Rolf Steininger

Südtirol 1918 - 1999

Dokumente
Cover: Südtirol 1918 - 1999
Studien Verlag, Wien 1999
ISBN 9783706513487
Gebunden, 120 Seiten, 9,10 EUR

Klappentext

Wie in einem Brennglas findet sich in der Geschichte Südtirols die Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder: Vergewaltigung einer Minderheit durch die Faschisten, das Zusammenspiel der Diktatoren Hitler und Mussolini, das 1939 mit der Option zur ethnischen Flurbereinigung führen sollte. Nach 1945 in den Mühlen des Kalten Krieges, keine Rückkehr nach Österreich, dafür eine Autonomie, die sich als Scheinautonomie erwies. Dann Bomben, Tote, Terror und mit dem Paket 1969 der zweite Versuch einer Autonomie, der heute von vielen Modellcharakter zugesprochen wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.08.2000

Nach einem langen Abriss der Geschichte Südtirols stellt Reinhard Olt fünf Bücher zum Thema vor, die durch ihre „objektivierbare Betrachtungsweise“ glänzen. Olt findet das imponierend, denn gerade bei Südtirol, so erklärt er, neigen viele Autoren stark zu Parteilichkeit. Der Leser glaubt es sofort, denn auch Olt macht nicht gerade einen objektiven Eindruck, wenn er in seiner Darstellung der jüngeren Geschichte Südtirols die „Verzweiflungstaten“ einiger „beherzter Idealisten“ erwähnt. Gemeint ist damit der ‚Befreiungsausschuss Südtirols’, der den italienischen Staat jahrelang mit Sprengstoffanschlägen terrorisiert hat. Rolf Steininger und Michael Gehlen, den Autoren/Herausgebern der kurz besprochenen Bücher, bescheinigt Olt jedoch, „leuchtende Pfade durch den Dschungel“ subjektiver Meinungen geschlagen zu haben.
1) Rolf Steininger: „Südtirol 1918-1999“
Dieser Band, so Olt, ist für einen „breiteren Leserkreis“ geeignet. Alle wichtigen Daten und Ereignisse in der Geschichte Südtirols würden „übersichtlich“ aufgeführt. Der Band:
2) Rolf Steininger: „Südtirol im 20. Jahrhundert. Dokumente“
enthalte ergänzend alle wichtigen Vertrags- und Verlautbarungstexte wie etwa den Vertrag von 1946, der den Südtirolern nach Jahren der Vereinnahmung durch Italien eine gewisse Autonomie gewährte und den Südtiroler Kindern zugestand, in ihrer Sprache (deutsch) unterrichtet zu werden.
3) Rolf Steininger: „Südtirol zwischen Diplomatie und Terror 1947-1969“. 3 Bände
Bei dieser dreibändigen Ausgabe gerät der Rezensent ins Schwärmen: sie ist von „immenser Materialfülle“, vollgestopft mit unzähligen Details, kurz gesagt, eine „gewaltige Leistung“, die aber nicht unumstritten ist, wie Olt zugibt. Insbesondere die Österreicher sollen es übelgenommen haben, dass Steininger behauptet, die Italiener hätten sich mehr vom Druck der Bundesrepublik Deutschland beeindrucken lassen als von dem Österreichs.
4) Michael Gehler (Hrsg.): „Tirol. Land im Gebirge“
Dieses Buch, so Olt, ist ein „unentbehrliches Nachschlagewerk“ für jeden, der sich über die Geschichte der Teilung Tirols informieren will. Gehler gehe davon aus, dass sich Tirol und Südtirol mit der Zeit auch kulturell unterscheiden werden. Diese These werde mit dem letzten Buch,
5) „Südtirol Chronik. Das 20. Jahrhundert“
„materialreich“ erhärtet, schreibt Olt.
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