Fünf KopekenRoman
Eichborn Verlag, Köln
2013
ISBN
9783847905356, Gebunden, 512Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
"Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte mein Großvater ihr nie erlaubt." Dass die Mutter der Erzählerin ein Wunderkind ist, das steht schon vor ihrer Geburt fest - mehr Wunder als Kind, denn von der Kindheit hält der Großvater fast noch weniger als von der Schönheit. Beides steht ihm nur im Weg bei dem Plan, mit seiner Tochter und dem Modegeschäft das zu schaffen, was ihm als Wehrmachtsoffizier nicht mehr gelungen ist: die Welt zu erobern. Gefühle gewöhnt er ihr dabei vorsorglich ab. Hochintelligent, hochbegabt und nur ganz heimlich hochgradig einsam, ist die Mutter auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das er sich für sie ausgedacht hat - als die Liebe mit einem Mal doch zuschlägt, und das mit einer solchen Wucht, dass die Mutter ein halbes Leben braucht, um sich davon zu erholen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2013
Von Sarah Strickers Romandebüt "Fünf Kopeken" ist Rezensentin Felicitas von Lovenberg tief beeindruckt. Ganz mitgerissen liest die Kritikerin diese ebenso "bissige" und ironische wie liebevolle Geschichte, in der die Tochter am Sterbebett ihrer krebskranken Mutter deren Lebenserinnerungen - teils gegen ihren Willen - erzählt bekommt und aus ihrer Perspektive schildert. Lovenberg erfährt etwa, wie die Mutter unter der erdrückenden Erziehung ihrer Eltern litt oder wie sie kurz vor der Hochzeit mit ihrem späteren Ehemann eine Affäre mit einem jungen Mann beginnt, der für all das steht, was sie verachtet und sich zugleich ersehnt. Die Rezensentin lobt nicht nur den virtuosen Kunstgriff der Autorin, die Rollen von Mutter und Tochter in jeder Hinsicht zu vertauschen, sondern bewundert auch Strickers ebenso souveräne wie unbefangene Erzählkunst.