Heute in den Feuilletons

Fein ausdifferenzierte Finsternis

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
06.08.2009. Sehr politische Feuilletons heute: Der Freitag bringt eine Reportage aus Dresden, wo man nach dem Mord an Marwa al-Sherbini sehr schnell zur Tagesordnung übergegangen ist. Der Tagesspiegel analysiert die schauerliche Dramaturgie der Teheraner Schauprozesse. Im Spiegel sieht Niall Ferguson das Geld als Motor des Fortschritts. Die SZ findet keine Belege für einen Handel mit Kinderpornografie im Netz. In der Zeit warnen Juli Zeh und Ilija Trojanow vorm Überwachungsstaat.

Tagesspiegel, 06.08.2009

Peter von Becker analysiert die schauerliche Dramaturgie der Teheraner Schauprozesse um den ehemaligen iranischen Vizepräsident Mohammed Ali Abtahi und andere Oppositionelle: "Ob mittelalterlich oder eher sehr neuzeitlich, also ohne sofort sichtbare äußere Spuren: Nach sechs Wochen in den Händen der Verhörspezialisten des Regimes werden die Angeklagten in diesem hastig arrangierten Schauprozess des kleinen Diktators und seiner finsteren Obermullahs in schlafanzugähnlichen Gefängniskitteln vorgeführt. Abtahi ist aller weltlichen Zeichen seiner geistlichen Würde schon vor der Verurteilung beraubt. Barhäuptig, hohläugig, mit ein paar leidenschaftlich wirken wollenden Gebärden bringt er seine Selbstanklage vor, seine Selbstverleugnung; aber der künstlichen Pathetik widerspricht der panische Blick."

Freitag, 06.08.2009

Die Dresdner sind nach dem Mord an Marwa al-Sherbini wieder zur Tagesordnung übergegangen. Nur einige Ausländer kauen noch an der Tat, erzählt Matthias Dell. Zum Beispiel der Wissenschaftler Teymuras Kurzchalia: "Kurzchalia, der lange in Deutschland lebt, in Berlin verheiratet ist, sagt Sätze, die ohne den Mord verhallen würden: 'Ich glaube nicht, dass Dresden eine Weltstadt ist.' 'Es gibt hier Plätze, wo man als Ausländer nicht hingeht.' Der Wissenschaftler sagt, dass er ratlos sei, dass er nicht wisse, was man machen solle. Diese leise Verzweiflung ist ein Hilferuf, eine Hoffnung darauf, dass die Erschütterungen, die der Mord über die extreme Tat hinaus bei Menschen wie Kurzchalia verursacht hat, auch in Dresden wahrgenommen werden. Dass keine Ruhe einkehrt, bei den Bürgern, bei der Politik."

Der ungarische Philosoph Gaspar Miklos Tamas spricht im Interview über den Rechtsruck in Ungarn und staunt über die Frage, ob nicht auch die europäischen Instanzen versagt hätten: "Aber es ist doch fast überall in Europa ähnlich. Die Ausschreitungen gegen die Roma in Italien sind schwerer als die in Ungarn. Der rassistische Diskurs der französischen Regierung ist impertinenter als der, den wir von den ungarischen Konservativen hören. Der ­Erfolg von Geert Wilders' Partei für die Freiheit in den Niederlanden ist gefährlicher, als es die Erfolge der ungarischen Postfaschisten sind. Von Europa ist keine Hilfe zu erhoffen. Das lassen seine Dekadenz und Entdemokratisierung nicht zu. In Bulgarien etwa bildet die Anti-Roma-Partei die zweitstärkste Formation im Land - bei uns ist die vergleichbare Gruppierung nur drittstärkste Kraft. Also: Warum Europa?"

Außerdem: Der Sozialwissenschaftler Götz Eisenberg, vor dessen Wohnung gerade gebaut wird, tröstet sich über den Krach mit der Lektüre von Theodor Lessings Kampfschrift von 1908 für den "Ersten deutschen Antilärmverein", dessen Vereinsorgan den wunderbaren Namen "Der Antirüpel" trug. Michael Schwarz, Mitarbeiter des "Walter Benjamin- und Theodor W. Adorno"-Archivs erzählt im Interview von den Radiosendungen Adornos (gesucht wird übrigens noch ein Mitschnitt des Gesprächs zwischen Adorno und Enzensberger über "Probleme des Avantgardismus in der modernen Literatur" vom 7.4.1961 im Süddeutschen Rundfunk).

Welt, 06.08.2009

Michael Pilz erinnert im Aufmacher an das Festival von Woodstock, das für ihn das Ende der Unschuld in der Popmusik einläutete. Michael Stürmer berichtet, dass das britische Oberhaus seine letzten Privilegien als letzte Instanz der Rechtsprechung verliert. Hendrik Werner begrüßt ein Urteil gegen eine Offtheater-Gruppe, der es im Namen der Erben verboten wurde, ein Stück aus Zitaten Klaus Kinskis zu kompilieren. Manuel Brug feiert eine Turiner CD-Edition mit den Gesammelten Werken Antonio Vivaldis, die nach 35 CDs und Boxen immer noch nicht am Ende angekommen ist. Gerhard Gnauck freut sich, dass eine große Sammlung mit polnischer Volkskunst, die vom ersten Welt-Korrespondenten Ludwig Zimmerer zusammengetragen wurde, nun im Ethnografischen Museum in Warschau ein ständiges Zuhause gefunden hat.

Besprochen werden Pedro Almodovars neuer Film "Zerrissene Umarmungen", zu dem die Hauptdarstellerin Penelope Cruz auch interviewt wird.

Spiegel Online, 06.08.2009

Der Historiker Niall Ferguson ("Der Aufstieg des Geldes") spricht im Interview mit dem Spiegel über die Geschichte des Geldes: "Ich glaube, Geld ist die Quelle - oder besser der Geburtshelfer - beinahe allen Fortschritts in der Geschichte."
Stichwörter: Ferguson, Niall, Geld

Berliner Zeitung, 06.08.2009

Jan Söfjer resümiert die Debatte um die "Hamburger Erklärung", Google News und Leistungsschutzrechte für Überschriften und Unterzeilen, mit denen die deutschen Verleger künftig Geld machen wollen - und kritisiert, dass deutsche Medien bis heute kein Verhältnis zum Netz gewonnen haben: "Wenn Leser überhaupt bereit sind, für Inhalte zu bezahlen, dann nur für hochwertige. Im Netz wird Qualität allerdings oft mit Multimedia und Billig-Content verwechselt. Für Wackelfilmchen und Fotostrecken wird aber niemand zahlen."

FR, 06.08.2009

Christian Thomas besucht das Deutsche Eck in Koblenz und staunt über zwergenhafte Touristen: "Bammel habe ich aber trotzdem vor den Japanern, wenn sie direkt auf mich zustreben und auf ihre Kamera deuten. Die Japaner lachen bei diesem Fingerzeig, und am Deutschen Eck zeigt sich eine ganze internationale Skala des Lachens. Am breitesten können die kleinen Japaner am Deutschen Eck lächeln, annähernd wie die Honigkuchenpferde. Und am stärksten verlegen, regelrecht genant, unsere unmittelbaren Nachbarn und heutigen Freunde, die kleinen Franzosen."

Wenig Freude hat Arno Widmann am Schattenkabinett von Walter Steinmeier: "Fast 20 Prozent - diese Zahl verfolgt die SPD - der deutschen Wohnbevölkerung sind 'Menschen nichtdeutscher Muttersprache'. Keiner davon ist in Steinmeiers Kompetenzteam. Deutlicher kann man einem Fünftel der Bevölkerung nicht klarmachen, dass man es allenfalls regieren und verwalten möchte. Zu sagen sollen diese Leute nichts haben."

Auf der Medienseite empfiehlt Widmann außerdem Meinhard Prills und Kurt Schneiders Adorno-Film, den der SWR heute abend um 23.45 zeigt.

Besprochen werden Pedro Almodovars Film "Zerrissene Umarmungen", Michael Manns Film "Public Enemies", Jose Padilhas Film und Berlinale-Gewinner 2008 "Tropa de Elite" und ein Konzert des Ensemble 3MA im Frankfurter Palmengarten (Kostprobe bei Youtube).

Weitere Medien, 06.08.2009

Führt Google durch die permanente Allverfügbarkeit der Information zu Gedächtnisverlust?, fragt der Journalismusprofessor Michael Harvey im Economist: "I teach undergraduates, and I am prepared to bet that many other teachers have found themselves wondering whether they are seeing this force at work. The average student... seems not to value general knowledge. If asked a factual question, they will usually click on a search engine without a second thought. Actually knowing the fact, committing it to memory, does not seem to be a consideration."

Vor einigen Monaten übernahmen wir Kenan Maliks Artikel zum Jahrestag der Fatwa gegen Salman Rushdie. Nun ist sein Buch zum Thema erschienen: "From Fatwa to Jihad: The Rushdie Affair and Its Legacy". Theodore Dalrymple bespricht es im City-Journal: "The merit of Malik?s book is that it seeks the answer in modern conditions. Even in Islamic countries, fundamentalists are not medieval throwbacks, however they may see themselves. They derive their ideas, even if they do not acknowledge it, at least as much from Lenin, Gramsci, and Mao as from Mohammed."

TAZ, 06.08.2009

In einem Kommentar zu Ahmadinedschads Amtsübernahme hält Bahman Nirumand die Proteste gegen die gefälschte Wahl für relativ erfolgreich. "Jede Maßnahme, die die Machthaber bislang ergriffen, um Ruhe und Ordnung herzustellen, erwies sich als Eigentor. Inzwischen hat der islamische Staat seine Legitimität und Autorität selbst bei treuen Anhängern verloren. Der Grund dafür, dass die Proteste anhalten, liegt darin, dass sie all die Widersprüche, Macht- und Richtungskämpfe des Establishments aufgedeckt haben."

Mäßig begeistert ist Andreas Busche von Michael Manns Gangster-Epos "Public Enemies". Vor allem, weil Mann ausgerechnet im hochauflösenden Format kein Interesse an der Qualität seiner Bilder zeige: "Mit 'Collateral' und 'Miami Vice' hat der Technokrat unter den Großstadtfilmern die Neonästhetik seiner Achtzigerjahre-Arbeiten bruchlos in eine Tonalität fein ausdifferenzierter Finsternis überführt. Manns Nacht besaß einen Detailreichtum, wie man ihn im Kino bis dato nicht gesehen hatte. In 'Public Enemies' ist von dieser Pracht wenig geblieben. Das Auge braucht eine Weile, bis es sich an die saturierten Farben gewöhnt hat, die zu den Rändern hin so hässlich ausbrennen, wie man es von alten Videoaufnahmen kennt. Die Bilder von 'Public Enemies' allerdings sind gestochen scharf."

Weiteres: Ekkehard Knörer hat Jose Padilhas umstrittenen Film "Tropa de Elite" über den Drogenkampf in den Favelas gesehen und findet ihn definitiv nicht faschistisch: "Eher müsste man sagen: Er ist auf so faszinierende wie prekäre Weise etwas anderes als das Gegenteil davon." In einer Mail aus Manila outet sich Tilman Baumgärtel als jemand, der sich über seine Musik hörenden Nachbarn beim Liegenschaftsamt beschwert.

Besprochen wird die Ausstellung "Säen und Jäten" in der Städtischen Galerie Ravensburg.

Und noch Tom.

NZZ, 06.08.2009

Gewohnt hintergründig erklärt der in Bamberg lehrende Iranist Reza Hajatpour, dass eigentlich eine Minderheit des schiitischen Klerus die Macht im Iran an sich gerissen habe: "Durch die Radikalisierung des islamisch-republikanischen Systems, in deren Verlauf Hinrichtungen, Folterungen und Verfolgungen stattfanden und Repression zur Tagesordnung wurde, hat sich das Bündnis zwischen Geistlichen und Bevölkerung aufgelöst. Die traditionellen Theologen wandten sich von den regierenden Mullahs und ihrer Idee der klerikalen Herrschaftsgewalt ab und warfen ihnen Anmaßung vor - eine Haltung, die vielen Großayatollahs Hausarrest bescherte. Diese kritische Distanzierung hat allerdings keineswegs die Sympathie der Bevölkerung für die traditionellen Religionsgelehrten erhöht. Im Gegenteil."

Barbara Villiger Heilig berichtet von den Theaterfestspielen im sizilianischen Gibellina, besonders aufsehenerregend fand sie Emma Dantes Stück "Le pulle" (Die Huren): "Eine Hymne an die Wunder oder Wunden der Sinnlichkeit und an die Freuden oder Nöte einer offenen, strömenden, alles umfassenden und vereinnahmenden Sexualität."

Besprochen werden Adriaan van Dis' Roman "Ein feiner Herr und ein armer Hund" sowie der "Brief an einen Schatten" von Hector Abad (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Auf der Filmseite berichtet Claudia Schwartz von den gestern eröffnete Filmfestspiele in Locarno, die mit einer Retrospektive auch den japanischen Animationsfilm würdigen. Alexandra Stäheli bespricht Zoya Akhtars Bollywoodfilm "Luck by Chance".

Aus den Blogs, 06.08.2009

"Putin Shirtless Again" meldet Gawker in der Rubrik "World Leaders".

Stichwörter: Gawker, Ägäis

Zeit, 06.08.2009

In ihrem Mitte August erscheinenden gemeinsamen Buch "Angriff auf die Freiheit" warnen Juli Zeh und Ilija Trojanow vor dem neuen Überwachungsstaat, der im Sicherheitswahn die bürgerlichen Rechte immer stärker beschneidet. Die Zeit bringt einen Auszug. "Wenn die Politik also behauptet, Sicherheit für die Bürger gewährleisten zu wollen, nährt sie einen gefährlichen Irrglauben. Wann wären Sie denn sicher? Wenn es keine Terroristen mehr gäbe? Oder keine Krankheiten? Wenn Sie das Haus nicht verließen? Wenn Sie monatlich 300 Euro Staatsrente erhielten? Wenn kein Freund Sie verriete, kein Geliebter Sie verletzte? Oder wenn der Tod endlich abgeschafft würde? Sicherheit lässt sich nicht herstellen, weil kein Risiko völlig ausgeschaltet werden kann. Im Grunde wissen wir das alle. Aber wir vergessen es, sobald uns Politiker und Journalisten die nächste Horrorvision vor Augen führen."

Abgedruckt ist auch ein Gespräch, das Birgit Lahann mit Peter Zadek im Mai in der Toskana geführt hat. Über die Frauen, das Theater, Gott - und den Tod: "Wenn ich in so einer Stimmung bin, dann krieg ich natürlich Angst. Ich bin ja ein sehr ängstlicher Mensch." Dazu schreibt Peter Kümmel den Nachruf.

Weiteres: In einem weiteren Interview mit Katja Nicodemus erklärt Pedro Almodovar, warum er Penelope Cruz in seinem neuen Film "Zerrissene Umarmungen" sterben lassen musste: "Sie ist einfach zu schön." Roger Burgel stellt das Duisburger Lehmbruck Museum vor. Zum Mitarbeiter der Woche kürt Andrea Hüninger Berlins angeblich härtesten Türsteher Sven Marquard.

Besprochen werden Luigi Nonos Großwerk "Al gran sole carico d'amore" bei den Salzburger Festspielen, das neue Album der Arctic Monkeys, "Humbug", und auf den Literaturseiten unter anderem Anna Katharina Hahns Roman "Kürzere Tage" und eine Biografie des Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

SZ, 06.08.2009

Johnnes Boie erklärt, dass es, anders als von den Internet-Sperren-Befürwortern behauptet, im Netz überhaupt keinen kommerziellen Markt für Kinderpornografie gibt - und dass das Sperrgesetz nicht zuletzt deshalb mehr schadet als nützt. Und er zitiert den Rechtsanwalt (und Blogger) Udo Vetter: "'Man kann nicht anonym online Millionenbeträge empfangen', sagt Vetter. Geldströme würden von Behörden vieler Staaten, darunter die USA, geprüft. Spätestens seit in Deutschland Kreditkartendaten im Rahmen von Rasterfahndungen durchleuchtet würden, sei jeder Versuch in Deutschland, online für Kinderpornographie Geld zu bezahlen, zum Scheitern verurteilt."

Eine Artikelserie des US-Online-Magazins Slate zu amerikanischen Untergangsszenarien referiert Alex Rühle. Angesichts der Heils-Versprechen der neuen Erfolgsdisziplin der "Positiven Psychologie" denkt Thomas Steinfeld über Glück und Unglück nach und endet mit Theodor Storm. Helmut Mauro porträtiert den Pianisten Konstantin Lifschitz. Von Fritz Göttler gibt es eine Glosse zur FDP, die sich im B-Movie wähnt. Thomas Steinfeld gratuliert der Germanistin Hannelore Schlaffer zum Siebzigsten.

Besprochen werden die Salzburger Ausstellung "Margarita Broich: Ende der Vorstellung" mit Schauspielerporträts der Fotografin, die Ausstellung "Jean Dubuffet - ... das Papier beleben" im Literaturhaus MünchenPedro Almodovars neuer Film "Zerrissene Umarmungen" (dazu auch ein Interview mit dem Regisseur), die Jan-Weiler-Verfilmung "Maria, ihm schmeckt's nicht", Bettina Haasens Dokumentarfilm "Hotel Sahara", neue Alben zu Ehren des Hip-Hop-Produzenten J Dilla und Bücher, darunter Klaus Merz' Novelle "Der Argentinier" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

FAZ, 06.08.2009

Der slowakische Schriftsteller Michal Hvorecky, Jahrgang 1976, erinnert sich daran, wie er eines Ungarn-Urlaubs-Morgens vor zwanzig Jahren erwachte und gar nicht glauben konnte, was er sah: "Wir waren auf dem Campingplatz völlig allein. Nirgends ein Mensch. Nur übermächtige, atemberaubende Stille. Überall um unser Zelt herum standen verlassene Trabis. Die Kolonnen von leeren Autos erstreckten sich über mehrere Ortschaften, teils Dutzende Kilometer von der Grenze entfernt, wo am 27. Juni Alois Mock, damals österreichischer Außenminister, und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn den Stacheldraht des Eisernen Vorhangs durchschnitten hatten."

Weitere Artikel: "Mohammed war ein Prophet, / der vom Fußballspielen nichts versteht. Doch aus all der schönen Farbenpracht / hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht." lauten die ersten Zeilen der umgeschriebenen Schalker Vereinshymne. Vom Ärger, der auf dem Fuß folgt, berichtet Edo Reents. Fritz B. Simon, der "Führung und Organisation" an der Universität Witten/Herdecke lehrt, erklärt, warum die Wirtschaft der Politik als eines Steuermanns, der die Richtung angibt, dringend bedarf. In der Glosse laden Künstler Müll in den Wiener Zoo und es hat, wie Julia Voss bedauert, etwas zu bedeuten. Wie vier nunmehr im Burgtheater dauerausgestellte Kartons von Gustav Klimt ans Tageslicht kamen und warum man sie erst nach zwanzig Jahren restauriert zu sehen bekommt, weiß Martin Lhotzky. Reinhard Pabst kommentiert ein jetzt entdecktes und in der FAZ erstabgedrucktes Foto mit dem jungen Adorno aus dem Jahr 1919. Joseph Croitoru schreibt zum Tod des israelischen Schriftstellers Amos Kenan.

Besprochen werden Michael Manns Film "Public Enemies" (auf der Kinoseite gibt's auch noch ein Gespräch mit dem Regisseur), und Bücher, darunter Kjetil Bjornstads Roman "Der Fluss" und der Comicband "Wimbledon Green" von Seth (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).