Herrn Arnes SchatzErzählung
Manesse Verlag, München
2008
ISBN
9783717540816, Paperback, 112Seiten, 12,90
EUR
Klappentext
Aus dem Schwedischen von Marie Franzos. Im tiefen skandinavischen Winter stößt die junge Elsalill auf allerhand Rätselhaftes: einen gestohlenen Schatz, blutige Fußspuren im Schnee und einen Mann, der sie auf geheimnisvolle Weise anzieht...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2019
Rezensent Tilman Spreckelsen empfiehlt Selma Lagerlöfs Erzählung von 1904 mit den "einfühlsamen" Illustrationen von Roberta Bergmann. Dass der Text zu den reifsten Arbeiten Lagerlöfs gehört, steht für Spreckelsen fest. Die Frage nach Schuld und unausweichlicher Sühne stellt und beantwortet die Autorin für ihn auf so abgründige wie den Leser ins Geschehen hineinziehende Weise. Bergmann fügt dem mit ihren konturstarken, wuchtigen Zeichnungen vor winterlicher schwedischer Kulisse eine eigene Deutung hinzu, findet der Rezensent.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2008
Anlässlich von Selma Lagerlöfs 150. Geburtstag legt uns Tilman Spreckelsen zwei ihrer Bücher ans Herz, die beide das Unheimliche ins Zentrum des Geschehens stellen. In der 1904 erschienenen Erzählung "Herrn Arnes Schatz" lässt die schwedische Autorin ihrem "Hang zum Unheimlichen" freien Lauf. Sie schildert darin das Schicksal eines Waisenmädchens, das von einem Mann umworben wird, der sich als Mörder der Familie entpuppt, die sie einst gütig aufgenommen hat, fasst der Rezensent zusammen. Gleichzeitig wird die Waise von den Geistern der Ermordeten heimgesucht und zur Rache aufgefordert, so Spreckelsen weiter. Meisterhaft bezieht Lagerlöf die Landschaft als unheimliche Folie in das Geschehen mit ein und schildert "betont nüchtern" den inneren "Zwiespalt" ihrer Protagonisten, schwärmt der Rezensent hingerissen.