Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
19.08.2006. Die Berliner Zeitung benennt das Dilemma der Grassisten. Die NZZ hat Thomas Pynchon auf den Seiten von amazon.com herumgeistern sehen. Die taz plädiert für Desintegration. Die SZ verheddert sich im Grass'schen Metapherngestrüpp. In der Welt findet Daniel Jonah Goldhagen, eine Uno-Truppe im Libanon ist auch keine Lösung. In der FAZ fragt Herfried Münkler, wie man in einem asymmetrischen Krieg verhältnismäßig reagieren kann.

Berliner Zeitung, 19.08.2006

Christian Bommarius macht auf ein verdammtes Paradox in unserem Leben als Grassisten aufmerksam: "Hörend, die 'nachwachsende Scham' habe Günter Grass zum späten Geständnis gedrängt, fragen wir, wie steht's mit der Reue, wächst sie hinterher? Vernehmend, Günter Grass fühle sich zu Unrecht gerichtet, geben wir zu bedenken, dass es die Tat selbst ist, die richtet - erst recht das Verschweigen. Denn wer verschweigt, dem verschließt die Einsicht ins Unrecht die Lippen. Das alles nun fühlend, wissend und erkennend, betrachtend, hörend und vernehmend, fragen wir, wer gab uns wohl die Worte, so über Günter Grass zu reden, wer schärfte unsern Blick für sein Vergehen, wer erzog uns zur Feindschaft gegenüber Vergessen und Verdrängen? Ach, dreifaches Verhängnis - alles gab uns der Grass."

Im Magazin erinnert Karsten Krampitz an die Selbstverbrennung des evangelischen Pfarrers Oskar Brüsewitz vor 30 Jahren und einen perfiden Kommentar, der dazu im Neuen Deutschland erschien.

NZZ, 19.08.2006

Thomas Pynchon (mehr) ist berühmt für seine Bücher und seine Unsichtbarkeit. Und nun das: Laut Slate hat Pynchon "höchstselbst eine Kurzbeschreibung seines neuen Werks 'Against A Day' auf Amazon.com postiert", berichtet Andrea Köhler, "wenigstens war die Inhaltsangabe seines bis dato namenlosen Romans mit dem Namen des Autors gezeichnet. Wer aber nannte sich hier Thomas Pynchon? Ein Phantom, das durch die totale Verweigerung erst jenen Nimbus erhalten hat, den nur die Kombination aus Gerücht und Entzug erwirkt, war der Meister der Selbst-Mystifikation zuletzt im Januar in der amerikanischen Fernsehserie 'Die Simpsons' mit einen Sack überm Kopf erschienen. So bekam, wie so vieles in Pynchons Umgebung, auch der Text binnen kurzem einen Sack übergestülpt und verschwand von Amazons Liste - um in ebenso kurzer Zeit wieder aufzutauchen. Was war geschehen?"

Martin Meyer findet es überflüssig, Grass seine Mitgliedschaft in der SS vorzuwerfen. "Weitaus nützlicher wäre es, die Wege und Irrwege des politischen Publizisten und gefeierten Orators zu hinterfragen. Denn Grass' politischer Moralismus markiert präzise die Begehrlichkeiten jeder überspannten Gesinnungsethik, welche die Welt auf einfache Formeln reduzieren will."

Besprochen werden die Ausstellung "Scenographies d'architectes" im Pariser Pavillon de l'Arsenal, Aleksandra Mirs Ausstellung "Switzerland and Other Islands" im Kunsthaus Zürich und Bücher, darunter Günter Grass' "Beim Häuten der Zwiebel" und Thomas Hürlimanns Roman "Vierzig Rosen".

In der Beilage Literatur und Kunst entwickelt der Litaturwissenschaftler Peter Bürger eine Theorie über die Wiederkehr des Erzählens. Jürgen Brocan hat die ersten Bände des internationalen Literaturprojekts "Die Mythen" gelesen. Martin Zähringer stellt Bücher über türkische Frauen in der westlichen Gesellschaft vor.

Besprochen werden eine Werkschau des Schweizer Malers Jean-Etienne Liotard in der New Yorker Frick Collection und Gedichte von Zafer Senocak (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

SZ, 19.08.2006

Kurz war der Moment der Überrumpelung mit der frühen Auslieferung von Günter Grass' Erinnerungen. Hier kommt Ijoma Mangolds sehr ungnädige Besprechung von "Beim Häuten einer Zwiebel". Die Titel-Metapher vor allem nervt ihn, denn sie steht für ein ständiges Sich-Entziehen: "Es ist kein Zufall, dass Grass immer wieder vom jungen Soldaten in der dritten Person erzählt. Grass inszeniert ein moralisches Drama, in dem er in zwei Rollen auftritt: Als empirisches und als dichterisches Ich, als Mitläufer und als Aufarbeiter, als Verdränger und als Analytiker, als Sünder und als Selbst-Erlöser durch die Kraft der Literatur. Grass will in der Tat nichts schönreden. Aber er glaubt inbrünstig an die befreiende, ja erlösende Kraft des Kunstwerks als Erinnerungskatalysator." Wie nebenbei fällt im übrigen auch auf den Rest des Werks kein freundliches Licht, denn das folgende gelte, so Mangold, grundsätzlich für Grass: "Sein Stil besteht fast ausschließlich aus Metaphern, kaum einmal ein normales Wort ist darunter gestreut. Die Lektüre dieser poetischen Essenz ist nur dem Lutschen von Brühwürfeln vergleichbar."

Damit aber nicht genug zum Thema. Christa Wolf zeigt sich dezidiert unenttäuscht von Grass: "Im Gegensatz zu vielen, die sich in den letzten Tagen geäußert haben, sage ich: Günter Grass ist für mich kein anderer geworden. Allerdings habe ich auch vor seiner Mitteilung über eine ihn belastende Phase seiner frühen Vergangenheit in ihm keine "moralische Instanz" gesehen." Volker Breidecker hat sich noch einmal das Werk des Autors angesehen, um dem "offensiven Verschweigen" der Waffen-SS-Mitgliedschaft auf die Spur zu kommen. Einer Zusammenfassung aktueller Grass-Meldungen ist zu entnehmen, dass die erste Auflage der Erinnerungen ausverkauft ist, eine zweite gerade gedruckt wird.

Im Interview mit Alexander Menden spricht der Politologe Francis Fukuyama über Terrorismus und Islamismus und die Unwahrscheinlichkeit, dass George W. Bushs Politik von Erfolg gekrönt sein wird. "Moralisch betrachtet war nichts verkehrt daran, Saddam Hussein loszuwerden. Eine UN-Resolution von 1999 fordert sogar von mächtigen Staaten, schwache und verletzliche Völker zu schützen. Wenn die Kosten vertretbar bleiben, kann eine Intervention durchaus moralischen Zwecken dienen. Darfur ist ein Beispiel, Ruanda. Mein Problem mit dem Krieg im Irak ist, dass Kosten und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis stehen."

Weitere Artikel: Thomas Urban berichtet von Attacken der rechtsgerichteten polnischen Regierung gegen die Berliner Vertreibungsausstellung. Eva-Elisabeth Fischer gratuliert Alice und Ellen Kessler zum 70. Geburtstag. In Gänze aufgezählt werden die 21 Titel der "Longlist" des Deutschen Bücherpreises - und kurz, aber empört wird angemerkt, dass Ernst-Wilhelm Händler mit seinem neuen Roman nicht vertreten ist.

Besprochen werden das Album "Idlewild" des Hip-Hop-Duos Outkast, eine Salzburger Inszenierung von Mozarts unvollendeter Oper "Zaide" und Chaya Czernowins Fortsetzung des Fragments "Adama" und die Ausstellung "Humanismus in China" im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt. Rezensiert wird die Hörbuch-Version von Andy Warhols "Tagebuch" (mehr in der Bücherschau des Tages).

Im Aufmacher der SZ am Wochenende fragt sich Eva Karcher: "Wie politisch kann Kunst heute sein?" Jedenfalls nur so sehr, meint Karcher, wie sie sich der totalen Vermarktbarkeit entzieht, durch "Guerillataktiken", "Medienfundamentalismus" oder als "Minimal Body-Art": "Ein Markt, der boomt, verhindert also Kunst mit politischem Anspruch keineswegs. Denn unsere postmodernen Parallelwelten lassen beides zu: Kunst als Luxusaktie und als Vision."

Weitere Artikel: Marie Pohl porträtiert die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg. In der "Planet Pop"-Serie erinnert Willi Winkler an den früh verstorbenen Dichter Rolf-Dieter Brinkmann. Erwin Aljukic stellt Razanne vor, Barbies muslimische Schwester-Puppe. Gekürzt abgedruckt wird Kai Weyands schon beim Bachmann-Preis vorgetragene Erzählung "Paso Doble".

TAZ, 19.08.2006

Christian Kortmann hält - gegen den Zeitgeist - ein entschiedenes Plädoyer für die Desintegration: "Nicht nur, weil man selbst nicht von irgendwem als irgendwas integriert werden möchte, gilt es in diesen Tagen, da Arbeitslose zu Tätigkeiten weit unter ihrer Qualifikation gezwungen werden und feiste Männer unwidersprochen gebärunwillige Frauen im Namen des Volkswohls zum Kinderkriegen auffordern, an den kulturellen Wert von Individualismus und Desintegration zu erinnern. Denn die von der Mehrheit definierte und gewünschte Norm ist nicht per se erstrebenswert. Von ihr geht nämlich seit jeher ein immenser Druck aus, Außergewöhnliches zu stutzen, um es ins herrschende Mittelmaß einzupassen."

Weitere Artikel: Dirk Knipphals glossiert die wenig ergiebige Grass-Befragung in Ulrich Wickerts Büchersendungspremiere. Besprochen wird Jonathan Demmes Konzertfilm "Neil Young: Heart of Gold" ("ehrfurchtsvoll, konzentriert und direkt").

Auf der Meinungsseite annonciert der jordanische Politologe Oraib Rantawi im Gespräch mit Susanne El Khafif nach dem Libanonkrieg eine weitere Radikalisierung der islamischen Kräfte. In der zweiten taz stellt Michael Streck Amsterdamer Containerbauten für Studierende vor. Marius Meyer macht auf das prominenteste Blog des Iran aufmerksam, das des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.

Im Dossier des taz mag informiert Cosima Schmitt über die Mapuche: "Die Mapuche sind Chiles größte indigene Minderheit - und Meister der Selbstverteidigung: 300 Jahre lang widerstanden sie den kolonialen Eroberern, erst 1881 unterwarf sie der chilenische Staat." Vorabgedruckt wird die Erzählung "Der Kuss des Gottesnarren" des Islamwissenschaftlers und Autors Stefan Weidner. Vor allem aber gibt es jede Menge besprochener Literatur heute. In einer Sammelrezension liest Niels Werber im Kulturteil gleich drei Bücher, in denen es um Vernetzung und Weltprojekte geht. Außerdem gibt es Kritiken zu Butz Peters' Aufklärungsversuch "Der letzte Mythos der RAF - Das Desaster von Bad Kleinen" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages).

Und Tom.

Welt, 19.08.2006

Die Stationierung einer internationalen Truppe im Libanon, die die Hisbollah verdrängen, aber nicht entwaffnen darf, wird die Lage Israels nicht verbessern, meint Daniel Jonah Goldhagen in der Literarischen Welt. "Denn selbst wenn die internationale Truppe ihre Aufgabe, die Hisbollah aus diesem südlichsten Teil des Libanon fernzuhalten, ernsthaft angeht, bleibt der Norden Israels in Reichweite der Raketen der Hisbollah (die sich mit der Zeit nur vergrößern wird). Die Hisbollah kann einen Guerillakrieg gegen die internationale Truppe führen, der es womöglich an den erforderlichen Mitteln fehlt, um sich durchzusetzen. Zudem würde sie der Hisbollah gestatten, fortzubestehen, sich mit der Hilfe Syriens und Irans neu zu bewaffnen und zu einem späteren Zeitpunkt anzugreifen - und dabei in den Augen der arabischen Welt das stolze Symbol des Triumphs zu bleiben, ein Drittel Israels terrorisiert und die Juden dort zur Flucht gezwungen zu haben."

Ab einem bestimmten Alter sollte man nicht mehr im Fernsehen auftreten, meint Georg Klein mit Blick auf das Grass-Interview in der ARD: "Während das private Gespräch von Angesicht zu Angesicht die Gnade der gemilderten Wahrnehmung kennt, während dort unter vier Augen über vieles, über redundanten Starrsinn wie über späte Eitelkeit hinweggesehen werden kann, macht das Fernsehen technologisch-zwanghaft alles Unschöne und Schiefe überdeutlich wie in einer Karikatur. Der Greis, der um die Fragilität seiner Würde weiß, müsste gerade dieses Medium nach Möglichkeit meiden."

Im Kulturteil erinnert Lars-Broder Keil an die Moskauer Prozesse, die vor 70 Jahren den großen Terror einläuteten. Abgedruckt ist eine Liste von 21 Romanen - die Vorauswahl für den Deutschen Buchpreis. Auch Für Thorsten Thissen haben Ulrich Wickert und Günter Grass aneinander vorbeigeredet: "Für Grass ist das Schicksal des 17-jährigen Jungen aus Danzig das Problematische. Nicht der Umgang des großen Dichters mit dieser Vergangenheit, nicht das lange Schweigen des späteren Literaten." Dankwart Guratzsch berichtet über ein Gutachten zur Frage, ob ein Welterbetitel juristisch bindend ist oder man einfach aussteigen kann, um eine Brücke durch das dann ehemalige Welterbe zu bauen. Michael Pilz erinnert an den vor zehn Jahren gestorbenen Rio Reiser. Auf der Forumsseite wirft Ulrich Weinzierl einen Blick zurück auf die Salzburger Festspiele und verteidigt das Regietheater: "Was darf Theater? Alles. Nur können muss man's eben."

Besprochen werden die Ausstellung "Tibet - Klöster öffnen ihre Schatzkammern" in der Villa Hügel in Essen, eine Aufführung von Mozarts "Zaide" in der Bearbeitung von Chaya Czernowin bei den Festspielen in Salzburg, zwei Mozart-Alben mit Magdalena Kozena und Edda Moser und Peter Steins Inszenierung von "Troilus und Cressida" in Edinburgh.

FR, 19.08.2006

Christian Thomas liest - ohne dass es schon die große Rezension wäre - Günter Grass' Erinnerungen und bezeugt seinen Respekt vor dem literarischen Verfahren: "Grass' Erinnerungsbuch ... spricht immer wieder das prekäre Beziehungsgeflecht an, in das Autoren-Ich und der Er-Erzähler schamhaft verkapselt und schuldreich verstrickt sind. Denn erst das literarische Beharren auf dieser Grunderfahrung der Moderne ermöglicht das Sprechen, ein Sprechen über Schuld und Scham, über Erinnerung und Verdrängen, über Erinnerungsvermögen und Erinnerungsnot - letztendlich Wahrheit und Wahrhaftigkeit."

Weitere Artikel: Kommentiert wird, mit einigem Kopfschütteln, die "Longlist" für den Deutschen Buchpreis: "Warum fehlt Ernst-Wilhelm Händler, warum Christoph Ransmayr?" In ihrer "Bonanza"-Kolumne schreibt Karin Ceballos Betancur über Wullacken und andere unverständliche Dinge. Ulrike Krickau gratuliert Willy Praml zum 65., seinem Praml-Theater zum 15. Geburtstag.

Besprochen werden die Inszenierung der Mozart-Czernowin-Doppeloper "Zaide - Adama" in Salzburg, Michael Verhoevens Wehrmachtsausstellungsfilm "Der unbekannte Soldat", ein Konzert der Band "Ministry" und das neue Album "Die Tiere sind unruhig" der Hamburger Band Kante.

FAZ, 19.08.2006

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler denkt über das "Vertrackte an asymmetrischen Konstellationen" im Krieg nach: "Der jüngste Libanon-Krieg hatte kaum begonnen, als die israelische Seite schon mit Forderungen nach der Verhältnismäßigkeit des Waffeneinsatzes konfrontiert wurde. Dass diese Forderung nicht auch gegenüber der Hizbullah erhoben wurde, konnte zweierlei heißen: dass man sie als den Angreifer ausgemacht hatte, der ohnehin 'unverhältnismäßig' agierte, oder dass man die militärische Überlegenheit der Israelis im Auge hatte, von der man annahm, sie erst befähige zu 'unverhältnismäßigem' Reagieren, während derlei von der als schwach eingeschätzten Hizbullah gar nicht erst erwartet wurde. Und so waren die Mahner zur Verhältnismäßigkeit, ehe sie sich's versahen, zum Mitspieler in einer asymmetrischen Konfrontation geworden. Konkret: Indem sie Verhältnismäßigkeit einforderten, ergriffen sie Partei, und zwar gegen den, an den sie ihre Forderung nach Verhältnismäßigkeit adressierten."

Weitere Artikel: Hubert Spiegel liefert einen Werkstattbericht über die Herstellung einer Schmuckbeilage mit Passagen aus dem neuen Grass. Heinrich Wefing schreibt zum Sechzigsten von Henryk M. Broder. In der ehemaligen Tiefdruckbeilage erzählt Lorenz Jäger die Geschichte des Kriegsunternehmers Georg von Frundsberg. Hannes Hintermeier erzählt vom umstrittenen Verkauf des Geburtshauses von Joseph Ratzinger. Auf der Medienseite porträtiert Erna Lackner den neuen Intendanten des ORF, Alexander Wrabetz.

Besprochen werden die Tibet-Ausstellung in der Villa Hügel in Essen, Mozarts Fragment "Zaide" bei den Salzburger Festspielen, Safy Nebbous Film "Der Hals der Giraffe" und Bücher, darunter Thomas Hettches Roman (hier eine Leseprobe) "Woraus wir gemacht sind" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Auf der Schallplatten- und Phono-Seite erzählt die Geigerin Leila Josefowicz, warum sie sich nach vierjähriger Pause mit einer Live-Aufnahme des Violinkonzerts von Schostakowitsch zurückgemeldet hat. Besprochen werden Schuberts "Winterreise" mit Christine Schäfer sowie CDs von Klez.e, Madsen und den New York Dolls.

In der Frankfurter Anthologie stellt Marie Luise Knott ein Gedicht von Bertolt Brecht vor:

"Was ich mache, braucht hier niemand.

Oft in der Nacht träume ich, ich kann
Meinen Unterhalt nicht mehr verdienen.
Die Tische, die ich mache, braucht
Niemand in diesem Land. Die Fischhändler sprechen
Chinesisch.
..."