Wolfgang Ullrich

Was war Kunst?

Biografien eines Begriffs
Cover: Was war Kunst?
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783596163175
Kartoniert, 281 Seiten, 13,90 EUR

Klappentext

Ut pictura poesis, je ne sais quoi, edle Einfalt, stille Größe, white cube, readymade, high and low: So lauten einige Begriffe und Wendungen, mit denen Wirkung und Rezeption von Kunst beschrieben wurde und wird. Doch ihre Abgrenzungsfunktion haben sie mittlerweile verloren: Was Kunst war, ist heute nicht mehr nur im Bereich der Kunst zu finden. In Wolfgang Ullrichs Darstellung dieser prominenten Topoi verbinden sich historische Genealogie und aktuelle Diagnose.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.12.2005

Die Vergangenheitsform im Titel von "Was war Kunst?" ist durchaus gerechtfertigt, meint Rezensentin Elke von Radziewsky. Wolfgang Ullrich erkläre nämlich beileibe nicht, was Kunst ausmacht, sondern habe mit Hilfe eines "gigantischen Zettelkastens" verschiedene "Formeln der Kunst" aufgespürt, die Geschichte gemacht haben. So hat er in einem Tagebucheintrag Benjamin Constants von 1804 den Begriff der "L'art pour l'art" ausgemacht, hundert Jahre bevor er wirkmächtig wurde. Ab Seite 77 wird der Rezensentin klar, dass Ullrich von dieser Idee der autonomen Kunst nicht viel hält. Vielmehr sollen Kunstwerke durchaus Zwecke erfüllen, sie sollen etwa nutzen und unterhalten. "Der Text ist also eine Predigt", stellt Radziewsky, die offensichtlich anderer Meinung ist, ein wenig missmutig fest.