Thorsten Becker

Die Besänftigung

Roman
Cover: Die Besänftigung
Rowohlt Verlag, Reinbek 2003
ISBN 9783498006198
Gebunden, 208 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Den Elefantenhain des Tempels zu Guruvayur, Kerala, betritt nächtens Susima, der "Schwarze Makhna". Bedächtig den Rüssel schwenkend, berichtet er den staunenden Artgenossen von seinem gleichnamigen Urahnen, dem Lieblingselefanten des legendären indischen Kaisers Aschoka. Er spricht von wundersamen Dingen: vom Indienzug Alexanders, gestoppt von Elefanten; von Gautama Buddha, dem Erleuchteten und ersten Menschen, der die Elefantensprache verstand; vom blutigen Krieg des "Götterlieblings" Aschoka gegen die Kalinga und von seiner Bekehrung zu einem friedliebenden Herrscher.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.09.2003

Aufregen muss man sich über dieses Buch nicht, resümiert Christoph Haas gönnerhaft, dazu sei es zu "harmlos, unverbindlich und nett". Ein Roman über das Indien der Gegenwart, versetzt mit den Weisheiten eines "charismatischen" Elefanten, sei das neue Werk des Thomas-Mann-Fans Thorsten Becker. Über die ersten mit "stilistischen Exaltationen" gespickten Kapitel kann sich der Rezensent noch freuen. Als das Buch dann aber zur Tierfabel wird und der Elefant Susima anhand seiner Lebenserinnerungen über die friedfertigen Tiere "als die besseren Menschen" doziert, ist Haas aber endgültig genervt. Vorsichtig loben kann er zwar noch das "humoristische Talent" des Autors - viel mehr aber auch nicht. Haas ärgert sich vor allem über "die Uneinheitlichkeit und Sentimentalität" und die "allzu unbekümmerte Anlehnung an große Vorbilder" des Autors. Schließlich findet er aber, dass man - mit guter Laune gewappnet - noch was gutes an der "Besänftigung" finden kann. Weniger wohl gesonnen, sollte man aber lieber was anderes lesen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.2003

Ganz nettes Buch, vermeldet Martin Kämpchen durchaus wohlmeinend und amüsiert. Thorsten Becker, einer der "einfallsreichsten deutschen Schriftsteller", habe bei einem Aufenthalt in Indien die "Elefantenperspektive" entdeckt und daraus rasch einen Roman gemacht, der Menschengeschichte durch die Augen der Dickhäuter betrachtet. Solchermaßen unter die Lupe genommen vom "Schwarzen Makhna", einem mythischen Weisen unter den Elefanten, erscheine sie plötzlich "kraftlos und bizarr". Der alte entlarvende "Fabeltrick" eben, schreibt Kämpchen und findet das alles, nun ja, eben nett - aber auch nicht mehr.
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