Stefan Rinke

Conquistadoren und Azteken

Cortés und die Eroberung Mexikos
Cover: Conquistadoren und Azteken
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406733994
Gebunden, 399 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Mit 27 Abbildungen und 11 Karten. Vor 500 Jahren landete unter dem Oberbefehl des spanischen Hidalgos Hérnan Cortés eine Flottille an der Küste von Yucatán. Lautete das Ziel der Expedition offiziell, für den christlichen Glauben zu missionieren, so wussten doch alle Beteiligten, dass es in erster Linie um Gold und die Jagd auf Sklaven ging. Dass ein paar Hundert Spanier das Aztekenreich zerstörten - eine hoch entwickelte, jahrhundertealte Kultur -, ist eine alte Weisheit, die ausgedient hat. Denn die Conquistadoren, denen jedes Mittel recht war, Gewinn zu machen, siegten nicht alleine. Sie trafen auf Gruppen wie die Tlaxcalteken, die unter der Vorherrschaft der Azteken litten und bereit waren, mit den Fremden Allianzen zum Sturz des alten Feindes einzugehen. Zudem profitierten die Eroberer von den aus Europa eingeschleppten Krankheiten, die die Einheimischen zu Tausenden dahinrafften. So bietet diese neue Darstellung der Eroberung Mexikos in den Jahren 1519 bis 1521 nicht nur spannende Schilderungen dramatischer Ereignisse - beispielsweise den Fall Tenochtitlans oder die Flucht der Eroberer in der noche triste - , sondern stellt auch die Protagonisten auf beiden Seiten, ihre Diplomatie und ihre Kämpfe dar.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2019

Mit großem Interesse hat Rezensent Ulf von Rauchhaupt zwei Bücher gelesen, die sich mit der Conquista befassen und für die er gleichermaßen Leseempfehlungen ausspricht: Vitus Hubers "Die Konquistadoren", das die Eroberung Südamerikas in den Blick nimmt, und Stefan Rinkes "Conquistadoren und Azteken", das sich auf die Eroberung des Aztekenreichs konzentriert. Während Hubers Buch eine gute Einführung ist, geht Stefan Rinkes "mitreißend" geschriebenes Buch mehr in die Tiefe und untersucht die "Voraussetzungen und Randbedingungen" der Conquista, so Rauchhaupt. Mit besonderem Interesse hat er die Passagen gelesen, die sich mit der Frage befassen, wie 500 bis 900 Spanier die mehrere hunderttausend Mann starke, gut ausgebildete Armee der Azteken besiegen konnte. Sie konnte eben nicht. Die Spanier waren nur ein kleiner Teil einer Armee, die vor allem aus Kämpfern von Völkern bestanden, die das Joch der Aztekenherrschaft loswerden und gar nicht erst tragen wollten. Kurz: mit dem Fall der Azteken hatten die Spanier am wenigsten zu tun, lernt der Rezensent.
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