Kamasutra oder Die Kunst des BegehrensRoman
C.H. Beck Verlag, München
1999
ISBN
9783406449536, Gebunden, 358Seiten, 22,50
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Nathalie Lemmens. Kakars Roman führt uns in das Goldene Zeitalter Indiens, in eine Welt, in der die Sinnlichkeit ein elementarer und notwendiger Teil menschlicher Erfahrung war. "Sündig" wurden allenfalls diejenigen, die Lust und Liebe voneinander trennten. Der Roman, der den verschlungenen Lebensweg Vatsyayanas - des Autors des berühmten Liebeslehrbuchs - erzählt, erweckt die historischen Protagonisten des Kamasutras und ihr verstörendes Universum zum Leben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.2000
Martin Kämpchen findet das Buch misslungen, aber interessant. Der Roman erzählt die Lebensgeschichte Vatsyayanas, der im dritten oder vierten Jahrhundert nach Christus den "Kamasutra" schrieb: Ein Schüler interviewt den Meister, um einen Kommentar zum Kamasutra zu schreiben. Er wird der Geliebte von Vatsyayanas Ehefrau und stellt fest, dass der Autor dieser berühmten Abhandlung über die Liebeskunst, zölibatär lebt, sein Wissen also rein theoretisch ist. Kakar ist "zu sehr engagierter Sozialkritiker und Missionar des sexuellen Liberalismus", um Geschichten oder Charaktere erzählen zu können, meint Kämpchen leicht betrübt. Die erotischen Szenen erinnern ihn an "Gebrauchsanweisungen" - er meint das ohne Einschränkung negativ. Vielleicht liegt es daran, dass Kakar den Roman in Berlin geschrieben hat? "Bewundernswert" findet Kämpchen allerdings die psychologischen Einsichten Kakars in die Sexualität und die Beziehung der Geschlechter.