Das WintermärchenSchriftsteller erzählen die bayerische Revolution und die Münchner Räterepublik1918/1919
Edition Tiamat, Berlin
2017
ISBN
9783893202218, Kartoniert, 320Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Ralf Höller lässt die damals in München lebenden Schriftsteller die Geschichte dieser Revolution erzählen. Rainer Maria Rilke war glühender Anhänger, Thomas Mann zwischen den Extremen hin- und hergerissen, Ernst Toller, Gustav Landauer und Erich Mühsam übernahmen sogar Regierungsposten. Und Lion Feuchtwanger verarbeitete, noch während draußen der Kampf tobte, alles zu einem Drama.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2017
Rezensent Andreas Platthaus liest das Buch des Historikers Ralf Höller als Elegie, Trauergesang über den Untergang der Utopie im revolutionären Winter 1918/19 in München. Wie der Autor Stimmen von Autoren wie Oskar Maria Graf, Rilke, Mühsam und den Manns zusammenträgt und arrangiert, findet Plattthaus stilistisch gewöhnungsbedürftig. Allzu gestelzt und wenig geschmeidig erscheint ihm der Blick des Historikers. Als Nachschlagewerk taugt der Band schon, meint er, nur nicht als literaturgeschichtliches.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 18.11.2017
Jens Uthoff liest zwar nichts wesentlich Neues über die bayerische Revolution von 1918 bei Ralf Höller. Wie der Historiker die Ereignisse fasst und vor allem das Geschehen selbst findet Uthoff dennoch faszinierend. Aus Tagebüchern, Briefen und Artikeln kompiliert der Autor einen kaleidoskopischen Blick auf die Revolutionszeit, als sich Künstler und Intellektuelle wie Thomas Mann, Rilke oder Toller engagierten und SPD, KPD und Spartakisten sich bekriegten, erklärt der Rezensent. Sachlich, chronologisch und in der Auswahl der O-Töne überzeugend scheint ihm das Buch. Bei der Gewichtung hätte er nur den ein oder anderen Änderungsvorschlag.