Uwe-Karsten Heye

Vom Glück nur ein Schatten

Eine deutsche Familiengeschichte
Cover: Vom Glück nur ein Schatten
Karl Blessing Verlag, München 2004
ISBN 9783896672612
Gebunden, 192 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Dieses Buch handelt von vernichteten Träumen. Es sind die Träume von Ursel und Wolfgang, den Eltern des Autors, die der Krieg auseinander riss. Der Vater, ausgebildeter Opernsänger, wurde zur Wehrmacht eingezogen, die Mutter arbeitete als Referentin für Truppenbetreuung in Danzig. Als das Ende des Krieges sich abzeichnete, flüchtete Ursel Heye mit ihren Kindern und Eltern vor der Roten Armee nach Westen. Nach Kriegsende machte sich das Ehepaar auf die Suche nacheinander, doch die Auskünfte des Suchdienstes des Roten Kreuzes zerstörten alle Hoffnungen auf ein glückliches Ende: Wolfgang erhielt die Nachricht, die Namen seiner Angehörigen hätte man auf der Passagierliste der nach einem sowjetischen Torpedoangriff gesunkenen "Gustloff" gefunden - also sei seine Familie vermutlich ertrunken - und Ursel wurde mitgeteilt, ihr Mann sei in Stalingrad vermisst. Von da an ging beider Leben endgültig in verschiedene Richtungen, bis es zwanzig Jahre später zu einer unverhofften Begegnung kam, zu spät jedoch, um noch einmal an eine gemeinsame Geschichte anknüpfen zu können. Längst hatten die kurze Zeit ihrer Liebe und die Verklärung ihres schnell vergangenen Glücks den Zugang zueinander verbaut. Kriegs- und Nachkriegsjahre hatten sie verändert.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.2004

"Ein ungewöhnliches Buch", staunt Werner A. Perger und wundert sich, dass der frühere Sprecher der Bundesregierung, Uwe-Karsten Heye, solche intimen Einblicke in seine Familiengeschichte überhaupt zulässt. "Viel Kraft und Zeit" muss es gekostet haben, vermutet Perger, bis Heye hinter seinen "Selbstschutzparavent" blicken konnte. Was dabei herausgekommen ist, sei ebenfalls "ungewöhnlich". Die Geschichte der Mutter, die ihren Geliebten an die Wehrmacht verliert, ihn lange für tot hält, der aber überlebt und die Familie lange sucht, um sie schließlich 1963 als neu verheirateter Mann wieder zu treffen. "Hier versucht einer zu begreifen und zugleich auch zu erzählen", schreibt Perger. Vieles bleibe dabei unaufgeklärt, aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ergebe sich ein "deutsches Panorama des 20. Jahrhunderts", auf der einen Seite "sehr persönlich" und doch zugleich mehr als das.