Liebe und SommerRoman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2009
ISBN
9783455402018, Gebunden, 224Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Florian Kilderry hält sich im ländlichen Rathmoyes auf, um den Besitz seiner verstorbenen Eltern aufzulösen. Als er mit seiner Kamera die Gegend durchstreift, trifft er auf die Trauergäste einer Beerdigung, unter denen auch Ellie Dillahan ist. Der unabhängige Mann und die verheiratete Farmersfrau fühlen sich spontan zueinander hingezogen und treffen sich fortan heimlich. Ellie ist hin- und hergerissen zwischen ihrem eintönigen, aber sicheren Leben an der Seite ihres Mannes auf dem Hof und den Verlockungen, die der geheimnisvolle Unbekannte verheißt. Auch wenn sich die beiden in ihrem Geheimnis sicher wähnen, bleibt ihre Affäre von einigen Bewohnern Rathmoyes? nicht unbemerkt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2010
Leicht ist es, warnt Mara Delius, diesen neuen Roman William Trevors zu unterschätzen. Auf den ersten Blick nämlich könne die Fünfziger-Jahre-Welt aus einem geradzu postkartenhaft typischen Irland "trivial" erscheinen. Schon gar, wenn man Trevors bewusst schlicht gehaltener Sprache nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt. In Wahrheit aber, so die Rezensentin, gehe es nicht in erster Linie um die Geschichte einer nur bedingt unglücklichlichen Ehe und einer über diese hinausreichenden Sehnsucht, sondern eher um die Welt der Dinge, die hier ihre ganz eigene Macht und Gewalt erhält. Und die "Monotonie", die dieses Erzählen bestimmt, entspreche der "lähmenden Brutalität der Enttäuschung", von der Trevor berichtet. Die einfachen Wahrheiten, von denen "Liebe und Sommer" spricht, verlieren, resümiert Delius, wenn man bei Trevor von ihnen liest, jede Banalität.