Smetana, Dvorak, Janacek

Musikerbriefe
Cover: Smetana, Dvorak, Janacek
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2003
ISBN 9783421052483
Gebunden, 556 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Ausgewählt und eingeleitet von Alena Wagnerova. Aus dem Tschechischen von Alexandra Baumrucker, Silke Klein und Christa Rothmeier. "Die verkaufte Braut" und "Die Moldau" sind Inbegriffe für die tschechische Musik, sie haben ihren Schöpfer Bedrich Smetana berühmt gemacht. Welches Schicksal aber verbarg sich hinter dem Ruhm zu Lebzeiten? Anton Dvorak schuf in Amerika die Sinfonie Aus der Neuen Welt und wurde dort als Komponist und Dirigent gefeiert. Warum zog es ihn doch zurück nach Böhmen? Leos Janacek und Kamila Stösslova verband eine Liebesgeschichte, die bis heute Rätsel aufgibt. War die unscheinbare Frau die Muse des Komponisten, die ihn während seiner produktivsten Jahre inspirierte? Dieses Buch gewährt Einblicke in die Privatkorrespondenzen der berühmten Komponisten Smetana, Dvorak und Janacek und zeigt eindrucksvoll die Höhen und Tiefen ihrer Lebenswege.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.01.2004

Wenig verbindet, ausweislich dieser Briefsammlung, die hier versammelten slawischen Komponisten, von ihrer Herkunft abgesehen, stellt Rolf Urs Ringger fest. Nun, eines vielleicht: Die materiellen Nöte, unter denen alle litten, wenngleich nicht alle im selben Maße zum Jammern bereit. Die Klage durchzieht etwa Smetanas Briefe, während Dvorak sich mehr als Propagandist der eigenen Sache begreift. Und Janacek flattiert die Frauen, das wird dann schon mal, so Ringger, "ausufernd, geschwätzig". Um Musik, fügt er hinzu, geht es im übrigen kaum einmal. Stattdessen erhalte man jede Menge Einblicke in den Betrieb - und daraus könne man dann so manches lernen über die "Situation des Künstlers", nicht nur zu Lebzeiten der drei Komponisten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.09.2003

Die Briefe der drei Musiker mögen zwar nicht kontinuierlich sein, schreibt Wolfram Goertz, aber was die "Erlebnisdichte" angeht, können sie es mit jeder Biografie aufnehmen. Drei Komponisten, drei ganz unterschiedliche Charaktere, die sich in ihren Korrespondenzen offenbaren, die von den Herausgeberinnen "sehr zuverlässig ediert" wurden: Smetana, der ewig Verzweifelte und von Zweifeln gepeinigte, der zeitlebens an sich und anderen litt, der sich - das werde in seinen Briefen nachfühlbar - seine "urgesunde Musik abquälen musste" und im Irrenhaus starb; Dvorak, der selbstbewusste "Glückspilz", dessen Briefe "lebenspraktisch" sind; und Janacek, dessen Leben und Werk ein Kampf waren, der sich unaufhörlich an seiner "obsessiv umworbenen Muse" Kamila Stosslova rieb und so "mit verzweifelter Inbrunst das Feuer seiner Musik entzündete".