Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich

Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich
Cover: Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich
Oldenbourg Verlag, Wien 2003
ISBN 9783486567441
Kartoniert, 517 Seiten, 29,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Clemens Jabloner, Brigitte Bailer-Galanda, Eva Blimlinger, Georg Graf, Robert Knight, Lorenz Mikoletzky, Bertrand Perz, Roman Sandgruber, Karl Stuhlpfarrer und Alice Teichova. Die Historikerkommission wurde 1998 eingesetzt, um den Umgang Österreichs mit der NS-Vergangenheit zu untersuchen. Das Mandat der international zusammen-gesetzten Kommission lautet: den gesamten Komplex Vermögensentzug auf dem Gebiet der Österreich während der NS-Zeit sowie Rückstellungen bzw. Entschädigungen (sowie wirtschaftliche und soziale Leistungen) der Republik Österreich ab 1945 zu erforschen und darüber zu berichten. Die rund 40 Studien umfassen: Die Arisierung und Rückstellung von Vermögenswerten von großen Unternehmen, Vereinen, Liegenschaften, Mietwohnungen bis hin zu Gegenständen des alltäglichen Lebens; Vermögensentzug und Rückstellungen bei nationalen Minderheiten wie etwa Slowenen und Sloweninnen oder Roma und Sinti, bei politisch Verfolgten, bei Homosexuellen und bei Kirchen; Berufsverbote und Entlassungen, Zwangsarbeit; juristische und historische Analysen der Rückstellungs- und Entschädigungsgesetzgebung, des Staatsbürgerschaftsrechts, des Steuerrecht und der völkerrechtlichen Verpflichtungen der Republik Österreich.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.07.2003

Christian Jostmann bespricht in seiner knappen Rezension den Abschlussbericht der österreichischen Historikerkommission, der die Enteignung vor allem von Juden während der Nazizeit und die Entschädigungen der Opfer nach dem Krieg durch den österreichischen Staat untersucht. Der Rezensent sieht in der "differenzierten" Studie das "Ausmaß der Arisierung" treffend erfasst. Mit Zustimmung zitiert der Rezensent insbesondere die Einschätzung der Entschädigungszahlungen nach dem Krieg durch die Kommission. Der Bericht betone, dass der österreichische Staat die "Mitverantwortung" an den Naziverbrechen stets abgelehnt habe und deshalb die spät erfolgten "unübersichtlichen Maßnahmen" zur Entschädigung der Opfer "ohne freimütige Großzügigkeit" erfolgt sei, so Jostmann beklommen.
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