Nietzsches ItalienStädte, Gärten, Paläste
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin
2002
ISBN
9783803136091, Gebunden, 272Seiten, 28,50
EUR
Klappentext
Dieses Buch bietet eine umfassende Darstellung der leidenschaftlichen Bindung Friedrich Nietzsches an Italien, seine Kunstwerke, seine Bauten und Landschaften. Ein Cicerone durch die verschlungenen Spuren, die das Land im Werk und in den Briefendes berühmten Philosophen hinterlassen hat.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 12.12.2002
Hanno Helbling zeigt sich in seiner kurzen Kritik von dem Buches sehr angetan. Nicht "Nietzsche in Italien" sei das Thema der Darstellung, sondern wie Nietzsche Italien auf seinen Wanderungen durch italienische Städte wahrgenommen und wie sich das auf seine Schriften ausgewirkt habe, präzisiert der Rezensent. Er lobt die "bewundernswerte Detailarbeit", mit der der Autor vor allem die Entstehung der "Morgenröthe", einer Selbstdarstellung Nietzsches in Briefen, die erst postum in Fragmenten veröffentlicht wurden, mit seinen Italienaufenthalten in Verbindung bringt. Auch bemerkenswert findet es Helbling, wie Buddensieg in der "Italienbegeisterung" Nietzsches schon das "Drama" seiner Geisteskrankheit dokumentiert, und das, indem er nicht "Krankengeschichte" sondern "Geistesgeschichte" geschrieben hat, so der Rezensent erfreut.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 09.10.2002
In einer Doppelbesprechung beschäftigt sich Ulrich Raulff mit Büchern über die Italienreisen von Goethe und Nietzsche, wobei er zugibt, dass die beiden Bände zwar eigentlich nicht vergleichbar sind, die Reisenden jedoch vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Als größtes Verdienst hält er Tilmann Buddensieg zugute, mit dem alte Vorurteil, Nietzsche sei auch in Italien vor allem als "Ohrenmensch" unterwegs gewesen, in seinem Buch gründlich aufgeräumt zu haben. Es ist der "akribischen Spurensicherung" des Autors zu verdanken, dass man nach der Lektüre genau wisse, welche Orte und Kunstwerke der Philosoph gesehen hat, so Raulff angetan. Zudem habe Buddensieg zeigen können, dass Nietzsche als "Vordenker der Moderne" gelten kann. Der Rezensent lobt dieses Buch als "klassischen Essay", dessen Sprunghaftigkeit und Umtriebigkeit er schätzt.