DrehtageStories
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2013
ISBN
9783100744395, Gebunden, 320Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling. Tijuana, Yucatán, der Grand Canyon oder Wounded Knee: nur einige der Orte, die Sam Shepard in "Drehtage" Anlass geben, von seiner Vision des amerikanischen Westens zu erzählen. Kurze Erzählungen, Gedichte und Gespräche fügen sich zu einem Cinemascope-Mosaik aus Erinnerung, Mythos und Gesang. Shepards Geschichten sind wie Shortcuts, die eine von Cowboys, Traumfängern und ruhelosen Wanderern bevölkerte Welt wachrufen.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 25.06.2014
Den wilden Westen aus Sicht eines Schauspielers und Cowboys der Straße hat Tilman Urbach erfahren. Was Sam Shepard in diesem Band an Geschichten zusammenträgt, Shortcuts eines Flaneurs, führt Urbach in entlegene Motels und nüchterne Kücheninterieurs zwischen Minnesota und einigen Seelenlandschaften, in denen auch schon mal der blanke Horror, die pure Angst möglich sind. Das alles ist laut Urbach sehr filmisch gefasst, szenisch, bildlich, plastisch, aber auch bruchstückhaflaut Urbacht. Langeweile, Verzweiflung und Melancholie sind die bestimmenden Stimmungscouleurs, so der Kritiker. Auch wenn er nicht alle Texte im Band für groß hält, einige von ihnen enthüllen ihm einen großen Erzähler, der mit wenigen Strichen eine Welt zu erschüttern vermag.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 11.01.2014
Ambitioniert scheint Frank Schäfer dieser Erzählband des Schauspielers und Drehbuchautors Sam Shepard. Er beschreibt das Buch als "literarisches Fahrtenbuch", das an Jack Kerouacs "On the Road" erinnert, das aber darüber hinausgehend versucht, ein kollektives Bild der USA zu zeichnen, in dem den Highways des Landes eine besondere Bedeutung zukommt. Die in dem Band versammelten Storys, Porträts, Skizzen und inneren Monologe ergeben für Schäfer ein facettenreiches Panorama. Dass sich einige der Texte aufeinander beziehen und aneinander anknüpfen, macht die Lektüre nach Ansicht des Rezensenten manchmal mühsam, weil der Leser immer mal wieder zurückzublättern muss. Auch scheinen ihm viele der Skizzen zu "elliptisch", um mit dem Textgewebe in Verbindung gebracht zu werden, so dass er bei aller Sympathie für das Buch nicht umhin kommt zu sagen: "Man versteht so vieles einfach nicht."
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2013
Wie aus einem Bus heraus gesehen, der den Highway entlang fährt, kommen Rezensentin Sandra Kegel die Momentaufnahmen vor, aus denen die hier versammelten Texte des Dramatikers und Schauspielers Sam Shepard wesentlich bestehen. Weder Szenen vom Set, noch im eigentlichen Sinn Erzählungen sind das für Kegel, eher Impressionen aus wechselnden Perspektiven, mal in Form eines Gedichtes, mal als Dialog oder Miniatur, meist melancholisch, den Blick in die Ferne gerichtet, hin und wieder auch mal lustig. Dass der Autor dabei nicht zu sehr ins Klischee abgleitet, hält Kegel ihm zugute, und auch dass die in den Texten anklingende Moderneskepsis nicht zu arg ausagiert wird.