Richard Schröder

Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit

Cover: Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit
Herder Verlag, Freiburg 2007
ISBN 9783451296123
Kartoniert, 256 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Wieso wird die deutsche Einheit vor allem unter dem Vorzeichen "Pleiten, Pech und Pannen" abgehandelt? Sie ist weder in den Köpfen noch in den Herzen angekommen. Die einen fühlen sich nicht angenommen und tendieren schon wieder zur Nostalgie. Die andern jammern über Belastungen und fühlen sich ausgenommen. Vorurteile wachsen mit undurchsichtigen Statistiken. Richard Schröder rückt die Dinge zurecht - gegen Geschichtsklitterer und Miesmacher.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2007

Lobend äußert sich Werner Link über Richard Schröders Buch zur deutschen Einheit. Er würdigt den Theologen und Philosophie-Professor als "eloquenten homo politicus", der als Bürgerrechtler tatkräftig an der Wiedervereinigung mitgewirkt hat. Schröders differenzierte, aber positive Sicht der deutschen Einheit kann Link nur teilen. Auch die Auffassung, der schlechte Ruf der Wiedervereinigung und die ewige Nörgelei darüber basiere auf einer Reihe von Irrtümern besonders über die DDR, scheint ihm plausibel. Daher begrüßt er das aufklärerische Vorhaben Schröders, diese Irrtümer aufzuzeigen und zu entkräften. Er bescheinigt dem Autor, diese nachhaltig zu widerlegen und immer wieder auch einen kritischen Blick auf Umfrageergebnisse und Statistiken zu werfen. Sein Fazit: ein Buch gerade für die, "die heute die Geschichte der deutschen Einheit gerne umschreiben möchten".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.09.2007

Das Buch hat dem Rezensenten Eckhard Jesse Spaß gemacht. Dabei ist der "Mutterwitz" des Autors lange nicht das einzige, was Jesse bei der Lektüre positiv aufgefallen ist. Offenheit, Klarheit und Scharfsinnigkeit in der Argumentation, Anschaulichkeit und ein "handfester ökonomischer Sachverstand" sind laut Jesse weitere Eigenschaften, die dem Buch zugute kommen. Aufmerksam folgt er der Darlegung der Maßstäbe, auf denen Richard Schröders Liste der "Irrtümer über die deutsche Einheit" gründet. Nirgends im Text stößt er auf Belehrung. Nur ab und zu sieht er den Autor bei der Klärung von Klischees selbst zu Gemeinplätzen greifen. Die mitunter mangelnde Trennschärfe der Aussagen und der Umstand, dass die Irrtümer den Westen betreffend zu kurz kommen, kann Jesse verzeihen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.03.2007

"Man spürt die gute Absicht, hat Verständnis und ist dann doch verstimmt", urteilt Warnfried Dettlings über Richard Schröders Buch zu den Irrtümern der deutschen Einheit. Dem Theologen geht es in seiner Streitschrift darum, dem ewige Gejammer und Gemaule über die Wiedervereinigung ein Ende zu setzen. Und recht hat er ja, gibt Dettling zu, sieht darin aber keinen Grund, eine derart geschönte Landschaft ins Bild zu setzen, wie Schröder es seiner Meinung nach tue. "Gute Absichten und halbe Wahrheiten" sieht er hier gar am Werk, etwa wenn der ostdeutsche Rechtsradikalismus mit windelweichen Erklärungen schon geredet wird, oder mit Erleichterung konstatiert werde, dass die PDS noch keine Lega Nord sei. Nein, nein, bei allem Verständis für Schröders Zorn, bei allem Respekt für den Autor und seine kluge Beobachtungen, so, meint Dettling, sei niemandem geholfen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.03.2007

Es habe keine Alternative zu den Entscheidungen der raschen deutsch-deutschen Vereinigung gegeben, sei eine der Kernthesen von Richard Schröder, und er könne sie auch "glaubhaft" belegen. Der hier rezensierende Hans-Jochen Vogel zählt einige der 32 Behauptungen auf, die der Autor für teilweise oder ganz falsch halte, die aber schon fast eine Art Common Sense bildeten, wenn auf die Geschichte der Wiedervereinigung zurückgeblickt werde. Richard Schröder erinnere beispielsweise völlig zu Recht an die vergessene drohende Gefahr durch die Sowjetunion, selbst ein Sturz Gorbatschows sei möglich gewesen. Der Rezensent stimmt auch in dem wichtigen Punkt der frühen Währungsunion zu, die der Autor ebenfalls für alternativlos halte. "Aktuell" sei das Thema Rechtsradikalismus, bei dem mit einigen Vereinfachungen aufgeräumt werde. Mit seiner klaren Sprache und fundierten Analysen, lobt der Rezensent, habe Richard Schröder eine "bemerkenswerte" Studie vorlegt.