Pazifistische Offiziere in Deutschland 1871-1933Donat Verlag, Bremen
1999
ISBN
9783931737856, Gebunden, 431Seiten, 15,24
EUR
Klappentext
Von der Überzeugung durchdrungen, Deutschlands Weg in die Isolierung und die Katastrophe könne durch gründliche Umkehr vom Schwertglauben verhindert werden, wandelte sich eine Reihe von deutschen Offizieren zu Pazifisten. Als "Rufer in der Wüste" nahmen sie Beschimpfungen und Verleumdungen und Vertreibung ins Exil auf sich...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 29.12.2000
Große Worte findet Rezensent Anton-Andreas Guha für die unter dem Titel "Pazifistische Offiziere in Deutschland 1871-1933" erschienenen 17 Porträts über Offiziere, die zu Pazifisten wurden. Er bezeichnet das Buch als "politisch und kulturell unentbehrlich". Zwei Gründe für den Sinneswandel der Offiziere sieht er als hauptsächlich an: Zum einen die Erkenntnis, dass durch Krieg oft fragwürdige Ziele durchgesetzt werden, zum anderen, dass der Einsatz moderner Waffen - mit ihrem ungeheuren Vernichtungspotential - so viele unschuldige Opfer fordert, dass ihr Einsatz durch keinen Zweck legitimiert werden kann. Nur was die Bewertung des Attentats vom 20. Juli angeht, stimmt der Rezensent nicht mit Wolfram Wette überein. Wette grenze die Offiziere des 20. Juli zu Unrecht von den pazifistischen Offizieren ab, mit der Begründung, erstere hätten sich erst zum Widerstand entschlossen, nachdem der Krieg verloren war. Diese Auffassung scheint Guha nicht ganz fair zu finden.