MittwochRoman
Jung und Jung Verlag, Salzburg
2013
ISBN
9783990270417, Gebunden, 243Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Ein Hundert-Euro-Schein geht im Laufe eines Tages, und dieser Tag ist natürlich ein Mittwoch, von Hand zu Hand, und Wolf Wondratschek tut nichts anderes, als die Personen, zu denen diese Hände gehören, vor unseren Augen lebendig werden zu lassen. Sie alle haben eine Geschichte, die es an irgendeiner Stelle mit der eines anderen zu tun hatte, und der oder die kann ein Mechaniker, ein Friseur, eine Hure oder ein Boxer sein oder auch die vielen feinen Raucher, die sich in einem Tabakgeschäft versammeln. Auf diese Weise entsteht das Bild einer Menschheit, in der niemand für sich ist, sondern alle auf geheimnisvolle Weise mit allen verbunden sind.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 28.11.2013
Mit großer Souveränität zeichnet Wolf Wondratschek in seinem Roman "Mittwoch" die Charaktere, aus deren Leben er einen kleinen Ausschnitt erzählt, Leben, die nur durch einen Hunderteuroschein verbunden sind, der immer weiter die Hände wechselt, berichtet Marie Schmidt. Dieses Gefühl der selbstverständlichen Überlegenheit, zusammen mit dem distanzierten Erzähler, der nur offen eingreift, wenn es sinnträchtige Bonmots einzustreuen gilt, erscheinen der Rezensentin wie die "charakteristische Perspektive älterer Herren" - das möge man finden, wie man wolle, meint Schmidt. Eines steht für sie aber fest: der "Rock'n'Roller" der deutschen Literatur ist mit fortschreitendem Alter zahmer und versöhnlicher geworden.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.2013
Erst beschwört Rezensent Jochen Hieber die Aura des heute 70 werdenden Cowboy-Autors und Dichterrebellen Wolf Wondratschek. Dann lobt er seinen neuen Roman als ein leichtes, von der Lust des Fabulierens zeugendes Buch ohne Hauptfigur und ohne durchgehende Handlung. Was Hieber gefällt, ist die Jubi-Ansammlung von Wondratschek-Motiven: die große, aber auch elende Liebe, das Boxen, die Kneipe. Die Hieber an Borges und Altman erinnernde Short-Cut-Technik der Inszenierung hält der Rezensent allerdings nur bedingt bei der Stange. Am Ende wird es derart schrullig, dass er sich in die Betrachtung des Heroischen und Auratischen flüchten muss.