Thomas Mann

Doktor Faustus

Hörspiel. 10 CDs
Cover: Doktor Faustus
DHV - Der Hörverlag, München 2007
ISBN 9783867170758
CD, 49,95 EUR

Klappentext

10 CDs, 780 Minuten. Musik von Herrmann Kretzschmar. Mit Michael Mendl, Ulrich Noethen, Michael Habeck u.a. "Dein Leben soll kalt sein - darum darfst du keinen Menschen lieben!" Das ist der Preis, den der geniale Komponist Adrian Leverkühn dem Teufel dafür bezahlen muss, dass ihn die Inspiration nicht mehr verlässt. Die Regie von Leonhard Koppelmann hält gekonnt die Balance zwischen der dämonisch-düsteren Grundstimmung und den humoristischen Zwischenakkorden. Gemeinsam mit dem Komponisten Hermann Kretzschmar lässt der Regisseur einen klanggewaltigen Hörfilm mit musikalischer Tiefenschärfe abrollen, bei dem Dialogszenen, Erzählertexte, Musik und Geräusche harmonisch zusammenklingen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.12.2007

Rezensent Hans-Jürgen Linke ist beeindruckt von dieser Hörspielbearbeitung des Doktor Faustus. Sie ist seiner Meinung nach nicht nur "quantitativ ein großer Wurf", sondern auch ausgesprochen gelungen. Dementsprechend große Worte findet Linke, vor allem für die Arbeit des Pianisten und Komponisten Hermann Kretzschmar. Erst durch dessen Musik, so schwärmt der Rezensent, sei Thomas Manns "Doktor Faustus" vollständig, seine "parfümierte Prosa und seine humorfreie Ironie" hörbar. Die wird auf verschiedenen Ebenen eingesetzt: manchmal als "stimmungsgebende" Untermalung, öfter noch aber als Anspielung oder wie eine "Generalpause", bevor wieder zum Text zurückgekehrt wird. Der ist auf gelungene Weise gekürzt, dementsprechend "sparsam, effektvoll und stilsicher inszeniert" und wird von einer "erlesenen Schauspieler-Riege" vorgetragen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2007

"Dieses Hörspiel setzt den Maßstab der Kongenialität." Wie im Fluge sind die dreizehn Stunden des vom HR und BR gestemmten Hörversion von Thomas Manns "Doktor Faustus" vergangen, wenn man Wolfgang Schneider glauben darf. Für ihn gibt es eigentlich nichts auszusetzen, er hat den Roman in dieser Version nicht nur nach-, sondern noch einmal neu erlebt. So werden ihm hier die Nebenfiguren noch einmal in einer neuen Intensität vor Augen geführt, endlich erkennt der Rezensent die Vielschichtigkeit des Humanisten Zeitblom, den Schneider nach dieser Erfahrung zum "vielleicht meistunterschätzten" Charakter Thomas Manns kürt. Der zurückhaltende Vorleseduktus Hanns Zischlers sei für diese Figur überdies genau das Richtige. Großes Lob erfährt auch die musikalische Untermalung durch Hermann Kretzschmar, die mit ihrem Aufbau in "Modulen" zur sinnreichen Strukturierung des Textes beiträgt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter