Richard C. Beacham

Adolphe Appia

Künstler und Visionär des modernen Theaters
Cover: Adolphe Appia
Alexander Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783895811524
Gebunden, 515 Seiten, 68,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen zum Teil farbigen Abbildungen. Aus dem Englischen von Petra Schreyer und Dieter Hornig. Mit einem Vorwort von Robert Wilson. Adolphe Appias Ideen bilden die Grundlage für zahlreiche Innovationen, für Anschauungen und Praktiken im Theater, die wir heute als selbstverständlich betrachten; der Mann selbst jedoch und die Schriften, in denen er die Ideen für ein modernes Theater entwickelte, blieben im Hintergrund.
Das Buch ist die erste deutschsprachige Monographie des schweizer Künstlers und Visionärs Adolphe Appia, der sich vor allem dem Musiktheater widmete und besonders zahlreiche Projekte für die Bühnenwerke Wagners schuf, so für den Ring, Parsifal und Tristan und Isolde. Es enthält außerdem eine Auswahl seiner Schriften, die die kritische Darstellung seines Lebenswerks begleitet und alle Phasen seines Schaffens berücksichtigt.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Adolphe Appia (1862-1928) war der große Erneuerer des Bühnenbildes. Wer nach 1945 heranwuchs und die Bayreuth-Fotos der Wieland Wagner Inszenierungen sah, der hatte das Gefühl, endlich in der Moderne angekommen zu sein. Wer heute die zahlreichen Bühnenbildentwürfe Appias sieht, der weiß spätestens dann, dass auch diese Moderne damals schon ein halbes Jahrhundert alt war. Der in einem streng kalvinistischen Genfer Elternhaus aufgewachsene Adolphe Appia war von früh an ein Theaterbegeisterter, und wie es sich damals gehörte für einen jungen Mann, hieß sein Gott Richard Wagner. Der vierzehnjährige Schüler Appia entwarf mit einem Klassenkameraden eine kleine Pappbühne. Als Appias Freund gemalte Bilder ausschnitt, um sie als Bühnenbilder zu verwenden, bestand Appia auf realen Gegenständen. Die beiden zerstritten sich. Die Bühne wurde feierlich zerstört. Falls diese Anekdote stimmen sollte, wäre sie ein Beleg dafür, wie früh bei manchen Menschen die Lebensthemen feststehen. Tatsächlich war die Tatsache, dass auf der Bühne reale Menschen zwischen gemalten Kulissen herumlaufen, für Appia Zeit seines Lebens schwer zu ertragen...
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.08.2007

Für Gerhard R. Koch ist der Band eine "Wohltat". Über den Theatervisionär Adolphe Appia wäre er gerne schon viel früher so umfassend informiert worden wie durch Richard C. Beachams 13 Jahre nach der englischen Erstveröffentlichung auf Deutsch erscheinenden Monografie. Schließlich, so Koch, seien Appias Ideen noch längst nicht abgearbeitet. Dass es Inspirierte gab und gibt, weiß Koch genau (der Band enthalte ein "emphatisch identifikatorisches Interview" mit Robert Wilson). So wundert es ihn, dass Beachams kulturhistorischer Überblick die deutsche Bühnenbildner-Avantgarde vernachlässigt und nur wenige "Querverweise zu Foto und Film" liefert. Appias Zeit hingegen, seine Ästhetik und Projekte findet Koch ausführlich dargestellt und durch Abbildungen "instruktiv" ergänzt.
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