Die Töchter des NordensRoman
Penguin Verlag, München
2021
ISBN
9783328601012, Gebunden, 256Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Sophia Landsey. England, in einer unbestimmten Zukunft: Umweltkatastrophen und Wirtschaftskrisen haben das alte politische System hinweggefegt. Diktatorisch regiert, leben die Menschen in städtischen Zentren, die Einwohnerinnen dürfen nur in Ausnahmefällen Kinder bekommen. Eine junge Frau, die sich "Schwester" nennt, entflieht den Kontrollen und schließt sich einer legendären Gruppe weiblicher Abtrünniger an, die in den Bergen des Lake District eine einsame Farm bewirtschaften. Unter Führung der charismatischen Jackie hat sich die Gemeinschaft immer stärker radikalisiert. Gewalt und militärischer Drill bestimmen inzwischen den Ton. Auch Schwester scheint bereit, Jackies Kampf gegen das verhasste System mitzutragen. Als Jackie den Krieg ausruft, muss sie sich entscheiden.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 14.07.2021
Rezensent Fritz Göttler warnt davor, Sarah Halls nüchtern erzählten dystopischen Roman über eine Frauen-Gemeinschaft im postapokalyptischen Norden Englands allzu leicht zu nehmen. Der "naive Unterton" wird gebrochen durch Reflexion, etwa über das einsame Herrschen und die Dialektik der Revolution, erklärt Göttler. Der Roman ist im englischen Original bereits 2007 erschienen, also vor dem Brexit und vor "MeToo", informiert der Rezensent, der den Text mit Romanen von Doris Lessing und Margaret Atwood vergleicht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 13.07.2021
Ziemlich gruselig findet Rezensentin Sylvia Staude Sarah Halls dystopischen Klimathriller "The Carhullan Army" - und ziemlich realitätsnah: Der Roman erzählt von einer Zukunft nach der Klimakatastrophe, in der eine autoritäre Regierung das Leben der Menschen lückenlos unter Kontrolle zu bringen versucht, wie die Rezensentin zusammenfasst, nur auf dem Land gibt es eine Kommune von Frauen, die bereit zum Widerstand sind. Die Fragen, die diese Armee kompromissloser Frauen aufwirft, scheinen Staude zu interessieren. Über die literarischen Qualitäten des Buchs verrät sie allerdings nichts.