Volker Sellin

Die geraubte Revolution

Der Sturz Napoleons und die Restauration in Europa
Cover: Die geraubte Revolution
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2001
ISBN 9783525362518
Broschiert, 360 Seiten, 34,77 EUR

Klappentext

Von Frankreich war 1789 die Revolution ausgegangen, von Frankreich gingen 25 Jahre später auch entscheidende Impulse für die Restauration der alten Monarchien aus. Zwei Herrschaftsprinzipien lagen im Frühjahr des Jahres 1814 im direkten Widerstreit: die Souveränität der Nation und die dynastische Legitimität. Ein dramatischer Augenblick der europäischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.05.2001

Dieter Langewische ist von Volker Sellins Studie über jene sanfte Revolution zwischen Dezember 1812 und April 1814 in Frankreich, die die Entmachtung Napoleons und die Wiederherstellung der Monarchie mit Ludwig XVIII. zur Folge hatte, beeindruckt. Detailliert, geradezu minutiös habe der Autor diese 14 Monate analysiert und komme im Ergebnis zu ungewöhnlichen, aber für den Rezensenten nicht zu unerwarteten Ergebnissen. Frankreich sieht er als Ursprungsland der Revolution, und zwar in doppelter Hinsicht: als Land der Revolution von unten und als Land der monarchischen Restaurationsrevolution. Ludwig der XVIII. erscheint bei Sellin, referiert der Rezensent, als verfassungspolitische Gründerfigur des kontinentaleuropäischen Wegs zum modernen Staat. Für Langewische ist klar, dass diese "eigenwillige Sicht" ein neues Angebot im Arsenal europäischer Gründungsmythen ist, das neue "Haus Europa" fordere schließlich historische Fundamente. Sellins Sicht erscheint dem Rezensenten originell, denn darin fänden nationale Eigenheiten und Sonderwege ihren Platz. Ob die Forschung Sellins Thesen allerdings annehmen wird, lässt der Rezensent offen.
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