Richard Wagner

Konstrukteur der Moderne
Cover: Richard Wagner
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1999
ISBN 9783608919790
Gebunden, 259 Seiten, 34,77 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Claus-Steffen Mahnkopf. Von März 1999 bis März 2000 wird Wagners Ring des Nibelungen an der Stuttgarter Staatsoper in einem einmaligen Großprojekt neu inszeniert werden: Vier weltbekannte Regisseure zeichnen verantwortlich für die verschiedenen Teile des Ring. Claus-Steffen Mahnkopf, Richard Klein und Eckehard Kiem wirken an diesem Projekt als künstlerisch-wissenschaftliche Berater mit. Die musikalischen Analysen setzen sich insbesondere mit dem musikdramatischen Spätwerk auseinander. Im Unterschied zum Mainstream der Wagner-Literatur arbeiten sie der Fixierung auf den reinen Partiturbefund ebenso entgegen wie einer positiv weltanschaulichen Deutung. Sie machen den dramatischen und theatralischen Gehalt der Werke aus der insistierenden Beschäftigung mit kompositorischen Phänomenen einsichtig, statt ihn vom Stoff her bloß auf die Musik zu projizieren. Diese Exempel dezidierter Musiknähe werden ergänzt durch zwei Beiträge, die verschiedene theoretische Ansätze vorstellen und erproben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.08.2000

Matthias von Orelli gibt zu, dass er zunächst etwas skeptisch war, ob es - angesichts der zahlreichen Veröffentlichungen zu Wagners Person und seinem Werk - noch etwas Interessantes zu sagen gibt. Diese Skepsis ist jedoch allem Anschein nach schnell der Begeisterung gewichen. So lobt er nicht nur die musikanalytischen Passagen des Buchs, in denen es vor allem um die Tonartenwahl Wagners, die Harmonik, die Bedeutung bestimmter Intervalle und die Tonalität bzw. ihre sich abzeichnende Sprengung geht, sondern auch die Darstellung der "philosophischen und kulturwissenschaftlichen Gedanken Wagners". Besonders beeindruckt zeigt sich der Rezensent, dessen Besprechung zu weiten Teilen eine Inhaltsangabe des Buchs ist, von dem Kapitel `Wagners Philosophie des Eros`. Hier referiert er die Ausführungen des Autors, der in der Venusberg-Szene des `Tannhäuser` einen `musikalischen Koitus` diagnostiziert. "So etwas hatte es in der Musik noch nie gegeben", staunt der Rezensent.
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