Thomas Steinfeld

Der Arzt von San Michele

Axel Munthe und die Kunst, dem Leben einen Sinn zu geben
Cover: Der Arzt von San Michele
Carl Hanser Verlag, München 2007
ISBN 9783446208445
Gebunden, 255 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

Mit Fotos. Axel Munthe, schwedischer Arzt und Lebenskünstler par excellence, war mit seinem Bestseller "Das Haus von San Michele" einer der erfolgreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Vielleicht weil er mehr war als ein Schriftsteller: Er gab seine Karriere als Modearzt der besseren Kreise auf und ließ sich auf Capri nieder. Alles andere als ein Aussteiger, war er ein Genie des Gesellschaftslebens. Kaiserin Elisabeth, Man Ray, Rasputin, Henry James und sogar Hermann Göring schätzten seine Gesellschaft. Thomas Steinfeld erzählt, wie Axel Munthe ein Leben zwischen Phantasie und Wirklichkeit inszenierte - als wäre es ein Roman.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.07.2007

Rezensent Peter Urban-Halle lobt Thomas Steinfelds Biografie des schwedischen Arztes, Bestsellerautors und Frauenverführers Axel Munthe als gleichermaßen gelungenes Panorama der Zeit und überzeugendes Porträt eines Mannes, der seine Zeitgenossen in den Bann schlug. Nur leider lasse sich eine Eigenschaft wie Charisma nicht wirklich darstellen, das müsse man schon unmittelbar erfahren, glaubt der Rezensent, weshalb auch nach Lektüre die "Faszination", die Munthe auf seine Zeitgenossen ausgeübt hat, rätselhaft bleibt, wie er meint.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.03.2007

Thomas Steinfeld demontiert mit seiner Biografie des Arztes, Bauherrn und Autors Axel Munthe, der von 1857 bis 1947 gelebt hat, nicht nur eine Legende, er überführt ihn auch aus der anekdotischen Selbstmystifikation in ein Kapitel der "kritischen Kulturgeschichte", lobt Jürgen Verdofsky. Der Rezensent zeichnet den Werdegang der schillernde Gestalt des Modearztes, der seinen größten Erfolg als Autor des "Buchs von San Michele" erlebte, in seiner Kritik detailliert nach und kann sich immer wieder am Abstand zwischen den Selbstauskünften Munthes und dem durch Steinfeld nachgewiesenen tatsächlichen Geschehen erfreuen. Darüber hinaus aber demonstriere der Autor mit seiner exemplarischen Sektion einer Karriere in der Moderne, dass das Ansehen eines Menschen nicht mit seiner tatsächlichen Leistung zu begründen ist. Ein "Kabinettstück", schwärmt Verdofsky.