Stanley Kubrick

The Greatest Movie Never Made

Cover: The Greatest Movie Never Made
Taschen Verlag, Köln 2009
ISBN 9783822830659
Gebunden, 2874 Seiten, 500,00 EUR

Klappentext

Zwischen den Deckeln eines aufwendig gestalteten Buchs finden sich alle Elemente aus Stanley Kubricks Archiv wieder, die der Leser benötigt, um sich vorstellen zu können, wie dieser niemals gedrehte Film über den Kaiser der Franzosen ausgesehen hätte - einschließlich eines Faksimile-Nachdrucks des Drehbuchs. Diese Sammlerausgabe ist auf 1.000 numerierte Exemplare limitiert. Fast 40 Jahre lang spekulierten Kubrick-Fans und Filmfreunde über den geheimnisvollen, nie gedrehten Film des berühmten Regisseurs zu Napoleon Bonaparte. Kubricks "Napoleon", dessen Produktion unmittelbar nach dem Kinostart von "2001: Odyssee im Weltraum" beginnen sollte, war zugleich als Charakterstudie und als bildgewaltiges Epos angelegt, prall gefüllt mit großartigen Schlachtszenen, in denen Tausende von Komparsen mitwirken würden. Für sein ursprüngliches Drehbuch stellte Kubrick zwei Jahre lang intensive Recherchen an. Mit Unterstützung Dutzender Mitarbeiter und eines Spezialisten von der Universität Oxford trug er eine beispiellose Sammlung an Recherche- und Vorproduktionsmaterial zusammen, darunter etwa 15.000 Fotos von möglichen Drehorten und 17.000 Dias zu Napoleon selbst. Auf seiner nahezu besessenen Suche nach jedem Häppchen an Information zu Napoleon, das die Geschichtsforschung zu bieten hatte, ließ Kubrick nichts unversucht. Doch sein Film sollte nicht sein: Die Filmstudios - zuerst MGM und dann United Artists - hielten ein solches Vorhaben für zu riskant in einer Zeit, in der historische Filmepen aus der Mode gekommen schienen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.02.2010

Monumental, ja monströs, und als solches sehr aufschlussreich aber offenbar nur teilweise genießbar findet der hier rezensierende Schauspieler und Autor Hanns Zischler diesen teuren Folianten. Seinen Informationen zufolge ein "riesiger, in grünes Majorquinleder gebundener, goldbedruckter Wälzer", der in seinem "ausgeweideten Korpus" zehn Bücher und Broschüren zu Stanley Kubricks ehrgeizigstem aber nie verwirklichten Filmvorhaben berge. Es handelt sich, wie Zischler schreibt, um ein scheinbar fertiges Drehbuch, Konzeptnotizen, Fotoalben, Interviews (u.a. mit dem Historiker Felix Markham) Expertisen und Pläne, allesamt "beredtes Zeugnis" der Vorbereitung einer gewaltigen Schlacht. Und wohl auch für den napoleonhaften Größenwahn, mit dem Kubrick dieses Projekt angegangen und mit dem er dann auch gescheitert ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.12.2009

Eine grandiose prächtige Schatztruhe ist dieser Foliant mit zehn Bänden Material zu Stanley Kubricks nie gedrehtem Film über Napoleon, verspricht Rezensentin Verena Lueken. Was er enthält? Das komplette Drehbuch, Abbildungen der Kostüme, location shots, historische Referenzen, Illustrationen, themenbezogene Korrespondenz vor allem mit Felix Markham, der eine Napoleon-Biografie geschrieben hatte, nach der der Film gedreht werden sollte, Notizen, Karteikarten und ein Sammelband mit Essays, zählt die Rezensentin auf. Was für ein Film daraus geworden wäre, weiß man dennoch nicht, so Lueken. Zwei Dinge hat sie jedoch gelernt: Erstens, "was Phantasie und Obsession vermögen, bevor ihnen der Markt einen Strich durch die Rechnung macht", und wie sehr Kubrick von diesen Vorbereitungen für seinen Barry-Lyndon-Film profitiert hat.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.12.2009

Die Exklusivität dieses monströsen Bandes (Auflage: 1000) hätte Natalie Soodrum in ihrer Besprechung vielleicht an den Anfang stellen sollen. Die Frage stellt sich ja, ob so ein Unternehmen eine Besprechung überhaupt nötig hat. Viel zu sagen, gibt es auch gar nicht. Fotomaterial, Datensammlung, Korrespondenzen - alles hier Versammelte scheint reine Masse und Übergröße zu sein: Das größte Privatarchiv der Welt zu Napoleon. Sicherlich ist das faszinierend, wie Soondrum schreibt (sofern man es sich leisten kann). Nur in einem irrt die Rezensentin sicherlich: Auf die kitschige "disneyeske Verpackung" des ledernen Folianten hätte man verzichten können? Aber genau nicht.