Roger Sablonier

Gründungszeit ohne Eidgenossen

Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300
Cover: Gründungszeit ohne Eidgenossen
Hier und Jetzt Verlag, Baden 2008
ISBN 9783039190850
Gebunden, 288 Seiten, 28,80 EUR

Klappentext

Seit bald 50 Jahren ist die sogenannte Gründungszeit der Eidgenossenschaft um 1300 nicht mehr zusammenhängend und zeitgemäß dargestellt worden. Zeit also für ein neues und wegweisendes Standardwerk, das sich vom Ballast alter Sichtweisen befreit. Die klassischen, auf die Innerschweiz zentrierten Themen der frühen Schweizergeschichte - der Bundesbrief von 1291, die Ereignisse am Morgarten 1315 und die Reichsfreiheit in den sogenannten Königsbriefen - werden neu dargestellt und in die weiteren politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge eingeordnet. Das Buch stützt sich auf jahrelange Forschungen und setzt neue Maßstäbe in der Darstellung der sogenannten Anfänge der schweizerischen Eidgenossenschaft um 1300.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.07.2008

Das jüngste Buch des emeritierten Zürcher Mediävisten Roger Sablonier bringt dessen bisherige Forschungsergebnisse auf den Punkt und fügt dem ohnehin wankenden Gründungsmythos der Schweizer Eidgenossenschaft weitere schwere Schläge zu, stellt Urs Hafner fest. So habe der Autor in akribischem Quellenstudium nicht nur die Gewissheit gewonnen, dass der Bundesbrief von 1291 in Wahrheit aus dem Jahr 1309 stammt und lediglich einen Zusammenschluss der Kantone Uri und Schwyz sowie einzelner Personen aus dem Urserental belegt. Unterwalden war vielleicht gar nicht dabei! Zugleich rüttle er mit seiner Deutung der berühmten Schlacht von Morgarten 1315 an einer weiteren "heiligen Säule" der Schweizer Gründungsgeschichte, die laut Sablonier keineswegs eine freiheitliche "gemeineidgenössische Abwehrreaktion" gegenüber den Habsburgern darstellt, wie gemeinhin interpretiert wird, so der Rezensent offensichtlich gefesselt. Wahrscheinlich hatten einfach nur Schwyzer Raubritter den Herzog überfallen.