Thomas Clark

Der Filmpate

Der Fall des Leo Kirch
Cover: Der Filmpate
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783455093827
Gebunden, 287 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Der Zusammenbruch der Kirch Gruppe im Frühjahr 2002 ist die größte Firmenpleite der Nachkriegsgeschichte. 7 Milliarden Euro Schulden sind die Endbilanz eines Lebenswerks. Wie konnte es so weit kommen?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.10.2002

Nach dem tiefen Fall des Leo Kirch, der noch Mitte der neunziger Jahre als "gefährlicher Dunkelmann" beargwöhnt wurde, ist der kritische Blick auf den einst einflussreichen Medienzaren etwas versöhnlicher geworden, stellt der H. Sf. zeichnende Rezensent eingangs fest. Mit Thomas Clarks Kirch-Biographie liegt nun laut Rezensent eine Publikation vor, die sich dem "Filmpaten" sogar mit Sympathie und Bewunderung nähert. Trotzdem bescheinigt er dem Autor, ein durchaus kritischer Beobachter der Medienwirtschaft zu sein. Entstanden sei eine Chronik der Pleite und zugleich eine Hommage an den charismatischen Unternehmer. "In einer Mischung aus gefühlsstarkem Lore-Roman und detailverliebter ?Spiegel'-Story", schreibt der Rezensent, "lesen wir eine spannend erzählte Geschichte von Genie, Größenwahn und Scheitern." H. Sf. hebt hervor, dass Clark nicht mehr warnen und mahnen, sondern unterhalten wolle. Mit besonderem Nachdruck zeichne Clark das Bild von Kirch als mildem Patriarchen, der ein immer weiter wucherndes Unternehmenskonglomerat führte, als sei es eine große Familie. Das ganze Ausmaß der Kirch-Pleite verliert der Autor dabei nicht aus dem Blick, schließlich hat er mit seiner Kirch-Biografie zugleich die "erste Krankengeschichte jener Epoche" verfasst, lobt der Rezensent.