Ursula Emmerich, Ruth Radvanyi (Hg.), Frank Wagner

Anna Seghers

Eine Biografie in Bildern
Cover: Anna Seghers
Aufbau Verlag, Berlin 2000
ISBN 9783351025021
Broschiert, 264 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

Mit einem Essay von Christa Wolf und 253 Abbildungen. Dieser Band vermittelt mit wenig bekanntem Foto- und Dokumentarmaterial Einblicke in die Lebensumstände der Netty Reiling, die sich Anna Seghers nannte: Jugend in Mainz, Heidelberger Studentenzeit, die Jahre in Berlin nach der Heirat mit Laszlo Radvanyi, Exil in Frankreich und Mexiko, Rückkehr nach Deutschland, Leben in der DDR.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.11.2000

Frauke Meyer-Gosau beschreibt die "wunderbar sorgfältig gemachte" `Biographie in Bildern` der Anna Seghers als eine Suche nach dem hinter der Maske der parteitreuen Kulturfunktionärin verborgenen Bild der Schriftstellerin, die einmal Netty Reiling hieß. Die Jugendbilder zeigten die "Glätte bürgerlicher Contenance", schreibt die Rezensentin, doch schon die ersten Fotos mit ihrem Bräutigam, dem ungarischen Philosophen Laszlo Radvanyi, ergeben ein "depressives Bild". Erst lange nachdem sie zu schreiben begonnen hatte, sei die Autorin unter dem Pseudonym Anna Seghers einem größeren Publikum bekannt geworden. Der in zweiter Auflage erschienene Bildband erläutere die Fotos mit Dokumenten, Interviews und einem Essay von Christa Wolf. Denn ohne diese Hilfen sähe man nicht die Dramatik eines Lebens hinter dem stets ruhigen Gesichtsausdruck der Seghers, deren Eltern als Juden ermordet wurden und die mit zwei Kindern über Frankreich in das Exilland Mexiko flüchten musste. Vor allem die Fotos aus der DDR-Zeit zeigten die äußere Seghers, so die Rezensentin. Wie ihr diese Maske ins Gesicht gewachsen sei, davon lege der Bildband als "Jahrhundert-Bildnis" Zeugnis ab.