Sigmund Freud, Nikolaj J. Ossipow

Sigmund Freud - Nikolaj J. Ossipow: Briefwechsel 1921-1929

Cover: Sigmund Freud - Nikolaj J. Ossipow: Briefwechsel 1921-1929
Brandes und Apsel Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783860993712
Gebunden, 268 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Eugenia und Rene Fischer, Hans-Heinrich Otto und Hans-Joachim Rothe. Nikolaj J. Ossipow (1877-1934) ist der erste russische Psychoanalytiker. Nach dem Studium der Medizin in Deutschland und der Schweiz wendet er sich in Moskau der Psychiatrie zu und arbeitet unter den bedeutenden Vertretern der progressiven humanen Schule Korsakows. Sein Interesse an der Psychodynamik der Neurosen führt ihn zum Studium der Werke Freuds, den er 1910 in Wien besucht. Infolge seiner Ablehnung des Bolschewismus flieht er am Ende des Bürgerkrieges aus der Sowjetunion nach Prag. Dort beginnt 1921 der Briefwechsel mit Freud, der ihm Verständnis und Unterstützung entgegenbringt. Nikolaj J. Ossipow ist der erste russische Psychoanalytiker und der erste, der das Schicksal der Emigration durchlebt. So spiegelt die Erstveröffentlichung des Briefwechsels mit Sigmund Freud neben dem persönlichen Schicksal Ossipows auch ein kaum bekanntes Kapitel der psychoanalytischen Bewegung in Mittel- und Osteuropa wider.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.05.2010

Nicht wirklich glücklich ist Rezensent Martin Stingelin mit dieser Edition des Briefwechsels von Sigmund Freud und Nikolaj J. Ossipow zwischen 1921 und 1929, den Eugenia Fischer und andere herausgegeben haben. Zwar scheint ihm die Kommentierung der Edition durchaus "hilfreich". Zudem liefert der Band seines Erachtens einen lebendigen Eindruck der Freundschaft zwischen Freud und dem Arzt und Exilanten Ossipow sowie der Verbreitung der Psychoanalyse in Russland. Aber er kommt nicht umhin, den Herausgebern vorzuhalten, mit dem editorischen Handwerk nicht gut vertraut zu sein. Der Vergleich der dem Band beigegebenen Faksimiles der Freud-Korrespondenz mit ihrer Transkription offenbart für ihn "Dutzende von Transkriptionsfehlern". Das kommt in Stingelins Augen dem Versuch gleich, Freuds "Autorität und Ausdruckskraft zu beschneiden".
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