Robert Musil

Der Mann ohne Eigenschaften

Remix. 20 CDs
Cover: Der Mann ohne Eigenschaften
DHV - Der Hörverlag, München 2004
ISBN 9783899404166
CD, 149,00 EUR

Klappentext

Zusammen mit dem Belleville Verlag. 20 CDs, 1100 Minuten, Begleitbuch 698 Seiten. Bearbeitet von Katarina Agatos und Herbert Kapfer, Regie: Klaus Buhlert, Sprecher: Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Sepp Bierbichler und Sunnyi Melles und andere. Diese kombinierte Buch-/Hörbuchedition zeichnet als Remix ein großdimensioniertes Gesamtbild des unabgeschlossenen Jahrhundert-Romans von Robert Musil. Nicht nur die zu Lebzeiten des Autors veröffentlichten Romanteile, sondern auch der wissenschafltich aufgearbeitete Nachlass Robert Musils bilden die Grundlage dieses Projekts.
Die Produktion beinhaltet erzählerisch und szenisch inszenierte Texte und Entwürfe Musils sowie Beiträge von namhaften Kritikern, Literaturwissenschaftlern und Schriftstellern wie Elfriede Jelinek, Roger Willemsen, Alexander Kluge, die den Mann ohne Eigenschaften in die Gegenwart fortschreiben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.05.2005

Rezensentin Christiane Zintzen ist enttäuscht von dieser aufwändig gestalteten und eigentlich viel versprechenden Produktion des Bayrischen Rundfunks, der neben dem Hessischen Rundfunk (dort wurde unlängst ebenfalls eine Adaption von Robert Musils Mann ohne Eigenschaften realisiert) nach Meinung der Rezensentin eine der beiden renommiertesten Hörspielabteilungen aufzuweisen hat. Eigentlich findet Zintzen das Verfahren des "Remixes", der hier zu Bearbeitung des umfangreichen Materials angewandt wurde, recht passend, weil es sich um ein dem vielschichtigen Originaltext angemessenes dramaturgisches Verfahren handele, "das die unterschiedlichsten Materialien heranzieht und ein-'mischt'". So sei "auch akustisch ein echt Musilscher Möglichkeitsraum" entstanden, in dem sich um jede Sequenz "Versionen und Alternativen" anlagerten. Doch geht die Rechnung für die Rezensentin nicht auf. Vor allem die Entscheidung, verschiedene Szenen zu dramatisieren und in Rollen aufzusplitten, führe nicht zur gewünschten "Belebung", sondern "in die Sackgasse einer Personalisierung, welche Musils skeptisch-ironische Erzählhaltung sorgfältig vermied". Unterm Strich ist die Inszenierung für Zintzen eine "abstruse Dramatisierung".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.12.2004

Ein großes, ein wagemutiges Unterfangen: Das Jahrhundertwerk Robert Musils als Hörbuch. 20 CDs, mehr als 1000 Minuten und natürlich doch eine "Light-Version", bei der allerdings, wie der Rezensent Tobias Lehmkuhl ganz entschieden feststellt, das Gelungene deutlich überwiegt. Überzeugend findet er etwa die Idee, neben die ausgewählten Romanpassagen auch Teile der Fragmente, der "Skizzen und Notizen" zu setzen - die hier von Manfred Zapatka gesprochen werden, der "deutlich die Arbeit am Gedanken spüren" lässt. Bei den weiteren Sprechern der für den BR entstandenen Produktion zeigt sich Lehmkuhl vor allem von Ulrich Matthes beeindruckt, der seinen Namensvetter Ulrich spricht. Die erste, aufs Werk zuführende CD sei ein "Meisterwerk der Interpretations-, aber auch der Regiekunst" - und auch der Rest bedürfe der Unterstützung durchs beiliegende Manuskript keineswegs: "Diesen 'Mann ohne Eigenschaften' will man hören."
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