Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
21.04.2007. Die Welt besucht den letzten deutschsprachigen Dichter aus der Bukowina und mischt Stalin mit Croissants. In der FAZ erklärt Roger M. Buergel, was die documenta mit der reaktionären Mittelschicht vorhat. Günter Grass erklärt der FR, dass Polen sich schwer tut, aus seiner Opferrolle herauszukommen. Die taz feiert den Dichter mit Rinderzüchterdiplom Wilhelm Bartsch. Die meisten kommentieren Blacksburg, und alle gratulieren dem prototypisch unangepassten Jack Nicholson zum Siebzigsten.

Welt, 21.04.2007

Marko Martin, geboren 1970, hat in Jerusalem für die Literarische Welt Manfred Winkler besucht, den letzten deutschsprachigen Dichter aus der Bukowina: "'Ach herrje', sagt Manfred Winkler zum Abschied. 'Da haben wir ja nun wirklich alles gemischt. Stalin und Hitler, Lyrik, Croissants und dazu meine Besorgnis angesichts der Zukunft meiner Bude. Ich hoffe, Sie bringen trotzdem nichts durcheinander!' Erneut huscht jenes Lächeln über die Furchenlandschaft im Geschicht des alten Mannes, das dort zum ersten Mal zaghaft aufgetaucht war, als er nicht sicher war, ob ich schon einmal von den Moskauer Prozessen gehört hättte. Es soll ja nichts verloren gehen, weder das große noch das vermeintlich Kleine. Auf die Leser von Winklers Gedichten wartet eine große, schmerzlich-schöne Entdeckung."

Im Aufmacher hält Volker Gebhardt eine Lobrede auf Hegel, dessen "Phänomenologie des Geistes" vor 200 Jahren erschien, und stellt bedauernd fest: "Dieses grandiose Werk hat immer noch nicht die Epoche gemacht, die der Autor bei dessen Abschluss vor Augen hatte."

Weiteres: Thomas Stölzl porträtiert den Verleger und Sprecher Christian Brückner (er ist die deutsche Stimme von Robert de Niro). Abgedruckt ist ein Essay von Henry Fielding, für den Literaturkritiker schlicht Verleumder waren. Besprochen werden unter anderem Josef H. Reichholfs Buch "Kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends", Gedichte der rumänischen Lyrikerin Nora Iuga und Gijs van Hensbergens Biografie des Bildes "Guernica".

Im Feuilleton erklärt Uwe Schmitt mit Blick auf eine Statistik aus Berkeley: Der Amokläufer in Viriginia ist absolut untypisch für Asiaten an amerikanischen Hochschulen. Sie fallen in der Regel durch überdurchschnittliche Leistungen auf, nicht durch Agression. Tilman Krause meint über die französischen Wahlen, egal für wen die Franzosen sich entscheiden, sie werden wohl Abschied nehmen müssen von der "Vollkasko-Mentalität". Manuel Burg warnt Paul Müller, den neuen Intendanten der Münchner Philharmoniker, vor dem Temperament des Dirigenten Thielemann. Wieland Freund resümiert zustimmend Ilija Trojanows Vorlesung über "Recherche als poetologische Kategorie" an der FU Berlin. Tilman Krause war beim Gedenkgottesdienst für den letzten Kaiserenkel Prinz Wilhelm-Karl im Berliner Dom. Andre Mielke fand den Auftritt von Harald Schmidt im heute journal eher überflüssig. Besprochen wird Garri Kasparows Buch "Strategie und die Kunst zu leben".

TAZ, 21.04.2007

Der Schriftsteller Michael Kleeberg schreibt, wie er gesteht, das erste Mal über Lyrik - und zwar, um den Dichter Wilhelm Bartsch zu feiern und den Band "Geisterbahn. Gedichte 1978-2005": "In den biografischen Verlagsangaben über den 1950 in Eberswalde Geborenen steht der unnachahmlich hübsche Satz: 'Abitur mit Ausbildung zum Rinderzüchter'. Dass seine Dichtung sich aus tieferen und kräftigeren Erfahrungsquellen als germanistischen Seminaren nährt, deutet der Klappentext an, der neben einem Philosophiestudium Jobs als Rotationsarbeiter und Postfacharbeiter erwähnt, aber es sind die Gedichte selbst, die ein gewaltiges Spektrum an Erlittenem und Gedachtem abdecken, von philosophischen Reflexionen über Aneignungen germanischer und christlicher Mythologie bis zur Natur und Kunstbetrachtung."

Weitere Artikel: Jörg Sundermeier gratuliert Elfriede Jelinek zur kostenlosen Privatveröffentlichung ihres neuen Romans "Neid" im Internet - und hat auch nichts gegen das verhängte Zitierverbot einzuwenden. Über die Art Cologne und aus Berlin importierte "Ergänzungsmessen" schreibt Meike Jansen. Besprochen werden Stephen Hopkins' Film "The Reaping" und Leslie Feists Album "The Reminder". In der zweiten taz kommentieren aus Warschau Rafal Wos und aus Lwiw Juri Durkot die Entscheidung, die Fußball-EM 2012 nach Polen und in die Ukraine zu vergeben. Peter Unfried hat das Öko-Auto Honda Civic Hybrid getestet.

Für das Dossier des taz mag schreibt Marc Wiese eine große Reportage über "Warkids" im palästinensischen Flüchtlingslager Daheisha. Kathleen Fietz porträtiert den Taubblinden Karl Hellbardt. Alexander Kühn fragt: Wer ist Franz Josef Wagner, der die Bild-Leser mit täglichen Briefen beglückt?

Rezensiert werden Alexander Kluges Buch "Geschichten vom Kino", die nordische Sage "Schattenfuchs" des Björk-Songdichters Sjon, A.M. Homes' Roman "Dieses Buch wird ihr Leben retten" und neue Jugendbücher. In der Sachbuch-Rubrik werden Phillip Thers Opern-Buch "In der Mitte der Gesellschaft" sowie, in einer Doppelrezension, Christopher Clarks große "Preußen"-Darstellung und Wolf Jobst Siedlers "meisterliche Miniatur" über die Berliner Pfaueninsel besprochen (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Und Tom.

FAZ, 21.04.2007

Roger M. Buergel, der Leiter der zwölften documenta, die am 16. Juni startet, erklärt auf einer ganzen Seite seine Mission. "Die documenta 12 ist konfrontiert mit westlichen Mittelschichten, die tendenziell reaktionärer und reaktiver werden oder eben aktivistischer und neugieriger. Was sich in dieser Situation tun lässt, hat in meinen Augen viel mit einer Grundhaltung gegenüber Krisen zu tun. Es hat damit zu tun, ob und wie man sich einer Krisenerfahrung stellt. Ästhetische Erfahrungen suggerieren keinen falschen Halt, sondern lehren, Spannungen und Komplexität auszuhalten. Und sie lehren, die Lust auszuschöpfen, die entsteht, wenn man realisiert, dass dieser bodenlose Grund ästhetischer Erfahrung wider alle Erwartungen trägt."

Weiteres: Die Ermordung von drei Christen in der Türkei begreift Rainer Hermann als Folge des "Geburtsfehlers" der türkischen Republik: das Selbstverständnis als Staat von Muslimen. Christian Geyer echauffiert sich über die Psychologen, die jetzt im Fernsehen Ferndiagnosen über den Amokläufer von Blacksburg anstellen. Jordan Mejias genießt den "antiken Glamour" in den restaurierten Antikensälen des New Yorker Metropolitan Museums. Jack Nicholson hält den nun siebzigjährigen Jack Nicholson nicht nur für den besten lebenden Schauspieler Hollywoods, sondern würde sich auch auf der einsamen Insel für dessen Filme entscheiden. Richard Kämmerlings resümiert zwei literarische Podiumsdiskussionen in der Mainzer Akademie über "Religiöse Dichtung - im 21. Jahrhundert?" und "Gesetze des Erzählens". J.A. schreibt zum Tod des französischen Historikers Rene Remond, "aro" zum Tod der Schauspielerin Bettina Fless. Für "dsch" ist Papst Pius XII. auch nach der Entdeckung einer Order an die Klöster, Juden zu beherbergen, kein Judenretter. Im Medienteil informiert Jürg Altwegg, dass Frankreichs Journalisten Segolene Royal zur Präsidentin wählen würden.

Für Bilder und Zeiten besucht Niklas Maak die Künstlerkolonie der Villa Massimo in Rom. Michael Jeismann erzählt die Lebensgeschichte des armenisch-stämmigen Geschäftsmanns Zolak Ter-Harutunian, der in den Zwanzigern nach Deutschland kam und heute in Düsseldorf lebt. Hans-Peter Riese porträtiert den Südtiroler Holzschnitzer Walter Moroder. Im Interview erklärt Regisseur David Lynch (Filme) den Reportern Michael Althen und Andreas Kilb, warum ihn Einfälle wie die Frau mit einem Schraubenzieher im Bauch glücklich machen.

Besprochen werden Franz Xaver Kroetz' skandalfreie Inszenierung von Arthur Schnitzlers "Ruf des Lebens" im Theater in der Wiener Josefstadt, ein "cooler" Auftritt Bob Dylans in Düsseldorf, und ein wenig Literatur, darunter "Die Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss als Hörspiel und Per Pettersons Roman "Im Kielwasser" (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Auf der Schallplatten- und Phonoseite geht es um das neue Stooges-Album "The Weirdness", die Platten "Favourite Worst Nightmare" der Arctic Monkeys und "Our EarthlyPleasures" von Maximo Park sowie Violinsonaten von George Enescu.

In der Frankfurter Anthologie stellt Michael Lentz ein Gedicht von Stefan George vor:

"Die blume die ich mir am fenster hege

Die blume die ich mir am fenster hege
Verwahrt vorm froste in der grauen scherbe
Betrübt mich nur trotz meiner guten pflege
Und hängt das haupt als ob sie langsam sterbe.
..."

Berliner Zeitung, 21.04.2007

Anke Westphal dekodiert den Mythos von Jack Nicholson: "eine toxische Mischung aus Charme, Bedrohlichkeit und Unangepasstheit. Jene, die von Egozentrismus, Arroganz und Soziopathentum sprechen, sind dem Mann wohl zu nahe gekommen, der den Teufel selbst mal sehr überzeugend gespielt hat (in 'Die Hexen von Eastwick'). Wer Nicholson je in Stanley Kubricks 'Shining' die Tür mit der Axt hat einschlagen und mit kranker Euphorie in der Stimme 'Ich bin wieder zu Hause, Wendy!' rufen sehen, der weiß, was gemeint ist - dass so nur einer spielen kann, für den Grenzüberschreitungen zum Alltag gehören. Als Gesundheitsapostel oder Feminist hat sich Nicholson denn auch nie hervorgetan. Und dass er ein bequemer Mensch sei, wird diesem Mann gewiss auch nicht nachgesagt. Dafür wird ihn aber auch niemand je langweilig nennen."

FR, 21.04.2007

Im Interview mit Wolf Scheller spricht Günter Grass kurz über - positive - Reaktionen auf sein Waffen-SS-Geständnis, vor allem aber über das deutsch-polnische Verhältnis: "Bei allem Verständnis für die Angst der Polen ihren beiden Großnachbarn gegenüber - Deutschland und Russland - ist es falsch, nur aus der geschichtlichen Erfahrung heraus eine solche Haltung einzunehmen. Polen fällt es schwer, aus der Opferrolle herauszukommen. Polen ist heute, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, auf dem Weg, ein gegenwartsbezogener Staat zu sein. Polen erlebt zum ersten Mal diese Art von Freiheit, und das im europäischen Verbund. Wenn man dann anfängt, die Verletzungen der Vergangenheit derart zu aktivieren und zu instrumentalisieren, wie das die gegenwärtige Regierung tut, dann bringt das die Gefahr mit sich, dass sich Polen auf die Dauer isolieren wird."

Weitere Artikel: In einem weiteren Interview gibt Joe Cocker bereitwillig Auskunft über die Beschwerden - und Vorzüge - des Alters. Hans-Jürgen Linke meditiert anlässlich des Massakers von Blacksburg über öffentliche und private Tode. Von der "duesseldorf contemporary"-Messe berichtet Michael Kohler. In ihrer "plat du jour"-Kolumne stellt Martina Meister den HNO-Arzt Erkki Bianco vor.

Besprochen werden das neue Album von CocoRosie, die Ausstellung mit "Blue Chips & Masterpieces" aus den Beständen des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, ein Frankfurter Konzert des Oslo Philharmonic Orchestra unter Jukka-Pekka Saraste und die Inszenierung von Stanley Prices' Stück "Warum gerade ich?" am Frankfurter Remond-Theater.

NZZ, 21.04.2007

Der Schriftsteller Matthias Göritz liest die beiden literarischen Versuche des Amokläufers von Blacksburg und setzt wenig Hoffnungen auf die Literatur als Therapie. "Hätte Cho diese Wut, die Missbilligung, den psychotischen Jammer, der sich in seinem selbstmitleidigen 'Abschiedsvideo' offenbart, in literarischer Weise ausgespielt, mit dem Schreiben Ernst gemacht, Gewalt in Sprache gebracht, dann wären vielleicht literarische Texte entstanden. Das hätte ihn für längere Zeit beschäftigen müssen. Das ist Arbeit. Gefühle und deren unmittelbarer Ausdruck - 'muthafucker' - machen noch keine Literatur. Literarische Bildung, Schriftkultur - das war die schöne Hoffnung der Humanisten - würde uns alle zu besseren Menschen machen. Auch das ist nicht der Fall. Leider."

Der Literat Wilhelm Genazino ist ganz entzückt von Theodore Roussels Gemälde "Lesendes Mädchen". "Hier sehen wir eine schöne Frau. Sie ist jung, ihr Körper ist wohlproportioniert, und sie ist vollkommen nackt. Obwohl sie ihre Reize ausstellt, bleiben wir von erotischen Anwandlungen verschont. Der Grund dafür liegt vermutlich darin, dass die Frau liest. Das sieht man nicht oft: eine nackte lesende Frau. Beziehungsweise: Nackte lesende Frauen sieht man eigentlich nirgendwo - oder nur in der Kunst."

Weiteres: Michel Bodmer bewundert die nun siebzigjährige Verkörperung des unangepassten Mannes und deren gleichzeitige Dekonstruktion - Jack Nicholson. Andreas Eschbach versorgt uns mit neuen Trends von der Möbelmesse Mailand. Klaus Bartels geht der Ethymologie der "Energie" auf den Grund. Auf der Seite für den Kunsthandel äußert sich Christian Herchenröder ganz angetan von der neuen Messe für Gegenwartskunst "dc" in Düsseldorf, die er fast als "noble Schwester" der Londoner "Frieze" bezeichnen möchte.

In der Beilage Literatur und Kunst lässt Monica Rüthers das für die Sowjetunion so wichtige Aufbruchsjahr 1957 Revue passieren - im All kreiste Sputnik, in Moskau wurden die ersten Plattenbauten eingeweiht. Felix Philipp Ingold lotet Joseph Brodskys Verhältnis zur deutschen Kultur aus. Susanne Ostwald schreibt zum 300. Geburtstag des englischen Schriftstellers Henry Fielding. Und Alice Vollenweider ehrt den Tessiner Dichter und Übersetzer Fabio Pusterla, der den Gottfried-Keller-Preis erhält.

Besprochen werden der Ballettabend "in/motions" in Basel, und Bücher, darunter Arkadi Babtschenkos Erinnerungen "Die Farbe des Krieges" in Tschetschenien sowie Christa Eberts Porträt der russischen Symbolistin Sinaida Hippius (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

SZ, 21.04.2007

Heribert Prantl stimmt Wolfgang Schäuble zu - die Unschuldsvermutung gilt nur im Strafrecht. Und eben deshalb mache sich Schäuble mit anderen Mitteln an den "Umbau des Rechtsstaats in einen Präventionsstaat": "Der Staat baut sein Sicherheitssystem nunmehr vor allem jenseits des Strafrechts aus, weil dort dessen strenge Prinzipien zum Schutz des womöglich unschuldigen Individuums nicht gelten und weil dort Rechtsschutz und Kontrolle im Übrigen schon deshalb nicht funktionieren, weil der Bürger von den Zugriffen meist gar nichts erfährt. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Wer weiß schon, beispielsweise, vom 'Großen Rüssel', mit dem vom Bundesamt für Finanzdienstleistungen die Kontendaten abgesaugt werden können?"

Weitere Artikel: Im Gespräch erklärt Jean-Philippe Vassal, der mit Anne Lacaton den Pavillon für die diesjährige documenta entworfen hat, warum Roger M. Buergel mit seinem Luftzirkulationssystem nicht einverstanden ist. Von römischen Museumsplanungen für die Mitte der Stadt weiß Gustav Seibt. Gerhard Matzig war auf der in diesem Jahr ökologisch orientierten Mailänder Möbelmesse. Tobias Kniebe gratuliert Jack Nicholson zum Siebzigsten. Von Susan Vahabzadeh ist der Nachruf auf den Schauspieler Jean-Pierre Cassel. Fritz Göttler verabschiedet sich von Laurens Straub, dem "großen kreativen Geist des deutschen Jungfilms".

Besprochen werden Niklaus Helbings Inszenierung von Dimitri Dinevs "Das Haus des Richters" und Franz Xaver Kroetz' Inszenierung von Arthur Schnitzlers "Der Ruf des Lebens" in Wien und Christoph Schlingensiefs offenbar erstaunlich gleichmütig aufgenommene Inszenierung von "Der Fliegende Holländer" in Manaus ("eine Assoziations- und Referenz-Misch-Maschine" meint Peter Laudenbach). Auf der Literaturseite wird der eigenwillige Kommissär Hunkeler vorgestellt, eine Schöpfung des Schweizer Krimiautors Hansjörg Schneider. Rezensionen gibt es unter anderem zum ersten Band von Leopold von Rankes Briefwechsel und zum postumen Band "Denken wir uns" von Robert Gernhardt (mehr dazu in der Bücherschau des Tages).

Im Aufmacher der SZ am Wochenende berichtet Kirstin Rübesamen von den Schwierigkeiten, eine neue Schule für die Kinder zu finden, wenn die Eltern umziehen. Dirk Peitz hat die amerikanische Reporter-Legende Gay Talese besucht. Maren Preiß porträtiert Bill Buford, der seinen Job als Literaturchef des New Yorker kündigte, um für sein Reportage-Buch "Heat" drei Jahre lang in Küchen zu arbeiten. Auf der Historien-Seite geht es um den Putsch in Griechenland vor vierzig Jahren und den Nazi-Juristen Franz Schlegelberger, dessen Weg Parallelen zu dem Hans Filbingers aufweist. Abgedruckt wird Brigitte Kronauers (mehr) Erzählung "Im Dunkeln wachsen die Wünsche". Im Interview spricht der Künstler Jeff Koons über Vertrauen, aber auch über Ilona Staller und Pamela Anderson: "Ich malte sie als zeitgenössische Version der Mona Lisa. Für mich ist sie eine Venus unserer Gegenwart..."