Efeu - Die Kulturrundschau

Nicht die richtige Zeit zum Tanzen

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19.03.2024. Der Tagesspiegel betrachtet im Georg Kolbe Museum Wandteppiche von Noa Eshkol, auf denen die israelische Künstlerin den Jom-Kippur-Krieg verarbeitet. Auch im Kunsthaus Minsk ist das Textile politisch: Die taz blickt auf Szenen staatlicher Repression in textilen Arbeiten der belarusischen Künstlerin Rufina Bazlova. Die Berliner Zeitung ärgert sich, dass Jonathan Glazers "The Zone of Interest" nur noch zum Ringen um Deutungshoheit dient. Im Tagesanzeiger kürt Daniel Kehlmann Kafka zum Dante seiner Zeit. FAZ und NZZ berichten von Israelhass in der New Yorker Kunst- und der Schweizer Architekturszene.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 19.03.2024 finden Sie hier

Kunst

Noa Eshkol: The Four Seasons, ca. 1980. © The Noa Eshkol Foundation for Movement Notation, Holon, Israel Foto: Jens Ziehe, Berlin courtesy The Noa Eshkol Foundation for Movement Notation, Holon, Israel, and neugerriemschneider, Berlin

Die israelische Künstlerin Noa Eshkol startete als Tänzerin und Choreografin, mit Beginn des Jom-Kippur-Krieges beschloss sie, es sei nicht "die richtige Zeit zum Tanzen", erinnert im Tagesspiegel Elke Linda Buchholz. Stattdessen begann Eshkol aus Stoffresten großformatige und farbenfrohe Wandteppiche zu gestalten, die das Berliner Georg Kolbe Museum nun in der Ausstellung "No Time to Dance" zum hundertsten Geburtstag der Künstlerin zeigt: "Das lange geplante Ausstellungsvorhaben geriet nach dem 7. Oktober letzten Jahres allerdings in Krisen. Wie sich positionieren zum Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel? Nun hängt gleich im Entree der Wandteppich 'Palestinian Vase in a Window' von 1998. Als Fensterrechteck hat Eshkol eine komplette Kufiya, also ein Palästinensertuch samt Fransenrand, eingenäht. Davor schleudern rotgemusterte Stofffetzen Farbsplitter in alle Richtungen, wie eine Explosion. Auch andere ausgestellte Arbeiten sind mit Bezug auf aktuelle Konfliktzonen gewählt, so 'Village in the Ukraine' von 1998. Eshkols Bildteppiche erzählen globale Geschichten, gefügt aus textilem Wegwerfmaterial."

Bild: Hamid Zenati inszeniert eine von seinen Textilarbeiten als performative Skulptur im Meer während einer Reise, 1990er Jahre. © Hamid Zenati Estate. Foto: Hamid Zenati

Textilkunst ganz anderer Art entdeckt Eva-Christina Meier (taz) im Minsk Kunsthaus in Potsdam, das unter dem Titel "Soft Power" derzeit eine umfangreiche Auswahl von Textilarbeiten internationaler Künstlerinnen wie William Kentridge oder Gabriele Stötzer zeigt. Und auch in dieser Ausstellung ist das Textile politisch, etwa im Werk "Saga of Protest" von Rufina Bazlova: "Auf sieben Meter langem Leinen zeichnet die 1990 geborene Künstlerin gewaltsame Szenen staatlicher Repression gegen die belorussische Zivilgesellschaft 2020/ 2021 nach. In den Darstellungen der Proteste greift Bazlova auf Motive traditioneller Stickerei ihres Heimatlandes zurück, angefertigt in rot-weißer Maschinenstickerei. Andere Arbeiten der Ausstellung wirken abstrakter. Wie das Wandrelief von El Anatsui aus aus alten Flaschenverschlüssen, Aluminiumteilen und Kupferdraht. Der 1944 in Ghana geborene Künstler aber verbindet mit dem Verknüpfen des Materials auch eine Erzählung über Gemeinschaft, Kolonialismus und Sklavenhandel."

In der FAZ berichtet Frauke Steffens von zunehmenden Protestaktionen propalästinensischer Aktivisten in New Yorker Museen und Galerien: "Es wurden Gebäude mit Slogans und roter Farbe besprüht, etwa die Neue Galerie. Der Präsident und Stifter des Privatmuseums ist der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses Ronald S. Lauder. Ihn griffen Aktivisten wegen seiner Unterstützung Israels verbal an - teils mit antisemitischen Slogans. Organisationen wie Writers Against the War on Gaza oder Within Our Lifetime veranstalteten Sit-ins etwa im Museum of Modern Art oder dem Brooklyn Museum. Angestellte großer Museen forderten, dass ihre Institutionen sich für einen Waffenstillstand in Gaza aussprechen. Einzelne Aktivistengruppen griffen Juden antisemitisch an: Im Januar und Februar klebten Unbekannte Plakate mit der Aufschrift 'Verkauft nicht an Zionisten, arbeitet nicht mit Zionisten zusammen' an Galerien und sprühten "Intifada" an andere."

Weitere Artikel: Kurz wurde über die Urheberschaft des großen, knallgrünen Graffitis gerätselt, das plötzlich im Londoner Stadtbezirk Islington aufgetaucht war, inzwischen ist klar: Das Werk stammt von Banksy, berichtet unter anderem der Standard mit APA. Im Tagesspiegel spricht Masha Slawinski mit der Fotografin Ceren Saner, die gerade den Neuköllner Kunstpreis gewonnen hat, über deren Fotoserie "Inside The Ring", die aktuell in der Berliner Galerie im Saalbau zu sehen ist.

Besprochen werden die Ausstellung "Hilma af Klint und Wassily Kandinsky: Träume von der Zukunft" in der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW (SZ, mehr hier), die Ausstellung "Was ist Wiener Aktionismus" im neu eröffneten Wiener Aktionismus Museum (der es an Kontextualisierung fehlt, wie Hannes Hintermeier in der FAZ einräumt) und eine Ausstellung mit Bildern der Malerin Kaj Osteroth in der Berliner no gallery (taz).
Archiv: Kunst

Film

Harry Nutt ist in der Berliner Zeitung höchst unzufrieden mit der jüngsten Debatte um Jonathan Glazers "The Zone of Interest" (umsere Kritik): Während Naomi Klein in dem Auschwitz-Drama an allen Ecken und Enden nur Gaza sehen kann, sieht Mirna Funk in dem Film die Singularität des Holocausts von Grund auf infrage gestellt (hier und dort unsere Resümees). Doch beide Wortmeldungen "sind kaum um eine ästhetische Durchdringung des Films bemüht. Vielmehr dient ihnen 'Zone of Interest', ebenso wie die politischen Akklamationen des Regisseurs zur Preisverleihung, als Material im Ringen um Deutungshoheit über das Gewaltgeschehen in Gaza, das zuletzt jenseits jeglichen Bemühens um begriffliche Genauigkeit als Völkermord, Apartheid etc. beschrieben worden ist. Glazer selbst scheint mit seinem Bedürfnis, sich politisch eindeutig zu positionieren, der künstlerischen Dimension seines Filmes, die ja nicht zuletzt in Mehrdeutigkeit besteht, zu misstrauen. Die Haltungen zum Kriegsgeschehen in Gaza, dem die jeweiligen Sprecher von großer Entfernung aus zuschauen, geraten zu Glaubensbekenntnissen, in denen es scheinbar vor allem darum geht, moralisch auf die sichere Seite zu gelangen."

Über 450 jüdische Kreative aus Hollywood geben Glazer derweil Gegenwind in einem offenen Brief, wie Variety berichtet. Darin heißt es unter anderem in aller Eindeutigkeit und in Anlehnung an Glazers eigene Worte: "We refute our Jewishness being hijacked for the purpose of drawing a moral equivalence between a Nazi regime that sought to exterminate a race of people, and an Israeli nation that seeks to avert its own extermination."

Weiteres: Mariam Schaghaghi hat für Frankfurter Allgemeine Quarterly ausführlich mit Adam Driver geplaudert, der aktuell in Michael Manns "Ferrari" (unsere Kritik) zu sehen ist. Thomas Abeltshauser berichtet in der taz vom queeren Schwerpunkt des Internationalen Dokumentarfilmfests in Thessaloniki. Besprochen wird die deutsche, auf Netflix gezeigte Science-Fiction-Serie "Das Signal" (taz).
Archiv: Film

Literatur

Im Tagesanzeiger spricht der Schriftsteller Daniel Kehlmann im Interview mit Martin Ebel über die auf seinem Drehbuch basierende, Ende März in der ARD ausgestrahlte Miniserie "Kafka". Für ihn steht Kafka gleichbedeutend neben Shakespeare und Dante, die alle drei ihre jeweilige Zeit ganz und gar zu fassen bekamen, auch wenn Kafka im Gegensatz dazu "ein anti-enzyklopädisches Werk geschrieben hat. Es ist die Innenseite seiner Zeit." Denn "Kafka fasst etwas zusammen, was zu seiner Zeit gerade erst anfängt. Er hat die technologische Moderne, die bürokratische Moderne, in einer Weise gefasst, die aus einer ganz individuellen Innenperspektive heraus vollkommen gültig ist und für uns alle überzeugend, auch für Chinesen, Japaner, Afrikaner. ... Kafka muss wie ganz wenige Schriftsteller offen gewesen sein für das eigene Unterbewusste, für die eigene Traumwelt. Er hatte da einen unmittelbaren Zugang, und deswegen hat er auch so sehr an das Schreiben als eine Art rauschhaft-hypnotischen Vorgang geglaubt."

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Weitere Artikel: Michael Wurmitzer porträtiert für den Standard die Wiener Instagram-Satirikerin Toxische Pommes, die mit "Ein schönes Ausländerkind" ihren Debütroman vorgelegt hat. Die Comiczeichnerin Judith Vanistendael füllt den Tagesspiegel-Fragebogen zu ihrer Arbeit aus.

Besprochen werden unter anderem Didier Eribons "Die Arbeiterin" (Standard), Patrícia Melos "Die Stadt der Anderen" (Freitag), Gabriel García Márquez' Nachlassroman "Wir sehen uns im August" (online nachgereicht von der WamS), Inga Machels Debütroman "Auf den Gleisen" (Zeit, FR), Mathias Enards "Tanz des Verrats" (FAZ), Gaea Schoeters' "Trophäe" (Standard), Ulrich Peltzers "Der Ernst des Lebens" (NZZ) und Benjamin Koppels "Annas Lied" (SZ). Mehr ab 14 Uhr in unserer aktuellen Bücherschau.
Archiv: Literatur

Architektur

Bereits am 14. November des vergangenen Jahres lancierte eine Gruppe namens Architects and Planners Against Apartheid einen internationalen Aufruf mit dem Titel "Call for immediate action", der fordert, gegen die Zerstörungen in Palästina und für die "akademische Freiheit" aufzustehen, Israel kritisieren zu dürfen, dem Genozid und "Urbizid" vorgeworfen wird, berichtet der Architekturtheoretiker Stephan Trüby in der NZZ. Unter den Unterzeichnern finden sich vor allem Personen mit ETH-Affiliation, so Trüby weiter, der auf den Israelhass im Architekturdepartement der ETH Zürich blickt - und zwar nicht nur unter den Doktoranden, sondern auch unter den ProfessorInnen: "Namentlich die aus Algerien stammende Architekturtheoretikerin Samia Henni und der niederländische Architekt Anne Holtrop. Beide haben den eingangs erwähnten Aufruf 'for immediate action' unterzeichnet. Samia Henni, die derzeit eine Gastprofessur an der ETH innehat, legte 2017 ein Buch vor mit dem Titel 'Architecture of Counterrevolution. The French Army in Northern Algeria', das aus ihrer gleichnamigen ETH-Dissertation hervorging. Darin verwischt sie die beträchtlichen Unterschiede zwischen nationalsozialistischen Konzentrationslagern und französischen 'camps de regroupement'. Die parallel zur algerischen Unabhängigkeitsbewegung und zur Gründung Israels betriebene Vertreibung von 900 000 Jüdinnen und Juden im islamisch geprägten Raum würdigt sie dagegen keines Wortes."

Andres Herzog hat sich für die NZZ das auf einem ehemaligen Industriegelände entworfene Glasi-Quartier beim Bahnhof Bülach angeschaut. Ein neues Stück Stadt mit etwa 600 Wohnungen ist hier entstanden, die Gebäude stehen so dicht, das bei Herzog Erinnerungen an Paris wach werden: "Die Architekten haben viele unterschiedliche Häuser und Grundrisse entworfen, die Regeln folgend eine Vielfalt erzeugen. Jedes Haus ist etwas anders und doch ähnlich. Je nach Seite verändern die Fassaden ihren Ausdruck. Es ist diese Varianz, die wir an alten Städten schätzen. Dichte ist eine Chance für Urbanität. Ein großer Teil der Erdgeschosse wird öffentlich genutzt. Das Bistro hat jeden Tag geöffnet. Es gibt ein Café, einen Lebensmittelladen, ein Nagelstudio, eine Velowerkstatt, einen Coiffeur, ein Fitnessstudio, einen Designershop. Auch eine Kita und öffentliche Toiletten gehören zum Programm. Durchmischung heißt das Zauberwort. Dazu gehört auch der Mix aus Eigentums-, Miet- und Genossenschaftswohnungen, der beweist: Diese Form der Stadt ist für verschiedene Einkommensschichten bezahlbar."
Archiv: Architektur

Bühne

Anders als bei ihrem Auftritt in Wien vor einem Jahr kam es beim Auftritt der Dragqueen Petra von Kant beim deutsch-türkischen LGBTQ+ Theaterfest in Berlin nicht zu rechtsextremen Protesten, atmet Sophie-Marie Schulz in der Berliner Zeitung auf. Nachtkritiker Georg Kasch erinnert daran, wie wichtig Rene Pollesch für queeres Theater war. In der taz berichtet Friederike Gräff vom Fall einer Schauspielerin mit Behinderung, die dem Staatstheater Braunschweig Diskriminierung vorwirft, da sie keinen Vertrag erhielt, sondern auf Rechnung arbeiten sollte.

Besprochen werden Christopher Rüpings Inszenierung von Max Porters Roman "Trauer ist das Ding mit Federn" am Schauspielhaus Bochum (SZ), Clemens Bechtels Inszenierung von Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz" am Staatstheater Wiesbaden (FR), Thorleifur Örn Arnarssons Inszenierung von Ibsens "Peer Gynt" im Kasino des Wiener Burgtheaters (FAZ) und Anoek Nuyens' und Rebekka de Wits Öko-Oper "The Shell Trial" in Amsterdam über den CO2-Ausstoß von Shell ("Öko-Kitsch der schlimmsten Sorte", urteilt Manuel Brug in der Welt)
Archiv: Bühne
Stichwörter: Kant, Petra von

Design

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Im FAZ-Gespräch mit Catrin Lorch erinnert Judith Raum an die Weberin Otti Berger, die am Bauhaus Funktionsstoffe für architektonische Projekte erarbeitete und nahezu in Vergessenheit geraten ist. Für das Bauhaus-Archiv in Berlin hat sie gemeinsam mit der Fotografin Uta Neumann und der Handweberin Katja Stelz eine Berger-Installation eingerichtet, dazu begleitend ist ein Buch erschienen. Die Forschung dafür bestand buchstäblich aus Fitzelarbeit: "Katja Stelz hat den Fadenzähler angelegt und die Bindung beschrieben, manchmal mit Nadeln die Fäden vorsichtig auseinandergeschoben. Wir haben die Stoffe gegen das Licht gehalten und versucht zu verstehen, wofür die Entwürfe gedacht waren. ...  Manche, sie sind als Wandbespannung entwickelt, sind glatt und kühl, ihre Ränder piksen und stechen. Andere, etwa für Möbelstoffe, sind geschmeidig und geben nach. Andere glänzen und wollen in Falten gelegt werden."

Michael Marti trauert im Tagesanzeiger um das einmalige Lebensgefühl, das einem Autofahren oben ohne einst versprach: "Mit den Cabrios droht eine kulturhistorische Ikone von der Verkehrsbühne zu verschwinden." Dabei war "Cabrio-Fahren ein einigermaßen demokratischer Spaß." Und "Distinktionsgewinn ist ebenso den Lenkerinnen und Lenkern garantiert, ob sie mit wehendem Haar oder mit Lederkappe am Steuer sitzen. Cabrio-Fahrerinnen und -Fahrer sind wind- und wetterfest. Sie fahren nicht bloß, um anzukommen - sie genießen es, unterwegs zu sein. Cabrio-Fahrerinnen und -Fahrer sind egozentrisch, in ihrem Innersten wohl ziemlich exhibitionistisch. In unbekümmerter Schamlosigkeit zeigen sie sich selbst und das Interieur ihres Wagens, während sich die Masse der Autolenkerinnen und Autolenker in der finsteren Anonymität getönter Scheiben verbirgt."
Archiv: Design

Musik

FAZ-Kritiker Clemens Haustein ist sehr dankbar dafür, dass die Berliner Maerzmusik unter der neuen Leitung von Kamila Metwaly (seit 2022) wieder vermehrt Anlässe zum Hören und weniger zum Seminargrübeln bietet - und dann sind auch Künstler wie Publikum internationaler denn je aufgestellt. Das b-l duo aus Singapur etwa hat ihm schon rein athletisch ziemlich imponiert: "Wie Mäuse auf Ecstasy krabbeln die Hände der beiden Spieler die Tastatur auf und ab, heftige Beats krachen dazu. Ein Metrum erschließt sich dem Hörer kaum einmal, aber Wee und Yeo nicken gemeinsam mit den Köpfen und wenden gleichzeitig die Noten. ... Die Grenzen des Verrückten werden bei diesem Konzert ebenso ausgelotet wie die Möglichkeit von charmantem Humor. Bei Enno Poppes Stück 'Rad' mutieren die beiden Keyboards zu verstimmten Klavieren, die Musik, die nun zu hören ist, lässt an zwei Barpianisten denken, auf die der Geist der Atonalität niederkam. In pianistischer Zungenrede ergießen sie sich nun, zunehmend enthusiasmiert bis zum wilden Tastengalopp: herauf, herunter, herauf, herunter. Aus Mäusen auf Ecstasy wurden Pferde aus Ecstasy."

Weitere Artikel: Ralf Ruckus stellt in der taz die Punkband Southern Riot vor, die aus indonesischen Wanderarbeitern besteht, welche mit ihrer Musik gegen die bedrückenden Arbeitsverhältnisse in Taiwan protestieren. Viele Musiker wehren sich dagegen, dass Donald Trump deren Musik auf Wahlkampfveranstaltungen nutzt, berichtet Stephanie Caminada in der NZZ. Nachrufe auf Steve Harley schreiben Harry Nutt (FR) und Edo Reents (FAZ). Und frisch in der Podcastwelt: "Schlagertalk" mit Oliver Polak, der bei Dlf Kultur "Gespräche über eine der meistunterschätzten Musikrichtungen Deutschlands" verspricht.

Besprochen werden eine Neuausgabe von Joe Hendersons Jazz-Album von "Power to the People" aus dem Jahr 1969 (Pitchfork), Samuel Mumenthalers Buch "Hot! Jazz als frühe Popkultur" (NZZ), die Neuausgabe von John Zorns "Masada"-Projekt (Welt, mehr dazu bereits hier), ein von Thomas Guggeis dirgierter Schumann- und Rachmaninow-Abend in Frankfurt mit dem Geiger Renaud Capuçon (FR) und neue Popveröffentlichungen, darunter das neue Album vom Nino aus Wien (Standard).

Archiv: Musik