Dieses Schicksal unterschreibe ich nichtGespräche im Balkan
Chronos Verlag, Zürich
2008
ISBN
9783034008471, Gebunden, 204Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Wie normale Bürgerinnen und Bürger in einem durchschnittlichen europäischen Land zu leben, das ist der Wunsch der 19 Intellektuellen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die in diesem Buch zu Wort kommen. Sie alle treten für gesellschaftliches Engagement und Zivilcourage ein. So kämpft in Belgrad die Menschenrechtlerin Nata?a Kandić seit Jahren für die Verurteilung der Kriegsverbrecher und gegen die Verdrängung der in serbischem Namen begangenen Gräuel. In Kosovo setzt sich die Dichterin und Kinderärztin Flora Brovina seit Jahren mutig für Völkerverständigung und gewaltlose Konfliktlösung ein - Prinzipien, die zum Fundament für einen politischen Neuanfang in ganz Südosteuropa werden müssten. Und im belagerten Sarajewo organisierte die bekannte Schriftstellerin Ferida Duraković Theateraufführungen, Dichterlesungen und Protestaktionen, um ein Zeichen des Widerstandes gegen den Krieg zu setzen.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 14.03.2008
Als eine Sammlung von Porträts begreift Daniel Wechlin den Band, der ihm nicht nur den Blick auf die kulturelle Vielfalt Südosteuropas eröffnet hat, sondern ihm dank der behutsamen Begleitung durch den Herausgeber Rene Holenstein vor allem die Perspektiven einzelner Persönlichkeiten hat erspüren lassen. Mut, Resignation und Engagement sprechen für Wechlin gleichermaßen aus den Beiträgen von Journalisten, Kulturschaffenden und Wissenschaftlern zu Menschenrechten, Demokratie, Geschichte, Religion und Kultur in Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo. Immer wieder kann Wechlin heraushören, wie bedeutsam der Umgang mit Geschichte für die instabilen Zivilgesellschaften ist, empfindet es aber als angenehm, dass der Ton der Texte "nicht apodiktisch" ist, sondern Themen "zur Disposition" gestellt werden und dem Leser Raum bleibt für eigene Reflexionen.