradikalen vorbehalten bleibt, wird hier unverbrämt auf den Plakaten der Regierung, von Regierungssprechern, Bürgermeistern und vom Regierungschef selbst verkündet. Der nationale Selbstzweck dient als Argument gegen elementarste menschliche Solidarität und Hilfe."
Archiv: Magyar Narancs

New York Times (USA), 27.09.2015

In der aktuellen Ausgabe des Magazins der New York Times denkt Susan Dominus über Eltern mit Smartphones nach: "Ich gebe zu, Twitter bietet mitunter bessere Unterhaltung als das Gespräch mit einem Sechsjährigen, und ja, es gibt immer eine Entschuldigung, um aufs Telefon zu schauen, und sei es nur, um dem Gamaule des Kindes wegen einem Erdnussbutterbrot aus dem Weg zu gehen. Wahr ist auch, dass die Produktivität, die das Telefon suggeriert, genauso süchtig macht wie sie falsch ist. Zwar haben unsere Eltern den vielen kleinen Alltagsbeschäftigungen wahrscheinlich auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt als ihren Kindern. Ich sehe z. B. meine Mutter mit ihrem Notizbuch, wie sie eine Telefonnummer nachschlägt oder etwas Wichtiges notiert … Der Unterschied ist, dass diese Beschäftigungen nicht alle auf demselben undurchschaubaren Gerät ausgeführt wurden, sondern konkret und nachvollziehbar waren und sich daher legitim anfühlten. Ich war stets ungeduldig, wenn meine Mutter beschäftigt war. Aber wenn meine eigenen Kinder mich mit dem Smartphone sehen, empfinden sie etwas intensiveres, etwas, das an Empörung grenzt. Sie fühlen sich doppelt ausgeschlossen: Sie sehen, dass ich beschäftigt bin, aber sie sehen nicht womit."

Außerdem: Teju Cole denkt über die Tücken der Reisefotografie nach. Und Marcela Valdes lässt den Journalisten Jorge Ramos, der in den USA die erfolgreichsten spanischsprachigen Newssendungen leitet, laut über Donald Trump nachdenken.
Archiv: New York Times