Zähmung der Masken, Wahrung der GesichterTheater und Theatralität in Solothurn 1700-1798
Chronos Verlag, Zürich
2000
ISBN
9783905314113, Gebunden, 617Seiten, 39,88
EUR
Klappentext
1780 warnten Zürcher Bürger vor den Folgen einer liberalen Bewilligungspraxis gegenüber wandernden Komödiantentruppen. Dargestellt wird jenes aus Zürcher Perspektive katholische Theater-Babel, wo mit Philippe Néricault Destouches einer der meistgespielten Autoren des 18. Jahrhunderts debütierte und Casanova der angebeteten Baronin von Roll in Voltaires "Belle Ecossaise" seine Liebe offenbarte. Wo die Jesuiten ungewollt einen Theaterskandal auslösten. Wo mit einem Ritus Engerlinge vertrieben wurden, während Physiker auf dem Jahrmarkt die neuesten Versuche zur Elektrizität vorführten. Wo Zahnärzte auf der Bretterbühne ihre übernatürlichen Kräfte zeigten und Marionettenspieler in der Fastenzeit geistliche Stücke zum Besten gaben. Wo die Stadtväter nichtsdestotrotz für Ordnung im Spiel- und Theaterwesen sorgten und unermüdlich den aussichtslosen Kampf gegen "garstige" Fastnachtsmasken führten.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 21.08.2001
Tobias Hofmann beschränkt sich in seiner kurzen Besprechung von Stefan Hulfelds Studie zur Theatergeschichte in Solothurn 1700-1798 darauf, ihre einzelnen Hauptabschnitte zu nennen. Im Quellenteil biete der Autor eine erstaunliche Fülle neu recherchierter Theaterereignisse. So stünde ihm für die Gedankengänge des zweiten Teils, der die Wandlungen im Zusammenspiel der einzelnen Theatertypen Solothurns ausführt, viel Belegmaterial zur Verfügung. Dabei arbeite er die theatralen Verhaltensformen als "Indikatoren gesellschaftlicher Dynamik" heraus.