Unser SchmidtDer Staatsmann und Publizist
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
2010
ISBN
9783455501766, Gebunden, 416Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
"Das ist auch nicht schwieriger, als wenn man als Politiker in ein neues Ressort kommt und sich einarbeiten muss", sagte Helmut Schmidt, als er 1983 seinen Herausgeberposten bei der "Zeit" antrat. Ganz so einfach scheint es dann doch nicht gewesen zu sein, zumindest nicht für diejenigen, die bereits beim Blatt tätig waren. Er schärfte den Ressortleitern schon mal ein, "die Wohngemeinschafts- und Gossensprache der 68er-Generation" zurückzudrängen. Die konterten: "Eine Redaktion ist kein Ministerium". Dennoch: In dem Bestreben, eine tolerante, weltoffene Zeitung zu machen, herrschte Einigkeit. Pointiert und unterhaltsam zeichnet Theo Sommer den Aufstieg Helmut Schmidts zur politisch-moralischen Instanz nach.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 27.12.2010
Mit Lob bedenkt Rezensent Michael Jürgs diese Biografie über Altbundeskanzler und Zeit-Verleger Helmut Schmidt, die Theo Sommer vorgelegt hat. Eine kluge Entscheidung scheint ihm der Verzicht auf eine Wiederholung von aus etlichen Büchern bereits Bekanntem über Schmidt. Die Analyse Schmidts als Staatsmann, Wirtschaftspolitiker, Publizist, Europapolitiker, Außenpolitiker, Sicherheitspolitiker, Welterklärer findet Jürgs überaus gelungen. Das liegt seines Erachtens auch daran, dass Sommer Schmidt "auf Augenhöhe begegnet" statt "ihn anzuhimmeln". Gelegentliche Redundanzen hält er angesichts der Materialfülle, die es zu bewältigen galt, für verzeihlich. Besonders hebt Jürgs die Kapitel über Schmidt als Verleger, Leitartikler, Herausgeber hervor, die für ihn zu den besten des Buchs zählen.