Kriegskind(Ab 12 Jahre)
Fischer Sauerländer Verlag, Frankfurt am Main
2001
ISBN
9783794147854, Unbekannt, 154Seiten, 13,70
EUR
Klappentext
Jozef öffnet nur zögernd sein Herz, doch dann sprudelt es aus ihm heraus: Sein Bergdorf wird vom Balkankrieg erfasst und nichts bleibt mehr. Sein Vater wird eingezogen, später sein Bruder. Die Bombardements zerreißen Jozef fast das Trommelfell, die Stille danach ist grauenvoll. Jozef muss zusehen, wie sein Bruder als Soldat Karriere macht und seine Mutter den Verstand verliert. Nur mit dem Partisanen Victor kann er über den Krieg sprechen. Am Ende muss Jozef selbst an die vorderste Front, um Minenfelder abzulaufen. Bei jedem Schritt lauert der Tod. Dennoch, Jozef gibt nicht auf.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 18.09.2001
Die Geschichte eines Kindes, das in die Mühlen des Krieges gerät - eines Krieges, so meint Andrea Bachstein, der Züge des Balkan-Krieges trägt, jedoch geografisch nicht kenntlich gemacht wird. Dennoch liegt dieser Bezug nahe, da der Autor, in Frankreich ein preisgekrönter Jugendbuchschreiber, in den 90er Jahren in verschiedenen Flüchtlingslagern in Ex-Jugoslawien recherchiert und Interviews durchgeführt hat. Dabei muss er auf eine oder viele solche Geschichten gestoßen sein wie die von Jozef, dessen Familie plötzlich zum Sündenbock im Dorf gestempelt wird und den seine Mutter als Kindersoldaten verkauft. Besonders beeindruckend findet Bachstein, dass Petit anschauliche Bilder oder Beispiele für die komplizierten Sachverhalte und Hintergründe des Krieges gefunden hat, die einem Kind abstrakt nur schwer zu erklären seien wie etwa ethnische Konflikte, politische Festlegungen, ökonomische Probleme, allgemeine Korruption.