Richard Dawkins

Der erweiterte Phänotyp

Der lange Arm der Gene
Cover: Der erweiterte Phänotyp
Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010
ISBN 9783827427069
Gebunden, 350 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Wolfgang Mayer. Mit einem Nachwort von Daniel Dennett. Richard Dawkins betrachtet dieses 1982 erschienene, 1999 überarbeitete und ergänzte Buch als seinen Hauptbeitrag zur Evolutionsbiologie und als Nachfolgewerk seines Bestsellers "Das egoistische Gen". Für diese deutschsprachige Übersetzung hat Richard Dawkins ein neues Vorwort verfasst. Die Aktualität des Themas wurde durch die Wissenschaftskonferenz "The New Role of the Extended Phenotype in Evolutionary Biology" (European Science Foundation/Oslo, 2008) hervorgehoben.
Dawkins erweitert in diesem Buch den Begriff des Phänotyps (als die Summe aller Merkmale eines Individuums) auf die Auswirkungen der Gene dieses Individuums auf die Umwelt und andere Lebewesen. Beispiele sind die durch den Fortpflanzungstrieb des Bibers entstehenden Bauten, die drastische Auswirkungen auf die Umwelt haben können, oder das Gen eines Parasiten, das das Verhalten seines Wirtes zum Nutzen des Parasiten (Saitenwurm) verändert. Dawkins betont mit diesem Ansatz die Gen-zentrierte Sicht des Lebens. Im letzten Kapitel des Buches unternimmt er den Versuch, den Organismus neu zu definieren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2010

Rezensent Thomas Weber begrüßt Richard Dawkins' im Original bereits 1982 erschienenes Buch "Der erweiterte Phänotyp", das nun endlich auf Deutsch vorliegt. Dawkins' Verdienst sieht er darin, die revolutionären Einsichten der Evolutionsbiologie der 1970er Jahre und insbesondere die Bedeutung des Gens mit seinen "egoistischen Interessen" einer breiten Öffentlichkeit vermittelt zu haben. Er bescheinigt dem Autor, in "Der erweiterte Phänotyp" seine im Buch "Das egoistische Gen" von 1976 entwickelten Ideen entschieden zu verteidigen und weiterzuführen. Weber erinnert an die anfängliche Umstrittenheit von Dawkins' Theorie der Gen-Auslese, berichtet über die Weiterentwicklung der Theorie und auch über ihre Grenzen, die inzwischen etwa durch die Nischentheorie und die Renaissance der evolutionären Entwicklungsbiologie sichtbar werden. Zu seinem Bedauern bietet das Nachwort von Daniel Dennett keine Auskunft über die kritische Weiterentwicklung der Theorie. Nichtsdestoweniger findet Weber das Buch immer noch höchst lesenswert, handelt es sich doch um das "wohl wichtigste Buch zur Evolutionsbiologie".
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