Wasserstandsmeldung aus dem
Weihnachtsgeschäft: Der deutsche Sortimentsbuchhandel hat in der
49. Kalenderwoche zwischen dem 1. und 2. Advent den Umsatz um 3,
8 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche gesteigert. "Von der insgesamt stabilen Buchkonjunktur profitieren die verschiedenen Sortimente allerdings nicht in gleichem Maße", analysiert
buchreport. "
Große Buchhandlungen mit ihren großzügigen Präsentations- und Bewegungsflächen dürften von der Nachfrage im vorweihnachtlichen Gedränge stärker profitieren als kleinere Sortimente." Bis auf Ratgeber und Sach-Taschenbücher seien alle Warengruppen im Plus. Zweistellig hätten Hörbücher zugelegt, auch das Saisongeschäft mit Kalendern entwickele sich besser als im Vorjahr (
hier und
hier die Artikel).
Start des
Marvel-Digitalarchivs "Marvel Digital Comics" (
hier): Zu den
2500 Comic-Titeln aus der Backlist sollen pro Jahr über 100 Titel hinzukommen, berichtet buchreport. Neuere Ausgaben sollen frühestens
sechs Monate nach dem Print-Debüt ins Netz gestellt werden. Ziel der Aktion: "Einem jungen, technikaffinen Publikum sollen Klassiker wie ,
Fantastic Four? oder ,
X-Men? wieder näher gebracht werden." Mit der Offensive setze Marvel die gesamte Branche unter Druck: Die
Auflagen der Klassiker-Comics seien
rückläufig, junge Künstler erzielten ohnehin meist nur kleine Auflagen, weshalb der Preis der Alben besonders für jüngere Leser oft unerschwinglich sei. Verlage kämpften außerdem gegen das große Angebot von Raubkopien ihrer Titel. Im Interview mit
Michael Groenewald erklärt der
Carlsen-Lektor, dass es "spannender" sei, mit eigens für das Internet konzipierten Stoffen neue Leser zu gewinnen als mit den Klassikern. "Gerade im Bereich Eigenproduktionen wird das Internet zukünftig eine größere Rolle spielen, inbesondere im Marketing und PR-Bereich."
Der
Süddeutsche Verlag hat seine Buchverlage
Redline,
verlag moderne industrie (mi) und
mvg an den Münchner
Finanzbuchverlag (Umsatz 2007: acht Millionen Euro, von buchreport geschätzt) abgestoßen; im Gegenzug erhält der SV eine 15-prozentige Beteiligung am Börsenbuch-Spezialisten. Im Gespräch mit buchreport wehrt sich der Finanzbuchverleger
Christian Jund gegen Spekulationne, die Süddeutschen hätten die Verlage als Verlustbringer abgestoßen: mi und mvg seien profitabel, nur Redline müsse noch zulegen.
Kahlschlag bei der angeschlagenen Börsenvereins-Tochter
Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft (BAG): Interimsgeschäftsführer
Manfred Antoni baut 15 der 30 Stellen ab, löst die BAG-Tocher
Factoring-Gesellschaft Media (die in Folge der Pleite von
Zanolli die BAG in die Krise gerissen hatte) sowie die
ZMV Medien Vertriebs GmbH (die zur Verwertung der Zanolli-Reste eingerichtet wurde) auf.
Weitere Themen: Der
Club Bertelsmann hat nach Protesten der Preisbindungstreuhänder per
Unterlassungserklärung die Weihnachts-
Gutscheinaktion gestoppt, bei der auf reduzierte Clubausgaben ein Rabatt von 2,50 Euro gewährt wurde. Gleich zwei Kinofilme widmen sich den Mordfällen im bayerischen Hinterkaifeck, die in
Anna Maria Schenkels Krimi "
Tannöd" verarbeitet werden -
Wüste Film beginnt im April 2008 mit den Dreharbeiten, der Mystery-Thriller "
Kaifeck Murder" (produziert von
24 Frames,
Neue Kinowelt,
Seven Pictures) soll sogar schon im Januar 2008 in die Kinos kommen.
Thomas Schierack wird Geschäftsführer des
Lübbe-Verlags für Finanzen, Personal und Recht und damit Nachfolger von
Uwe Sertel - der Jurist Schierack berät den Verlag schon seit 2001 in rechtlichen Fragen.
Hier das Inhaltsverzeichnis und
hier die Bestsellerlisten.