Heute in den Feuilletons

(Winde, Wellen)

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
20.11.2008. Die Band Kraftwerk ist bis vor den BGH gegangen, um sich gegen die Übernahme von zwei Takten Musik zu wehren. Die taz fragt: Wem gehört der künstlerische Einfluss: der Band oder den Beeinflussten? Die Blogs spekulieren über massive Entlassungen bei Gruner und Jahr und bei Time. Die Welt hat Guido Knopp geguckt und findet: Die deutsche Geschichte ist wie Salzgebäck. Für die SZ hört Diedrich Diederichsen die mit Pomp und Circumstances exhumierten Guns'n'Roses.

TAZ, 20.11.2008

Die Tagesthemenseiten berichten über eine Klage der Band Kraftwerk vor dem Bundesgerichtshof, die sich gegen die Übernahme von zwei Takten aus einem ihrer Stücke für die Rhythmusspur eines von Moses Pelham produzierten Songs richtet. Christian Rath beschäftigt sich dabei mit dem Anspruch an den BGH, eine Grundsatzentscheidung darüber treffen zu müssen, wo die künstlerische Freiheit endet, aus Altem Neues zu schaffen. Tobias Rapp kommentiert die dem Prozess zugrundeliegende kulturelle Frage, wem der künstlerische Einfluss einer Band gehört - der Band oder den Beeinflussten? "Ohne Kraftwerk das Recht an ihrer Musik absprechen zu wollen - es ist die Ironie dieses Prozesses, dass die Band heute nicht da wäre, wo sie ist, wenn ihre Musik nicht seit fünfundzwanzig Jahren immer wieder durch den legalen Graubereich geistern würde, indem das Alte in Neues verwandelt wird."

Im Kulturteil informiert Mona Naggar über einen Fall von Selbstzensur im eigentlich recht liberalen Libanon: die Galerie Planet Discovery in Beirut hängte neun Fotos der Filmemacherin und Künstlerin Jocelyne Saab aus ihrer Serie "Orientalismus - Okzidentalismus" ab, die dem Publikum nicht "zuzumuten" seien; "Israeli-American Playground" etwa zeigt zwei nackte Barbiepuppen inmitten einer Schar Bilder des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah und eines gekreuzigten Jesu (Bild). Aysun Bademsoy spricht im Interview über ihren Film "Ich gehe jetzt rein", den dritten Teil ihrer Dokumentarfilmreihe über fünf türkischstämmige Berliner Frauen, die sich vor zehn Jahren in der Fußballfrauenmannschaft eines türkischen Klubs kennen gelernt haben und inzwischen erwachsen sind.

Besprochen werden der Thriller "Der Mann, der niemals lebte" von Ridley Scott ("ein Film wie ein Feldzug"), die Kinokomödie "Baby Mama" mit Sigourney Weaver und Tina Fey, die von ihrer Besetzung lebe, die DVD von Adoor Gopalakrishnans Drama "Rat-trap" ("Elippathayam") von 1981 sowie ein Beitrag des Philosophen Harry Lehmann im neuen Merkur, worin er zehn Thesen zu einer Kunstkritik formuliert, die dem heteronom funktionierenden Kunstbetrieb nottäte. Und in tazzwei erklärt Tom Jones im Interview, weshalb er sich auf seine alten Tage für sein neues Album als Songwriter versuchte.

Schließlich Tom.

Aus den Blogs, 20.11.2008

Via 3quarksdaily. Nach der Wahl Barack Obamas "blickten viele in den Spiegel und fragten sich, ob es einen französischen, britischen, deutschen oder italienischen Obama geben könnte. Jeder wusste, die Antwort ist nein", schrieb die New York Times kürzlich. Ach ja? "Könnten wir Amerikaner jetzt vielleicht mal aufhören, uns auf die Schulter zu klopfen", bittet David Berreby in Slate und erinnert an Disraeli, Sonia Gandhi, Alberto Fujimori und Napoleon, "dessen schwerer italienischer Akzent ihn für La France profonde noch exotischer machte als sein seltsamer Name. Wenigstens spricht unser neu gewählter Präsident ... Englisch ohne den merklichen Akzent, oh, des Gouverneurs von Kalifornien. Und da wir gerade von deutschen Akzenten sprechen, die Daumenlutscher der Times prophezeiten auch, dass es sobald keinen deutschen Obama geben würde. Schlechtes Timing: drei Tage später wählten die deutschen Grünen Cem Özdemir, einen Deutschen türkischer Herkunft, zum neuen Vorsitzenden."

Dass Gruner und Jahr seine Wirtschaftsblätter in einer Zentralredaktion zusammenfassen will, wurde schon gemeldet. Das Medienblog Meedia berichtet, dass nun 121 Kündigungen dabei ausgesprochen werden sollen. "48 bei Capital, 45 bei Börse Online, 18 bei Impulse sowie 10 Stellen bei der FTD. Die gekündigten Mitarbeiter können sich für die Zentralredaktion in Hamburg neu bewerben - jedoch offenbar zu schlechteren Bedingungen." Und sechzig Redakteure sollen dann gehen. Thomas Küwer kommentiert in seinem Blog: "Das Abstrusum, für dass sie sich bewerben dürfen, nennt sich Zentralredaktion. Es ist eine Idee, die sich nur Verlagsmanager ausdenken können, denen es mit keinem Deut um inhaltliche Qualität geht, sondern allein darum, den Platz zwischen den Anzeigen einigermaßen vollzukippen." Gawker meldet unterdes, dass in der Londoner Ausgabe des amerikanischen Magazins Time fast zwanzig von dreißig Stellen gekündigt werden sollen. Turi2 meldet außerdem, unter Bezug auf zahlreiche Quellen: "G+J beerdigt den matten Hochglanz-Titel Park Avenue."

Welt, 20.11.2008

Eckhard Fuhr hat sich die ersten Folgen der Geschichtsserie "Wir Deutschen" von Guido Knopp angesehen. Bebilderter Schulfunk, gewiss, aber er kann's doch nicht lassen: "Angeklebte Bärte, seriöse Geschichtsprofessoren, Merksatz-Dialoge, Schlachtgetümmel, aufwendige Computeranimationen, bewegte Wolkenhimmel und mehr oder weniger leidendes Volk, das den Großen meist ehrfürchtig und manchmal aufrührerisch begegnet, verlassen uns bis zum Sieg bei Sedan und Bismarcks neuerlicher Reichseinigung nicht mehr. Aber statt öder Langeweile stellt sich eine Art Sucht ein wie beim Knabbern von Salzgebäck, das einen nicht satt macht, aber auch nicht hungern lässt."

Weitere Artikel: Berthold Seewald hat in Cicero ein Interview mit Marcel Reich-Ranicki gefunden, in dem er Elke Heidenreich, die ihm so eilfertig zur Seite sprang, nochmal kräftig abwatscht: Sie hat halt nur eine "Sendung für Frauen" gemacht. Kai-Luehrs Kaiser kommentiert eine von Gramophone veröffentlichte Rangliste der besten Orchester der Welt, auf der die Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle einen ehrenhaften zweiten Platz (hinter dem Concertgebouw) einnehmen, die Orchester von Barenboim, Thielemann und Metzmacher aber ganz fehlen. Dankwart Guratzsch macht sich Sorgen um die verfallende Bausubstanz von Budapest. Uta Baier unterhält sich mit dem Kunsthistoriker Jochen Sander über die im Städel vorbereitete Ausstellung des Meisters von Flemalle und Rogier van der Weydens.

Besprochen werden Filme, darunter, eher lauwarm, Ridley Scotts Geheimdienstthriller "Der Mann, der niemals lebte" und, eher nasskalt, Wim Wenders' Film "Palermo Shooting". Und heißt das von Magdalena Kozena eingesungene Liederalbum tatsächlich "Lieder, die mir meine Mutter lehrte"?

FR, 20.11.2008

Zwei Artikel widmen sich der Wirtschaftskrise: Die Verwandlung von Marktradikalen in Staatsradikale findet der Publizist Werner Rügemer geradezu folgerichtig. Denn die "zeitgeistige Wirtschaft" habe "unter Führung der Finanzakteure von vornherein auf die Vollkasko-Methode gesetzt: volle private Freiheit und volle staatliche Absicherung. (...) Diese staatliche Standard-Garantie findet sich in den Entsorgungsverträgen der Städte mit privaten Müllofenbetreibern. Für die Investoren RWE und Veolia, die im Jahre 2000 die Hälfte der Berliner Wasserbetriebe für 30 Jahre gekauft haben, gilt die gleiche Garantie: Wenn die Preise und Gebühren für Trinkwasser und Abwasser es nicht hergeben - sie sind inzwischen die höchsten in ganz Europa -, dann muss aus dem Landeshaushalt nachgeschossen werden. Ob die Chipwerke von Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden oder das Handywerk von Nokia in Bochum - welcher Investor baut noch eine Fabrik, die nicht möglichst zu drei Vierteln vom Staat finanziert wird, begleitet von Steuerermäßigungen, Lohnverzicht, Infrastrukturvorleistungen und dergleichen?" Rügemer ist für eine "kontrollierte Insolvenz" von Banken und Automobilindustrie.

"Amerikas Abhängigkeit von Auslandskrediten hat inzwischen eine untragbare Dimension von über 700 Milliarden Dollar pro Jahr erreicht", schreibt der Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs und plädiert für Steuererhöhungen in den USA, damit das Land die dringend erforderlichen Ausgaben für "neue Technologien, Infrastruktur, Bildung und Armutsreduzierung" selbst bezahlen kann.

Weitere Artikel: Örjan Fahlström, seit Saisonbeginn Chefdirigent der hr-Bigband, erläutert im Interview sein Konzept: "die eigene Stimme dieses Orchesters ein wenig weiter zu bringen". Keine Ruhe findet Christian Schlüter in Times Mager. Auf der Medienseite schildert Tobias Rohmberg den Kampf des Samoa Observer gegen die Zensur auf der Südseeinsel.

Besprochen werden die Uraufführung von Anne Habermehls Stück "Letztes Territorium" im Hamburger Thalia Theater, Ridley Scotts Film "Der Mann, der niemals lebte", Julian Jarrolds Verfilmung von Evelyn Waughs "Wiedersehen mit Brideshead" (Michael Kohler wurde der Film "nach einer guten Stunde zum rasant anwachsenden Ärgernis"), die Inszenierung von Carl Sternheims Komödie "Die Kassette" im Staatstheater Darmstadt und Franziska Augsteins Buch über Jorge Semprun, "Von Treue und Verrat" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

NZZ, 20.11.2008

Ursula Seibold-Bultmann begutachtet zwei Neubauten an der deutschen Ostseeküste, das vom Architekturbüro Behnisch & Partner entworfene Deutsche Meeresmuseum in Stralsund und das Müritzeum des Göteborger Architekten Gert Wingardh in Waren (auf Architektenwebsites verlinken wir nicht mehr, sie bringen in der Regel den Browser zum Absturz). Mark Zitzmann besuchte eine Ausstellung über Serge Gainsbourg in Paris. Besprochen werden Filme, darunter Felix Tissis Filmessay "Desert - Who Is the Man?" und Ridley Scotts Thriller "Der Mann, der niemals lebte", und Bücher, darunter Arnold Stadlers Roman "Salvatore".

Zeit, 20.11.2008

Die Zeit-Redaktion hat Thomas Groß eine Reise nach Karatschi spendiert, wo er die dortige Musikszene begutachtete. Mit einem der Musiker hat er auch ferngesehen: "Khalid greift zur Fernbedienung. Da wären also: fast ein Dutzend Musikkanäle, des Weiteren Kochsendungen, Nachrichtenprogramme und natürlich 24-Stunden-Direktübertragungen aus Mekka. Wir bleiben bei Dawn TV hängen, wo zwei Moderatorinnen auf Englisch Experten zum Thema 'Psychotrauma' befragen. Bilder von abgerissenen Gliedmaßen werden eingeblendet."

Weitere Artikel: Thomas Assheuer kann es nicht abwarten und gratuliert Claude Levi-Strauss im Aufmacher acht Tage vor seinem Geburtstag schon mal zum Hundertsten. Tobias Timm kritisiert in einem kurzen Artikel, dass sich deutsche Museen trotz der Unterzeichnung der Washingtoner Erklärung vor zehn Jahren nicht besonders mit dem Finden und Zurückgeben von Raubkunst hervortun. Hans-Joachim Müller besucht eines der zahllosen Kunsthäuser des Unternehmers Reinhold Würth. Reiner Luyken unterhält sich mit Ken Loach über seinen neuen Film "It's a Free World". Katja Nicodemus schreibt zum Tod des Filmkritikerkollegen Peter W. Jansen. Aufmacher der Literaturseiten ist Cees Nootebooms Rede zum Erhalt des Ehrendoktors von der FU Berlin. Außerdem bringt die Zeit eine kleine Kinderbuchbeilage (die wir in den nächsten Tagen auswerten).

Besprochen werden Brahms-Konzerte der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle, eine Platte von David Byrne und Brian Eno und Peter Ruzickas "Höderlin"-Oper in Berlin.

Auf der Zeitläufte-Seite erinnert Wolfgang Zank an den von Stalin veranlassten Hungermord an Ukrainern und anderen vor 75 Jahren und wendet sich gegen das ukrainische Verständnis des Verbrechens als Völkermord. Fürs Dossier besucht Charlotte Wiedemann einige iranische Revolutionäre des Jahres 1978, die über die Folgen ihres Tuns nicht immer glücklich sind. In einem Essay für den Politikteil outet Susanne Gaschke den Fa..., äh, das Internet als letzte Stufe eines entfesselten Kapitalismus. Timothy Garton Ash wünscht sich, das Barack Obama die Welt atomwaffenfrei macht.

Und im Interview mit Gisela Dachs möchte Amos Oz nun doch wieder an ein israelisch-palästinensisches Abkommen glauben: "Weil es eine zunehmende Ermüdung bei den Israelis und Palästinensern gibt. Erschöpfung ist die Ausgangsbasis für die Lösung vieler Konflikte, nicht nur auf internationaler, sondern auch auf familiärer Ebene."

SZ, 20.11.2008

Das leicht verspätete Guns'n'Roses-Comeback "Chinese Democracy" ist, erklärt Diedrich Diederichsen, ein gewaltiges Rekonstruktionsprojekt: "Sie versuchen die Volkspartei des Mainstream-Rock per stilistischer Akkumulation neu zu begründen." Netter Versuch, klappt nicht. "Es ist ein Trümmerhaufen der Ambitionen geworden. Aber in diesen Ruinen spazieren zu gehen ist naturgemäß viel interessanter als es ein lebensfähiges, republikanisches Rock-Album gewesen wäre." Vorsicht beim Aufschlagen der Zeitung: Der Artikel ist mit einem entsetzlich feisten Axl Rose bebildert.

Weitere Artikel: Für eher überflüssig hält Gustav Seibt die jetzt vorgeschlagene Einsetzung einer Historikerkommission, die sich mit deutsch-italienischen Kriegstrauma auseinandersetzen soll. Petra Steinberger weiß, warum wir die Piraten so lieben. Mit großer Skepsis kommentiert Harald Eggebrecht die Berufung Johannes Bultmanns zum Nachfolger des unter großem öffentlichen Protest abberufenen Intendanten der Essener Philharmonie Michael Kaufmann. Thomas Steinfeld erinnert zu ihrem 150. Geburtstag an die schwedische Autorin Selma Lagerlöf. Auf der Medienseite schildert Caspar Busse den "Schwarzen Mittwoch" bei Gruner und Jahr.

Besprochen werden Lukas Bärfuss' (Libretto in Berndeutsch) und Daniel Feuers (Musik, wild gemischt) durch die Schweiz tourende Alpen-Kammeroper "Zimmerstund", die Ausstellung "Passioniert provokativ. Die Sammlung Stoffel" in der Münchner Pinakothek der Moderne, ein Bruckner- und Bartok-Konzert mit Kent Nagano und Richard Goode in München, Ridley Scotts Agententhriller "Der Mann, der niemals lebte" und die Evelyn-Waugh-Verfilmung "Wiedersehen mit Brideshead" (dazu auch ein Interview mit der Schauspielerin Emma Thompson) sowie zwei neue Bücher von Paul Veyne und Ahmed Toufiqs Roman "Abu Musas Nachbarinnen" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

FAZ, 20.11.2008

Niklas Maak erzählt eine psychohistorisch aufgerüstete Opel-Geschichte und erklärt, warum sie trotz allem gut ausgehen könnte: "Es gibt im Autodesign eine Gewaltspirale - was sich verkaufen soll, muss wie eine Waffe aussehen. Audi und BMW gucken wie die manieristischen Monster aus dem Garten von Bomarzo, tragen muskulöse Karosserien, expressive Fratzen zur Schau; Opel sieht dagegen schmallippig aus, wie der Einzige, der nicht im Fitnessstudio ist. Die neue Mercedes-S-Klasse ist ein mit Blech übergossener Kampfhund, die amerikanischen Sport Utility Vehicles tragen Kühlermasken, als wollten sie direkt in die Paläste arabischer Diktatoren rasen. Vor kurzem verkauften sie sich noch phantastisch - aber jetzt kommt es zu einer Krise und einer Umwertung, in der auch eine Chance für Opel steckt. Denn die Ästhetik der Aggression hat selber schwere Dellen bekommen."

Weitere Artikel: Reinhard Wandtner informiert über die erfolgreiche Genmaterial-Rekonstruktion des ausgestorbenen Wollhaarmammuts (Bild: Wollhaarmammut im Royal BC Museum, Victoria, British Columbia, hochgeladen von Tracy O bei Flickr, mehr zum Mammut hier). In der Glosse empfiehlt Christian Geyer den Managern geeignete Trostliteratur. "fri." begrüßt die Eröffnung der großen Online-Bibliothek "Europeana"; online gibt es dazu einen Gastbeitrag des EU-Kommissions-Präsidenten Jose Manuel Barroso. Marcus Jauer und Andreas Kilb beschwören den Berliner Schlossplatz mit und ohne Palast der Republik herauf. Eine Jenaer Tagung, auf der es um "Soldatinnen" und das Verhältnis von Geschlecht und Gewalt ging, hat Franziska Seng besucht. Von einer groß angelegten Hölderlin-Huldigung in Bad Driburg berichtet Andreas Rossmann. Wolfgang Sandner gratuliert der Sopranistin Barbara Hendricks zum Sechzigsten.

Auf der Kinoseite denkt Rüdiger Suchsland über die Amerikanisierung des japanischen Kinos nach 1945 nach. Michael Althen hat Mark Harris' bisher nur in englischer Sprach erschienene "New Hollywood"-Geschichte "Scenes from a Revolution" gelesen.

Auf der Medienseite erklärt Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle, im Interview zum umstrittenen chinesischen Programm des Senders: "Der generelle Vorwurf, wir wären Sprachrohr der chinesischen KP, ist unzutreffend. Über die Frage der journalistischen Qualität kann man sicherlich nachdenken."

Besprochen werden die Ausstellung "Kassandra. Visionen des Unheils 1914 bis 1945" im Deutschen Historischen Museum, die Marbacher Ausstellung "Strahlungen, Atom und Literatur", Ridley Scotts Agententhriller "Der Mann, der niemals lebte", und Bücher, darunter Loki Schmidts Interviewprotokolle "Erzähl doch mal von früher" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).