Was ist Literaturgeschichte?Erbschaft unserer Zeit
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2000
ISBN
9783518121719, Taschenbuch, 99Seiten, 7,62
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen übersetzt von Reinhard Kaiser und Barbara Naumann. Im alten England konnte schlichtes Buchstabieren vor der Todesstrafe bewahren. Greenblatt beschreibt, wie sich der Literaturbegriff immer weiter verzweigte und wie daraus die moderne Literaturwissenschaft wurde.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.12.2000
Rezensent Thomas Wirtz hat gut daran getan, sich auf seine Greenblatt-Kenntnisse zu besinnen und die Titelfrage nicht als "Sekundenquiz" aufzufassen: Der Buchtitel sei ein Holzweg, der mitnichten zur Examenserkenntnis führe, die Frage nach der Literaturgeschichte eine Herausforderung, die der Autor eher beiläufig behandle. Stattdessen, so Wirtz, gehe es in ein "weitgehend unterhaltsames Dickicht". Dickicht aber bedeutet das Gegenteil von Klarheit, in diesem Fall philologischer Klarheit, dessen sollte sich der Leser schon bewusst sein. Allein von den "Beschwörungsgesten" Greenblatts, "die über ihre Wahrheit keine Auskunft geben", und den regelmäßigen Salti des Autors ins Ambigue, spricht der Rezensent nicht ohne Sympathie: "Man liest es gern". Dergleichen auch von der "methodologischen Entgegnung" Catherine Belseys zu behaupten, die dem Vortrag beigegeben ist, fällt ihm allerdings nicht ein.