Schlafender Lotos, trunkenes HuhnEine Kulturgeschichte der chinesischen Küche
C.H. Beck Verlag, München
2010
ISBN
9783406605390, Gebunden, 256Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Mit zahlreichen Illustrationen. Was hat es mit der chinesischen Ernährungslehre auf sich, warum beschleunigten buddhistische Mönche die Verbreitung des Tees? Wie sah die Speisenfolge am kaiserlichen Hof aus, wie die karge Kost der Kleinbauern und Kulis? Welche Rolle spielt das Fasten, und warum gelten die Tabus der westlichen Küche oftmals nicht? Was aß Konfuzius, was Mao Zedong? Die chinesische Küche gilt als eine der besten und raffiniertesten der Welt. Inzwischen sind fast alle exotischen Zutaten bei uns erhältlich, aber wenn wir den Geist dieser Küche erschließen wollen, müssen wir tiefer eintauchen in die kulturellen Traditionen des Landes. Thomas O. Höllmann, Sinologe und in seiner Freizeit passionierter Koch, führt ein in die Grundlagen der chinesischen Küche und der dazugehörigen Etikette: Neben einer ausführlichen Würdigung der Zutaten und Aromen erläutert er auch die Rolle der Speisen in Ritualen, bei Feiern und Zeremonien. Er unternimmt einen Streifzug durch die Regionen, stellt lokale Spezialitäten vor, präsentiert Auszüge aus antiken Kochbüchern und beleuchtet den kulturellen Austausch mit dem Westen. Zahlreiche Illustrationen begleiten den Text, der auch nachkochbare Rezepte enthält.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.09.2010
Hier kennt sich jemand in seinem Thema wirklich allerbestens aus, stellt mit großem Respekt Rezensent Jakob Strobel Y Serra erst einmal fest. Das Thema des an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität lehrenden Sinologen Thomas O. Höllmann ist die chinesische Küche in ihrer ganzen reichhaltigen Vielfalt von sauer bis süß, von West bis Ost, von Igel bis Hund. Historisch und geografisch und eigentlich in allen erdenklichen Perspektiven nähert sich der Verfasser der Sache und geradezu maßlos belehrt und informiert fühlt sich der Rezensent. Einen gar nicht so kleinen Einwand hat er dennoch: Es ist zu viel, genauer gesagt, es ist von allem dann auch wieder zu wenig. Manches Thema hätte größerer Ausführlichkeit bedurft und so bleibt im Ganzen dieses Buchs nicht viel mehr als ein Appetithappen.