Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
01.06.2005. In der FAZ konstatiert Bernard-Henri Levy fassungslos, wie wohl sich die linken EU-Gegner neben den Rechten fühlen. In der taz beglückwünscht Peter Glotz Siemens zum "non". In der NZZ erklärt die polnische Journalistin Maria Graczyk den Franzosen, dass sie jetzt eine polnische Ehefrau haben. Europa kann so wunderschön an sich selbst leiden, seufzt die Welt. Außerdem: Im Tagesspiegel erklärt Peter Zadek, warum das deutsche Theater so langweilig ist. In der Berliner Zeitung erklärt Liu Sola die Vorzüge chinesischer Musikinstrumente. Die SZ beleuchtet den Fall des Mäzens Alberto Vilar.

NZZ, 01.06.2005

"Mit dem Begriff 'Europa' habe ich ähnliche Schwierigkeiten wie Augustinus mit dem Begriff 'Zeit' - wenn niemand danach fragt, weiß ich, worum es geht. Wenn jemand Genaueres wissen will, kenne ich keine Antwort", schreibt die Warschauer Journalistin Maria Graczyk in einer Selbsterkundung zwischen Nettozahlern und Nettoempfängern. Dabei beschreibt sie auch einen hübschen Disput zwischen dem französischen Europa-Abgeordneten Jean-Louis Bourlanges und dem polnischen Oppositionsführer Jan Rokita: "'Mit Ihnen ist es so, als ob Sie jahrelang an unsere Wohnung geklopft hätten, und als wir sie hereinließen, klagten Sie - das Essen sei schlecht, die Wände seien abgekratzt, und überhaupt hänge da kein Bild der Mutter Gottes', sagte der Franzose. Der Pole erwiderte: 'Wir sind keine Gäste in der Wohnung - dies ist ein Denkfehler. Ihr habt nicht die Bekannten aus der Provinz für eine Weile eingeladen. Wir sind für immer eingezogen! Ihr habt eine Ehegattin genommen, die die Wände umstellen will, weil sie das Recht dazu hat.'"

Marc Zitzmann befindet, dass Frankreichs Kultur ganz schön wenig für Europa getan hat, angesichts dessen, was Europa für sie tut. Charles Martig stellt drei Dokumentarfilme zu Gräueltaten in Tschetschenien und Libanon vor - "Massaker", "Weiße Raben" und "Coca - Die Taube aus Tschetschenien", die sich für Martig durch einen neuen problematischen Umgang mit den Opfern aus der Täterperspektive auszeichnen. Hubertus Adam feiert zum siebzigsten Geburtstag des Architekten Norman Foster eine "Erfolgsgeschichte sondergleichen".

Besprochen werden zwei britische Rossini-Inszenierungen ("Il Turco in Italia" in London und "Cenerentola" beim Glyndebourne Festival) und Bücher, darunter Andrew Sean Greers Roman "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli" (mehr in unserer Bücherschau ab 14 Uhr).

FAZ, 01.06.2005

Sehr scharf geht Bernard-Henri Levy mit den französischen "Nein"-Sagern ins Gericht. Zunächst zählt er die Sieger dieses Neins auf und zählt Putin und die Islamisten dazu. Dann bemerkt er die seltsame Allianz der Linken, die beim "Nein" obsiegte, mit dem rechtsnationalen Front National: "Selbst wenn man nichts über die Geschichte des eigenen Landes weiß und selbst wenn man nicht an das Unbewusste in der Sprache und dessen dunkle Wege glaubt, erkennt man doch, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, wenn man sich nach einem politischen Erdbeben auf dem dann im Fernsehen zu besichtigenden Schlachtfeld geographisch und sehr bald auch semantisch in die allernächste Nähe zu rechtsextremen Führern gerückt sieht, die man am Abend zuvor noch als Faschisten bezeichnet hat und gegen die man nun - genau das war das zweite Ereignis des Abends - nichts mehr zu sagen weiß."

Weitere Artikel: Dirk Schümer analysiert die Lage in den Niederlanden, wo heute ebenfalls gegen die europäische Verfassung abgestimmt wird. In der Leitglosse berichtet Patrick Bahners von einem Vortrag der Evolutionsbiologin Christiane Nüsslein-Volhard, die ihn fast zur Naturtheologie bekehrt hätte. Joseph Hanimann hat ein Treffen junger europäischer Theaterregisseure in Straßburg verfolgt. Gustav Falke hörte einem Hegelkongress in Stuttgart zu. Dieter Bartetzko gratuliert dem Architekten Norman Foster zum Siebzigsten. Jürgen Kesting gratuliert der Mezzo-Sopranistin Frederica von Stade zum Sechzigsten. Michael Jeismann schreibt zum Tod des Schriftstellers Carl Amery.

Auf der Medienseite berichtet Michael Hanfeld, dass die ARD gegen die als bei weitem unzureichend empfundene Gebührenerhöhung Verfassungsbeschwerde will. Jürg Altwegg meldet, dass der sehr erfolgreiche Bertelsmann-Statthalter in Paris, Axel Ganz, aus Altersgründen zurücktritt.

Auf der letzten Seite stellt Catrin Lorch die Künstler Tino Sehgal und Thomas Scheibitz vor, die zur Zeit auf der Biennale in Venedig Deutschland repräsentieren. Jürg Altwegg würdigt den Paten der französischen Intellektuellen, Pierre Nora, dessen Zeitschrift Le debat 25 Jahre alt wird. Und Christian Geyer fragt sich, was Angela Merkel mit dem Satz, sie wolle Deutschland dienen, meinen könnte.

Besprochen werden ein Konzert von "Destiny's Child" in der Frankfurter Festhalle (Dietmar Dath bewundert ihren Gesang und ihre "stolze Körperlichkeit"), ein Konzert mit japanischer Sho-Musik auf der japanischen Mundorgel und Beethoven in Berlin und das Stück "Armer Beck" von Joanna Laurens, inszeniert von Stefan Otteni im Schauspiel Hannover.

TAZ, 01.06.2005

Für Siemens ist das französische "non" zur EU-Verfassung ein großer Erfolg, meint der SPD-Politiker Peter Glotz, der im Konvent an der Verfassung mitgewerkelt hat, im Interview. Für die Bevölkerung Europas sei das Ergebnis unerfreulich, denn eine gemeinsame Sozialpolitik der europäischen Staaten werde es nun nicht geben. "Die Tatsache, dass man die EU erweitert hat, ohne sie vorher zu vertiefen, war ein katastrophaler Fehler. Es muss überlegt werden, ob die Kernstaaten der EU, wie Frankreich, noch mal abstimmen. In Irland ist das ja auch passiert. Staaten, die die Verfassung ablehnen, müssen dann eben raus aus der EU und in einem europäischen Wirtschaftsraum bleiben. Diese Entscheidung müssen die Staatschefs irgendwann treffen."

Als "verdreht" bezeichnet Bernd Pickert in tazzwei die Vorwürfe von Rassismus und Antisemitismus, die der am Berliner Lateinamerika-Institut lehrende Privatdozent Victor Farias in seinem im März in Chile erschienenen Buch "Salvador Allende. Antisemitismo y Eutanasia" gegen Salvador Allende erhoben hat. Sie hielten einer Überprüfung schlicht nicht Stand. Pickert schreibt unter anderem: "Es zeigt sich: Jene Zitate, mit denen Farias den Antisemitismus Allendes zu beweisen sucht, geben keinesfalls dessen Denken wieder, sondern verweisen lediglich auf einen der wichtigsten Vertreter jener Denkrichtung der medizinischen Kriminalitätsforschung zu 'kollektiven Verbrechen', die Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus auf Resonanz stieß: den Italiener Cesare Lombroso (1835-1909). In einem Absatz der gut 150 Seiten umfassenden Doktorarbeit gibt Allende die Ansichten von Lombroso wieder."

Im Kulturteil berichtet Frieder Reininghaus über die "größte Opernproduktion aller Zeiten", die am 25. Juni im Olympia-Stadion München und am 9. Juli in der Arena Auf Schalke über die Bühne gehen wird: Puccinis "Turandot" unter der Regie des chinesischen Starregisseurs Zhang Yimou. Leider bliebe durch die Prioritätensetzung auf die (zugegebenermaßen und buchstäblich grandiose) Dekoration leider die "Ausdeutung der Musik wie auch des Librettos auf der Strecke".

Dirk Knipphals liefert statt eines "flutschenden" Nachrufs auf Carl Amery eine "persönliche Erinnerung" an ein Telefonat. Daniel Bax erklärt, weshalb sich der Augsburger Zoo mit seiner Werbung für ein Festival namens "African Village" jede Menge Ärger einhandelte. David Denk kommentiert die heutige Verleihung des Übersetzerpreises der Kunststiftung NRW an Niels Brunse.

Und Tom.

FR, 01.06.2005

Ina Hartwig porträtiert die "neuen Helden der jungen polnischen Literatur" und stellt fest: "So unterschiedlich die literarische Qualität im Einzelfall auch sein mag, eines ist evident: In die polnische Literatur ist ein politisch gefärbter Realismus eingekehrt. Zurückgekehrt könne man kaum sagen, meint Beata Stasinska, die Programmdirektorin des renommierten, 1991 gegründeten Verlagshauses W.A.B., denn in der polnischen Geschichte sei die Episode der Freiheit zwischen den beiden Weltkriegen viel zu kurz gewesen, um einen relevanten Individualismus ausprägen zu können. Eine realistische Erzähltradition habe es in Polen, dem Land der Dichter, nicht gegeben - bisher. 'Jetzt müssen wir in den Spiegel schauen', bekennt die engagierte Verlegerin, deren Haus aus der Solidarnosc-Bewegung hervorging. Auch sie sei ständig "auf der Suche nach neuen Stimmen der polnischen Prosa" (unter den ausländischen Autoren ihres Verlags firmiert Elfriede Jelinek). Der neue Anti-Kapitalismus der Jüngsten erfüllt Beata Stasinska lediglich mit leichter Skepsis."

Weiteres: Christoph D. Brumme spürt dem Erwerb eines deutschen Visums nach, wie ihn junge Russen derzeit erleben. In Times mager porträtiert Hans-Jürgen Linke den amerikanischen Musterphilantropen und mutmaßlichen Geldveruntreuer Alberto Vilar. Auf der Medienseite gratuliert Eva Schweitzer dem amerikanischen Nachrichtensender CNN zu seinem 25jährigen Bestehen.Und in einem Interview spricht Jazz-Gitarrist Pat Matheney über seine Idee von Demokratie und das "Wohlfühlen" in der Band.

Besprochen werden ein Gastspiel des israelischen Acco Theaters mit seinem neuen Stück "Tower of Babel" in Bremen und jede Menge Bücher, darunter die Biografie von Uwe Wittstock über Marcel Reich-Ranicki, das jüngste Buch von Alfred Endler "Nebbich. Eine deutsche Karriere" und ein Erzählband von Dimitre Dinev. In der Abteilung Politisches Buch dann eine Biografie über Winston Churchill voll "neuer und faszinierender Details" (hier eine Leseprobe), eine "respektvolle" Familiengeschichte der Dohnanyis, eine Studie über den Sozialstaat, zwei Veröffentlichungen über gesellschaftliche Partizipation und eine Kürzestnotiz zu einer Publikation über Al-Qaida (mehr dazu in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Berliner Zeitung, 01.06.2005

Die Musikerin Liu Sola kuratiert im Haus der Kulturen der Welt die Konzertreihe des diesjährigen InTransit-Festivals. Dazu hat sie John Zorns Painkiller, das Ensemble Modern, Roswell Rudd und Sussan Deyhim eingeladen. Liu Sola wird auch selbst auftreten - mit einem chinesischen Ensemble, das mit chinesischen Instrumenten spielt. Im Interview erklärt sie, warum: "Weil sie für meine Herkunft stehen. John Zorn und seine Leute sind mit Rock, Jazz und Metal aufgewachsen und entwickeln das auf ihre Weise weiter. Und ich bin mit chinesischer Musik aufgewachsen. Wenn ich das mit herkömmlichen Jazz- und Rock-Instrumenten kombinieren würde - was ich früher einmal getan habe -, dann käme mir das falsch vor, wie eine Imitation. Außerdem haben chinesische Instrumente eine ähnliche Energie wie elektronisch verstärkte. Nehmen Sie zum Beispiel die Pipa, die chinesische Laute. Damit kann man wirklich tödliche Geräusche machen."

Tagesspiegel, 01.06.2005

Heute abend hat abend hat Peter Zadeks Inszenierung von Strindbergs "Totentanz" bei den Wiener Festwochen Premiere. Im Interview erklärt er, warum er das deutsche Theater im Moment so langweilig findet. "Es ist fast unmöglich, heute Leute im Theater zu provozieren. Ich war neulich in Elfriede Jelineks Stück 'Babel'. Das war so gedacht, dass es ungeheuer provozieren soll. Es lief ab wie eine Operette, und die Leute fanden es wunderbar. Wenn man das vor dreißig Jahren gemacht hätte, wären nach zehn Minuten alle raus und direkt zur Polizei gegangen. Ich wüsste nicht, wo und wie man heute ein Publikum provozieren kann - außer vielleicht durch Ruhe und Intelligenz, indem man also altmodische Sachen macht und Geschichten erzählt. Dann werden die Zuschauer sauer, weil sie glauben, dass modisch gleich aktuell und realistisch ist. Was ja auch die meisten Jungregisseure - und nicht nur sie - glauben, weil die Kritiker eben auch dieselbe Masche verfolgen. Das macht es so einfach."

Welt, 01.06.2005

"Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Franzosen nicht alle Tassen im Schrank haben", stellt Eckhard Fuhr klar. Aber auch der Rest der Europäer erscheint ihm ein wenig neurotisch: "Europa kann so wunderschön an sich selbst leiden. Künstler und Intellektuelle, die sich gemeinhin auf ihre Pathosresistenz und ätzende Kritikfähigkeit etwas einbilden, werden schnell larmoyant, wenn die Rede auf Europa kommt: da fehlt ihnen plötzlich eine 'Seele' oder ein 'Glaube' oder eine 'Vision' oder einfach ein klares 'Bild'. Nach dem Nein der Franzosen zum Verfassungsvertrag schwillt dieses Lamento unüberhörbar an."

Roland Vaubel
, als Mitglied der alternativen European Constitutional Group selbst skeptisch gegenüber der EU-Verfassung, blickt auf den Scherbenhaufen, den die Franzosen hinterlassen haben. "Einige Scherben sind weiterverwendbar, wenn nur die Schwachstellen getilgt und die brauchbaren Bruchstücke in eine freiheitliche Gesamtkonzeption eingefügt werden", stellt er fest: "Misstrauen verdiente, dass auf immer mehr Feldern - auch hinsichtlich des Zentralbankstatuts - die Macht der Mehrheit an die Stelle der Einigung treten sollte. Viel Verwirrung stiftete die Charta der Grundrechte, die zum Beispiel diffuse Ansprüche auf 'gerechte und angemessene Arbeitsbedingungen' begründet hätte. Könnten diese Giftzähne gezogen werden, wäre viel erreicht. Europas Scherben könnten Glück bringen!"

Online meldet Welt, dass sich der FBI-Mann Mark Felt als "Deep Throat" geoutet hat, jene geheime Quelle, die mit seinen Informationen half, den Watergate-Skandal aufzudecken.

SZ, 01.06.2005

In einem Interview kommentiert Dieter Grimm, Rektor des Berliner Wissenschaftskollegs, das französische Nein zur EU-Verfassung : "Immerhin konnte die europäische Grundrechtscharta Hoffnungen auf eine bessere Balance wecken, weil sie sich nicht auf die wirtschaftlichen Freiheiten beschränkt, sondern auch personale, soziale und kulturelle Grundrechte umfasst. In Abwägungssituationen hätte sie ein Gegengewicht gegen die wirtschaftlichen Freiheiten bilden können. Auch deswegen muss man das französische Nein bedauern."

Andrian Kreye beleuchtet am Fall des kürzlich verhafteten amerikanischen Investors und Kulturmäzens Alberto Vilar die Unterschiede der amerikanischen und europäischen Kulturfinanzierung. Natürlich beneideten die europäischen Häuser amerikanische Kollen um die "riesigen Spendentöpfe". "Doch man darf nicht vergessen, dass die amerikanischen Kulturschaffenden im Gegenzug davon schwärmen, welche inhaltlichen Freiheiten und Möglichkeiten sich in Europa bieten, denn hier gibt es nicht nur die Subventionen für Experimente, sondern auch das Publikum dafür."

Weitere Artikel: Eva Maria Fischer berichtet von der Münchner Messe "Showlight", auf der sich Lichtgestalter trafen und unter anderem für eine "sensible Lichtpolitik" plädierten. Helmut Schödel informiert über einen Streit am Wiener Burgtheater über ein Stück von Robert Menasse. C.D. kommentiert die wieder aufgeflammte Debatte, die Kulturstaatsklausel ins Grundgesetz aufzunehmen. Gemeldet werden schließlich die Zukunftspläne von Ricardo Muti, der kein festes Engagement mehr eingehen will, und der Tod des Sängers, Songschreibers und Schauspielers Oscar Brown jr.

Für die Medienseite hat Hans Leyendecker ein wenig Flurfunk bei der FAZ aufgeschnappt, deren Gesellschafterversammlung sich heute trifft: "Zwischen den fünf Herausgebern und der Geschäftsleitung gibt es Spannungen, es wuchert Misstrauen. In den Aufsichtsrat soll in der heutigen Sitzung der Rechtsgelehrte Michael Hoffmann-Becking berufen werden. Alle Versuche der Herausgeber, einen eigenen Kandidaten zu nominieren oder den sechsköpfigen Ausschuss um einen Platz zu vergrößern, sind gescheitert... Der Aufsichtsrat sei 'verkrustet und kenntnisfrei', sagt ein führender FAZ-Journalist. Mitglieder des Gremiums, wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Heinz Riesenhuber, erweckten zudem den Verdacht, wie ein anderer FAZ-Gewährsmann sagt, 'dass die Institution in die Hände von selbst ernannten Besitzern gelegt wurde, die politische Interessen haben'. Erobern am Ende die Schwarzen auch noch die FAZ?"

Auf der Schallplattenseite werden eine CD des Münchner Ensembles Lyriarte mit den "Mysteriensonaten" von Heinrich Ignaz Franz Biber vorgestellt, einem "der großen Verrückten des Barock"; außerdem eine "radikal abgespeckte" Einspielung von Mahlers vierter Symphony, mehrere Alben mit italienischem Jazz, Opernaufnahmen großer Interpreten aus den Jahren 1959-68, eine Friedrich Gulda-CD und -DVD mit Bach und Beethoven und Filmmusik von Nino Rota. Zu lesen ist außerdem ein Interview mit dem Pianisten Piotr Anderszewski, der gerade eine CD mit Werken von Karol Szymanowski eingespielt hat.

Besprochen werden des weiteren der Surfer-Film "Step into Liquid" von Dana Brown, Pina Bauschs Choreografie von "Orpheus und Eurydike" an der Pariser Oper, Stefan Ottenis Inszenierung von Joanna Laurens' Stück "Armer Beck" in Hannover und Bücher, darunter Janos Szekelys Roman "Verlockung", der dritte Band von Pak Kyongnis "ausgreifender" koreanischer Familiensaga "Land", eine Neuauflage der Dissertation des Rabbiners Abraham Geiger mit dem Titel "Was hat Mohammed aus dem Judentum aufgenommen?" und eine Studie über "Philosophie nach Auschwitz" von Rolf Zimmermann. (siehe hierzu unsere Bücherschau des Tages ab 14 Uhr)