Magazinrundschau

An Logos indes mangelt es

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
02.10.2012. Der New Yorker untersucht das Phänomen unzufriedener amerikanischer Milliardäre. In der Lettre analysiert der Philosoph Kostas Axelos in einem Text von 1954 das griechische Wesen. Texas Monthly erzählt von einem Maler und Hermès-Designer, der nachts in Waco Post sortiert. Osteuropa widmet satte 550 Seiten Russland. Im TLS lernt Robert Skidelsky: Reichtum macht glücklich, darum muss er verteilt werden. Wired-Autor Chris Anderson druckt seinen Kopf. In Edge droht Professor Albert-László Barabási: Her mit euren Daten, sonst wird die wissenschaftliche Gemeinschaft aktiv.

New Yorker (USA), 08.10.2012

Warum fühlen sich amerikanische Milliardäre von Barack Obama eigentlich ungerecht behandelt und bekämpfen ihn? Dieser Frage geht Chrystia Freeland nach. Hintergrund sind Obamas Äußerungen, Amerikas Superreiche sollten sich stärker für das Gemeinwohl engagieren. Was den Hedge-Fonds-Gründer und Milliardär Leon Cooperman zu einem gekränkten offenen Brief an den Präsidenten veranlassten, in dem er ihm seinen "spalterischen" Ton vorwarf, der die Kluft zwischen den "Unterdrückten und denen, die am besten positioniert sind, ihnen zu helfen" vertiefe; in einem Interview hatte Coopermann sich außerdem dazu hinreißen lassen, Obamas Aufstieg zum Präsidenten mit Hitlers Machtergreifung zu vergleichen. Freelands berichtet von einem Treffen mit Coopermann: "Sein Stolz auf seine Arbeitsethik ist eine Quelle seiner Verachtung für Obama. 'Als er Präsidentschaftskandidat wurde, hatte er nicht einen Tag in seinem Leben gearbeitet. Nie einen Arbeitsplatz gehabt', sagte er. Natürlich hatte Obama gearbeitet - als Wirtschaftsberater, in einer gemeinnützigen Organisation, als Juraprofessor und in einer Anwaltssozietät, nicht zu vergessen als Abgeordneter in Illinois und Senator, bevor er zum Präsidenten gewählt wurde. Das ließ Cooperman unbeeindruckt. 'Er ist direkt aus Harvard in den Staatsdienst gegangen', erklärte er. 'Er war nie angestellt. Er hat nie was aufgebaut.'"

Joan Acocella bespricht "Ancient Light", den neuen Roman von John Banville, in dem sie Altersmilde und Trost ausmacht. Zu lesen ist außerdem die Erzählung "Fischer vs. Spassky" von Lara Vapnya.
Archiv: New Yorker

Osteuropa (Deutschland), 01.10.2012

Die neue Osteuropa-Ausgabe ist ein veritables Trumm von 550 Seiten geworden und befasst sich aus allen erdenklichen Perspektiven mit Russlands gespaltener Gesellschaft: mit Aufbruch, Stagnation und Repression in den Metropolen wie in der rückständiger Peripherie.

Die Russland-Beobachterin Maria Lipman erklärt, warum die russische Protestbewegung von Putin so gefürchtet wird. Denn auch wenn die Proteste bisher keine geeinte politische Kraft hervorgebracht haben, so wurde mit ihnen der Nichteinmischungspakt ein für allemal aufgekündigt, der bisher den Kreml vor Kritik schützte: "Der Gesellschaftsvertrag mit der unabhängig denkenden Minderheit zielte auf Nicht-Einmischung. Er lautete: 'Ihr haltet euch aus der Politik raus, und wir mischen uns nicht in eure Angelegenheiten ein. Ihr müsst uns nicht mögen und auch nicht wählen, ihr könnt unsere Politik kritisieren; und wenn ihr uns tatsächlich hasst, da ist die Tür! Ihr könnt Russland verlassen.' Das hat der modernen Minderheit praktisch unbegrenzte individuelle Freiheiten und Möglichkeiten der Selbstverwirklichung eröffnet, ob in der Kunst, der Wissenschaft, im Show-Business oder beim Geldverdienen, Reisen und im Lebensstil - solange sich diese Minderheit nur nicht in die Politik einmischte."

Leider nur im Print teilt der Soziologe Lev Gudkov in einem instruktiven Text die russische Gesellschaft in drei verschiedene Milieus: das moderne urbane, das ländliche prämoderne und das antimoderne Milieu, das sich aus sowjetischer Anpassung ebenso speist wie aus Orthodoxie, Nationalismus und Konservatismus: "Die Gegner jeder Modernisierung bilden die soziale Basis des Putinschen Autoritarismus. Sie sind die Hüter der sowjetischen Vergangenheit, ihrer Symbole und Werte, ihrer Feiertage und Rituale. Letztlich bestimmt dieses sozialistische Reservat heute die grundlegende Ausrichtung Russlands."
Archiv: Osteuropa

Texas Monthly (USA), 01.10.2012

Dies ist eine hinreißende Geschichte für Enthusiasten und Fetischisten, eine Geschichte über amerikanische Kunst, die allerdings auch ihre sehr tragischen Aspekte hat. Jason Sheeler porträtiert für Texas Monthly den Maler Kermit Oliver aus Waco, Texas, der mit seinen leicht surrealistischen Naturszenen in der Kunstwelt von Texas durchaus großen Erfolg hatte und es zeit seines Lebens dennoch vorzog, weiterhin in der Nachtschicht die Post von Waco zu sortieren. Vollends berühmt wurde er durch einige Hermès-Seidenschals, die zu den begehrtesten Sammlerstücken gehören. Sheeler macht durchaus glaubhaft, dass Oliver nicht leicht zu finden und zu interviewen war: "Kermit saß im Wohzimmer in einem Sessel, über dem eine rotweiße Decke lag. Er stand auf, als ich hineinkam. Er war klein, das salz-und-pfefferfarbene Haupthaar aus der Stirn gekämmt. Mit seiner losen Khakikleidung und seinem Oxford-Hemd wirkte er wie ein Kleinstadtchirurg, der gerade aus der Spätschicht kam... 'Warum möchten Sie mir mir sprechen?', fragte er. Ich stotterte etwas von seiner Geschichte, wie interessant sie war. Er blickte skeptisch. 'Erzählen Sie mir meine Geschichte', sagte er. Ich erzählte ihm, was man mir in Lyon bei Hermès gesagt hatte: 'Da war einmal ein Postbote, der Seidentücher für Hermès designte. 'Nun, es ist nie so einfach', sagte er mit mysteriösem Lächeln."

Hier sind einige seiner Gemälde zu sehen, hier die Schals. Auf dieses Bild zeigt er in der Reportage und sagt: "Das ist mein Vater mit seinem Maultier, Deamon."


Archiv: Texas Monthly

Times Literary Supplement (UK), 01.10.2012

Absolut überzeugt ist der Keynes-Biograf Robert Skidelsky von dem Buch "Economics After the Crisis", in dem der Ökonom Adair Turner für eine Abkehr von der Wachstumsideologie plädiert. Laut Turner führt Wachstum in den Industriestaaten nicht automatisch zu mehr Zufriedenheit oder höherer Lebensqualität, denn das BIP messe nur höhere Produktionen und Transfers, nicht bessere: "Für die Zufriedenheit ist dagegen immer die Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft von Bedeutung. Studien zeigen, dass in jeder Gesellschaft die Reichen zufriedener sind als die Armen und dass auf den entsprechenden Einkommensebenen gleichere Gesellschaften ein höheres Maß an Zufriedenheit verzeichnen. Damit wird die Steigerung des Wohlstands oder der Zufriedenheit zu einer Sache der Verteilung."
Stichwörter: Ungleichheit

Wired (USA), 24.09.2012

Wenn es nach Wired geht, steht uns eine gehörige Designrevolution ins Haus. Chris Anderson etwa sieht mit dem neuen (und noch immer schlappe 2000 Dollar kostenden) 3D-Printer Replicator 2 von MakerBot und einer zusehends wachsenden Zahl von Onlinequellen für Printer-Vorlagen endlich den Durchbruch für die neue Heimtechnologie zur Erstellung von Plastikmodellen gekommen: "Dies ist der Macintosh-Moment für MakerBot. Vor knapp 30 Jahren verhalf Apple dem Desktop-Publishing zum Mainstream-Durchbruch. Das Ziel für den Replicator 2 ist es nun, den Massen etwas Neues nahezubringen: Desktop-Manufacturing. Vor einer Generation erstellten die Leute, die mit ihren originalen Macs herumspielten, einige scheußliche Layouts - üblicherweise irgendeinen Murks mit Fonts und Clip Art. Doch dann wurden sie besser. ... Desktop Publishing veränderte die Welt. Die heutigen ersten 3D-Print-Versuche mögen so wenig berauschend sein wie diese ersten Gehversuche im Desktop Publishing. Doch der Replicator 2 (...) ist darauf ausgerichtet, die Lernkurve mittels einer höheren Auflösung (...), mehr Farben, komplexeren Formen und einem verlässlicheren Endergebnis auf ausgeklügeltere Objekte hin auszurichten. ... Schon heute kann man eine via 3D-Printing eigens zugeschnittene Actionfigur des eigenen World-of-Warcraft-Charakters oder des eigenen Xbox-Live-Avatars erhalten. Und wenn man nach Tokyo geht, kann man sich dort seinen eigenen Kopf für eine nach einem selbst nachempfundene, fotorealistische Actionfigur einscannen." Einen ausführlichen Hintergrundartikel zum Thema 3D-Printing gibt es im übrigen hier bei Foreign Affairs.

(Allerdings wird uns auch ein 3D-Printer in Zukunft kein Popcorn in den Mund schießen wie dieses Wunderding.)

Weitere Artikel: Lauren Hilgers staunt über Zhang Yue, der ein Haus mit dreißig Stockwerken in 15 Tagen bauen ließ (hier ein Video - vielleicht sollte das lahme Berlin den Mann mal für den neuen Flughafen engagieren?). Bob Parks schaut sich die neue Objektdesignsoftware von Autodesk an. Bryan Gardiner stellt Pyroceram als robusten Werkstoff der Zukunft vor. Rob Walker berichtet von den Sorgen übererfolgreicher Verkäufer auf der auf Handgemachtes spezialisierten Handelsplattform Etsy, deren Erfolg in Konflikt mit der Auflage gerät, keine Angestellten zu beschäftigen. Außerdem unterhält sich Steven Levy in der "Icons"-Reihe mit der Investorin Mary Meeker, die auf dem langen Weg der Internet-Erfolgsgeschichte in so ziemlich alles und jeden investiert hat.

Und wer solchen Designrummel viel zu irdisch findet, der schwelgt einfach in dieser tollen Fotogalerie mit Aufnahmen aus der Europäischen Südsternwarte (Website), die gerade ihr fünfzigjähriges Bestehen feiert.
Archiv: Wired

Lettre International (Deutschland), 01.10.2012

Zwei Artikel sind Griechenland gewidmet. Georges Prevelakis denkt über die Ursachen der Krise nach und erklärt am Ende, warum es für die Europäische Union trotz allem gut wäre, Griechenland nicht fallen zu lassen: "Unter den Ländern, die einst aus dem Osmanischen Reich hervorgegangen sind, ist Griechenland dasjenige, welches am engsten mit der Moderne und dem Westen verbunden ist. Unter westlichem Einfluss geschaffen, stellt der griechische Staat das wichtigste Versuchslabor für die Europäisierung einer gesamten geokulturellen Region dar. Sich der Herausforderung der Griechenlandkrise zu stellen, kann Europa als Vorbereitung darauf dienen, den Rest dieses europäischen Ostens zu integrieren, der es schon immer fasziniert hat. Auf diese Weise kann es Methoden und Strategien entwickeln, die einem kulturellen Kontext angemessen sind, dessen Andersheit jahrzehntelang völlig unterschätzt worden war." (Auszug)

In einem faszinierenden, 1954 in der französischen Zeitschrift Esprit erschienenen Essay, denkt der Philosoph Kostas Axelos über das Wesen der Neugriechen nach: Sie "haben sicherlich eine lebhafte (sehr lebhafte) Intelligenz. Ausgestattet mit einer unersättlichen Neugier, lieben sie Informationen und verschlingen jede Neuigkeit; und eine beträchtliche Anzahl von Quasigenialitäten zeigt sich im Herrschaftsbereich der Straße. An Logos indes mangelt es. Die Neugriechen nehmen mehr oder weniger das europäische Denken in sich auf; sie überlegen, denken aber nicht. Die Abwesenheit des Denkens schafft eine Abwesenheit von Bildung und Form, und daher kann weder das Psychologische noch das Soziale überwunden werden. Die modernen Griechen scheinen unfähig zu sein, ihre Endlichkeit auf das Unendliche zu richten; und sie schaffen es auch nicht, die Traurigkeit ihrer Lieder in Worte der Angst zu verwandeln." (Auszug)

Weitere Auszüge: John Borneman zeichnet ein eher pessimistisches Bild der Arabellion in Syrien. Hans Kühner schreibt zur Kontinuität des Ikonoklasmus im modernen China. Joel Whitney berichtet noch einmal über die Finanzierung der Paris Review durch die CIA und vermutet, dass Chefredakteur George Plimpton "wahrscheinlich" früher als angenommen wusste, woher das Geld kam (hier der Originalartikel in Salon). Übersetzt sind außerdem zwei große Essays Perry Andersons über Indiens Unabhängigkeit und Spaltung (hier und hier die Originale aus der London Review of Books).

Playboy (USA), 24.09.2012

Der Perlentaucher liest den Playboy allein wegen der ausführlichen Interviews. In der aktuellen Ausgabe spricht der für seine Thriller um den einsamen Wolf Jack Reacher zu Kultstatus aufgestiegene Bestseller-Autor Lee Child (siehe auch unsere Empfehlung in "Mord und Ratschlag") unter anderem über seine Kindheit in Birmingham, die Schläge, die man damals drauf haben musste, um nicht unterzugehen, und warum der (von einer faltbaren Zahnbürste abgesehen) quasi besitzlos durchs Land streifende Jack Reacher der ideale Held der Finanzkrisenzeiten ist. Und warum die anstehende Verfilmung seines Reacher-Romans "One Shot" mit Tom Cruise als Hauptfigur und Werner Herzog als Bösewicht schlicht "Jack Reacher" heißen wird, erklärt er so: "Paramount hat 150 Millionen in die Sache investiert. Wenn der Film floppt, dann sinkt das ganze Schiff. Also haben sie Tests gemacht und herausgefunden, dass 'One Shot' für junge Frauen, die das Buch nicht kennen, zu maskulin klingt, nach irgendwelchem Scharfschützen-Zeug. Doch junge Frauen bestimmen die Zuschauerzahlen in den Kinos. Sie sind es, die bestimmen, welchen Film sie am Freitagabend mit ihrem Freund sehen werden. Deswegen wechselte das Studio den Titel in 'Jack Reacher'. So weiß man, dass der Film von einem Mann handelt, nicht von einer Knarre."
Archiv: Playboy

Details (USA), 01.10.2012

Der Selbstfindungstrip nach Indien hat seine Gefahren, meint Scott Carney anlässlich des spurlosen Verschwindens eines 28-jährigen Iren. Nicht jeder ist dem Mix aus Hardcore-Meditation und Kulturschock gewachsen: "Scheinbar gesunde Menschen stehen eines Morgens auf und behaupten, sie hätten den untergegangenen Kontinent Lemuria entdeckt, oder das Ende der Welt sei nah oder sie hätten ihr drittes Auge erweckt. Die meisten erholen sich, aber einige leiden dauerhaft an Wahnideen. Und einige verschwinden oder sterben. Diese Psychose hat einen Namen: Indien Syndrom. 2000 schrieb der französische Psychiater Regis Airault das maßgebliche Buch zu dem Phänomen, 'Fous de l'Inde', verrückt nach Indien." Übrigens ist Indien nicht das einzige Land, das solche Störungen auslöst: Stendhal erwischte es 1817 ganz hart in Florenz!
Archiv: Details
Stichwörter: Florenz, Kulturschock, Hardcore

New Republic (USA), 04.10.2012

Samuel Helfont kann wenig anfangen mit Tariq Ramadans Buch über den "Islam and the Arab Awakening": "Ramadans gewundene Argumente und antiimperialistischen Platitüden sind nicht nur unglücklich, weil sie zu falschen Analysen führen, sondern auch, weil sie manchmal wichtige Ideen, die eine Debatte wert wären, vernebeln. Wenn man ein Hauptargument aus seinen widersprüchlichen Ideen herausfischen müsste, dann wäre es die Überlegung, dass das Wort Säkularismus zu umstritten ist, um noch hilfreich zu sein. Er zieht das Konzept des 'Zivilstaates' vor - dessen Notwendigkeit könnten seiner Ansicht nach Islamisten ebenso akzeptieren wie Liberale. (…) Das ist ein interessantes Argument. Ein großer Teil der arabischen Welt verbindet den Säkularismus mit Unglauben. Indem man also den Begriff vermeidet und gleichzeitig sicher stellt, dass alle Bürger das gleiche Recht haben, am öffentlichen und politischen Leben teilzunehmen, könnte dies die Köpfe für eine säkulare Regierung öffnen. Allein Ramadans Idee ist unvollständig. Denn der Begriff 'Zivilstaat' überdeckt nur die Unterschiede zwischen einem säkularen und einem islamischen Staat. Liberale und Islamisten würden auch unter diesem Begriff immer noch nicht darin übereinstimmen, ob ein Christ diesen Staat regieren darf. Ramadan benutzt den Begriff 'Zivilstaat', um solche notwendigen Auseinandersetzungen zu vermeiden. Tatsächlich findet er Debatten über Säkularismus 'sinnlos, contraproduktiv und leer'."
Archiv: New Republic

Guardian (UK), 01.10.2012

Hanna Rosins Buch "The End of Men" hat in der englischsprachigen Welt bereits für einige Erregung gesorgt (mehr hier). Der Guardian druckt einen Auszug, in dem Rosin erklärt, warum Frauen in einem sich verändernden Arbeitsmarkt bessere Chancen haben als Männer, die nicht so anpassungsfähig sind: "In der Vergangenheit waren Männer durch ihre Größe und Kraft im Vorteil, doch in der postindustriellen Wirtschaft spielen Muskeln keine Rolle. Eine Dienstleistungs- und Informationswirtschaft belohnt die exakt entgegengesetzten Qualitäten: solche, die nicht von einer Maschine ersetzt werden können. Diese Attribute - soziale Intelligenz, Kommunikation, die Fähigkeit, still zu sitzen und sich zu konzentrieren - sind, gelinde gesagt, keine Männerdomäne."
Archiv: Guardian

Edge.org (USA), 02.10.2012

Der Physiker und Professor für komplexe Netzwerkrecherche Albert-László Barabási sieht aus wie ein sehr sympathischer Typ, der kein Wässerchen trüben kann. Man sollte sich aber besser vor ihm fürchten. Barabási und sein Institut wertet Daten aus für alle möglichen Zwecke: medizinische, soziale, mathematische. Das ist bestimmt oft sehr nützlich, besonders in der Medizin. Professor Barabási hat nur leider nicht genug Daten und möchte deshalb Ihre, lieber Leser: "Daten sind heute die die Goldmine der Wissenschaft. Damit ändert sich auch die Einstellung, wie wir mit den Daten umgehen. Wir leben in einer unstabilen Situation, in der der Zugang zu Daten nicht genau richtig ausgearbeitet ist. Es gibt gesetzliche Grenzen. Viele Fimen kümmern sich nicht um ihre Daten oder benutzen sie nicht für wissenschaftliche Zwecke. Das muss irgendwie aufhören. Mir ist aber unklar, wie. Ich weiß nicht, ob die amerikanische Regierung Google oder Facebook dazu zwingen wird, ihre Daten mit Wissenschaftlern zu teilen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft muss einen Weg finden, dieses Problem zu lösen."
Archiv: Edge.org
Stichwörter: Wissenschaft, Edge.org